Werbung

Nachricht vom 28.03.2021    

Amnesty International Neuwied ist auch in Corona-Zeiten präsent

Häusliche Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird angeprangert. Die jüngste Mahnwache hatte sich auch der Thematik „Impfgerechtigkeit“ angenommen.

Fotos: Jürgen Grab

Neuwied. Ihre Besorgnis und ihren Protest über die offenkundig weltweit festzustellende Häufung häuslicher Gewalt gegen Frauen und Mädchen äußerten die Mitglieder der Neuwieder Amnesty-International-Gruppe bei einer Mahnwache auf dem Luisenplatz. Entsprechende Befürchtungen brachten die Mitglieder durch Plakate und Informationsschilder zum Ausdruck.

Hierzu stellte die AI-Aktivistin Inge Rockenfeller fest, dass derzeit überall in der Welt erschreckende Berichte über verstärkte Gewalt an Frauen und Mädchen zu registrieren sind. „Durch die stetig ausgerufenen Lockdowns in vielen Staaten und andere gravierende Restriktionen waren sie häufig mit ihren Peinigern eingeschlossen und hatten kaum eine Möglichkeit sich in Sicherheit zu bringen und um Hilfe nachzusuchen“. Als besonders besorgniserregend betrachten Inge Rockenfeller und ihre Amnesty-Freunde und Freundinnen die Tatsache, dass sich insbesondere in Polen die Lage für die dortigen Frauen und Mädchen als besonders besorgniserregend erweisen könnte, nachdem der dortige Justizminister den Vorschlag gemacht hat, sich aus der „Istanbul-Konvention“ des Europarates zur Bekämpfung und Verhütung von häuslicher und anderer Gewalt gegen Frauen zurückzuziehen, was der türkische Präsident Erdogan für sein Land bereits getan hat. „Sollte dies Realität werden wäre dies ein gefährlicher Schritt mit schlimmen Konsequenzen für die betroffenen Frauen und Mädchen, die dann noch stärker als bisher von Gewalt bedroht sind“, erläuterte Inge Rockenfeller.



Ihr Amnesty-Kollege Manfred Kirsch äußerte sich besorgt darüber, dass offenkundig die weltweit grassierende Corona-Pandemie eine besondere Impfungsungerechtigkeit vor allem in den schwächsten Staaten der Welt hervorruft, die ungeahnte Ausmaße annimmt. „Eine gerechte Impfstoffvergabe darf keinesfalls eine Frage des Geldes sein. Impfgerechtigkeit bedeutet, dass kein Mensch, ob arm oder reich von einer Impfung ausgeschlossen sein darf. Doch gerade in dieser Frage zeigt sich die Ungleichheit zwischen den Industrienationen und den Ländern der Dritten Welt“, gab Manfred Kirsch zu bedenken.

Schließlich gaben Inge Rockenfeller und Manfred Kirsch zum Ausdruck, dass weitere gravierende Folgen zu erwarten sind sollte die Pandemie noch lange anhalten. „Der Lockdown hat in vielen afrikanischen Ländern bereits jetzt dazu geführt, dass Lieferketten von Nahrungsmitteln unterbrochen wurden und keine Medikamente mehr verteilt werden können. „Somit ist eine Armuts- und Hungerkrise zu befürchten, die schlimme Ausmaße annehmen könnte“, zeigten sich Rockenfeller und Kirsch skeptisch hinsichtlich der weiteren Entwicklung noch bevorstehender Corona- Zeiten in diesen Ländern. Die AI-Forderung nach Berücksichtigung dieser Situation und deren Bewältigung ist in jedem Fall auch eine ethische Angelegenheit der eher wohlhabenden Nationen und sollte unbedingt beachtet werden!
Jürgen Grab


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Unkels Stadtbürgermeister Gerhard Hausen verabschiedet sich

Unkel. Gerhard Hausens Abschiedsworte lauten wir folgt:

"Liebe Mitbürger der Stadt Unkel, liebe Leser,

bei den Kommunalwahlen ...

Vandalismus in Neuwied: Unbekannte Person zerstört Glasscheibe! Polizei sucht Zeugen

Neuwied. Ein Vorfall von Sachbeschädigung hat sich am Sonntag (2. Juni) gegen 3 Uhr morgens in der Langendorfer Straße in ...

Neues MLF an Feuerwehr Oberdreis übergeben

Oberdreis. Am Wochenende feierte der "Förderverein Freiwillige Feuerwehr Oberdreis e.V." sein 30-jähriges Bestehen. Mit sommerlichen ...

Unerlaubte Müllentsorgung in Bürdenbach: Polizei sucht nach Zeugen

Bürdenbach. Eine unerlaubte Entsorgung von Sperrmüll beschäftigt aktuell die Polizeidirektion Neuwied/Rhein. Wie die Behörde ...

Unbekannte Täter hinterlassen Altreifen und Felgen in Rengsdorf: Polizei sucht Zeugen

Rengsdorf. Auf einem Waldweg entlang der K 104 zwischen Melsbach und Rengsdorf stieß ein Jagdausübungsberechtigter am 2. ...

Bunte Kunst im Straßenhauser Park war gut gekühlt

Straßenhaus. So blieben nur die wetterfesten Kunstwerke und deren Schöpfer vor Ort, erstere zum Teil mit Plastikfolie geschützt, ...

Weitere Artikel


Lieb gewordene Tradition: Ostereier färben und verstecken

Region. Vorchristliche und nachchristliche Tradition des Eierfärbens
Das Dekorieren von Eierschalen ist weitaus älter als ...

Earth Hour 2021 - Neuwied war dabei

Neuwied. Die „Earth Hour“ des WWF (World Wide Fund of Natur) ist eine der weltweit größten Klima- und Umweltschutzaktionen, ...

Brand Rasselsteingelände: Großeinsatz erfolgreich beendet

Neuwied. Nach dem Großbrand auf dem ehemaligen Rasselsteingelände, welches die Firma ASAS von ThyssenKrupp erworben hatte, ...

Einreichungsfrist für Bürgerprojekte in LAG Rhein-Wied verlängert

Region. In Leubsdorf hat die Rentnergilde zum Beispiel eine riesige Aussichtsbank nahe dem „Koppe Kreuz“ aufgestellt. Ein ...

Dichtes Angebot und vielfache Anlaufstellen in der Corona-Pandemie

Oberhonnefeld. Das Ziel sind fast 6.000 Impfungen pro Woche. Seit dem 15. März wurde auf einen Zwei-Schicht-Betrieb an sieben ...

Buchtipp: „Steiniger Tod“ von Joachim Gruschwitz

Dierdorf/Karlsruhe. Statt an dem Sonntag, 3. Juni 2018 Brunch mit seiner Ehefrau auf der Terrasse zu genießen, betrachtet ...

Werbung