Werbung

Pressemitteilung vom 17.04.2023    

Aktives Wildtiermanagement des Wolfes als Zukunftsaufgabe im Westerwald

Der zukünftige Umgang mit dem Wolf im Westerwald und dem angrenzenden Rhein-Sieg-Kreis war Thema einer Besprechung der Westerwälder Landräte Dr. Peter Enders, Achim Hallerbach, Achim Schwickert, mit ihrem Kollegen Sebastian Schuster aus dem Rhein-Sieg-Kreis und Vertretern der Kreisbauernverbände Altenkirchen, Neuwied und dem Westerwaldkreis.

Gemeinsam im Gespräch über die das Wildtiermanagement die Landräte und die Vertreter der Bauernverbände (v.l.n.r.): Josef Schwan (Vorsitzender Kreis Altenkirchen), Ulrich Schreiber (Vorsitzender Kreis Neuwied), Achim Hallerbach (Landrat Kreis Neuwied), Achim Schwickert (Landrat Westerwaldkreis), Sandra Köster (Vorständin Wir Westerwälder), Dr. Peter Enders (Landrat Kreis Altenkirchen), Markus Mille (Geschäftsführer) und Sebastian Schuster (Landrat Rhein-Sieg-Kreis)

Region. "Insbesondere das Zusammenleben des Wolfes mit Nutztierhaltern ist konfliktbeladen. Weit mehr als einhundert Mal haben Wölfe des Leuscheider Rudels Nutztiere, insbesondere Schafe und Damwild bereits gerissen", sind sich die vier Landräte einig. Zwar versuchten die Tierhalter vielfach, ihre Nutztiere durch wolfsabweisende Zäune zu schützen. Sowohl die Erfahrung hier vor Ort als auch aus anderen Regionen zeige jedoch, dass dies nie vollständig möglich sei. Insbesondere bei Mutterkuhherden sei eine Umzäunung, welche die Rinder verlässlich vor den Wölfen schütze, in der zerklüfteten Landschaft des Westerwaldes und des Bergischen Landes weitgehend unmöglich, zeigte der Neuwieder Kreisvorsitzende Ulrich Schreiber auf.

Die bisherige Dynamik des Populationswachstums der Wölfe in Deutschland habe dazu geführt, dass erste Bundesländer, vor allem Brandenburg, Niedersachsen, Sachsen, von dieser Tierart wieder stabil besiedelt seien, so die Landräte. Eine solche Entwicklung scheine sich auch im nördlichen Rheinland-Pfalz und im angrenzenden Nordrhein-Westfalen anzubahnen. Die in den letzten Monaten auftretenden Wolfsnachweise und Nutztierrisse auch in anderen benachbarten Landesteilen wie der Eifel und im Rhein-Lahn-Kreis ließen erwarten, dass sich auch im nördlichen Rheinland-Pfalz bald eine noch deutlich stabilere Besiedlung etablieren könnte. Diese Entwicklung werde noch mit erheblich mehr Konflikten als bisher einhergehen, teilten die Landräte die Einschätzung der Vorsitzenden der Kreisbauernverbände im Westerwald, Ulrich Schreiber, Josef Schwan und Matthias Müller.



"Es ist unser gemeinsames Anliegen, die unterschiedlichen Interessen der Landnutzung mit den Lebensraumansprüchen wild lebender Tiere in Einklang zu bringen", hob der Altenkirchener Bauernvorsitzende Josef Schwan hervor. Dafür bedürfe es jedoch eines funktionierenden Wildtiermanagements. "Die dynamische Entwicklung bei der Tierart Wolf wird künftig erfordern, über das Beobachten und Dokumentieren hinaus auch durch aktives Handeln einen Ausgleich zwischen dem günstigen Erhaltungszustand des Wolfes und der Minimierung unweigerlich entstehender Konflikte zu schaffen", so Dr. Enders, Hallerbach, Schuster und Schwickert.

Aus diesem Grunde möchten die vier Landräte die Erstellung eines europarechtskonformen und regional angepassten Bestandsmanagements veranlassen. Ziel soll sein, einen Verfahrensvorschlag für die Definition einer Entnahmequote für Wölfe im Westerwald und im Rhein-Sieg-Kreis zu entwickeln.

"Alle Regionen mit Wolfsrevieren werden sich über kurz oder lang der Herausforderung stellen müssen, die Anzahl der Wölfe zu begrenzen, um deren Akzeptanz zu sichern", warf Markus Mille, Geschäftsführer der Bezirksgeschäftsstelle Altenkirchen, Neuwied, Westerwald des Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau e.V., einen Blick in die Zukunft. Es gelte, dem Wolf ein Anrecht auf Existenz in geeigneten Lebensräumen zu sichern und dabei gleichzeitig die extensive Weidewirtschaft, die Verkehrssicherheit und die Menschen zu schützen. (PM)



Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Altenkirchen-Flammersfeld auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Zwei neue Bürgerbusse in der VG Rengsdorf-Waldbreitbach in Dienst gestellt

Rengsdorf. Seit Januar 2020 rollt der Bürgerbus: "Bürger fahren Bürger ehrenamtlich und kostenfrei", zum Beispiel sind es ...

Briefwahlunterlagen in Neuwied ab jetzt am besten selbst abholen und einwerfen

Neuwied. Bei den Wahlen in Pandemiezeiten (Landtag: März 2021; Bundestag: September 2021) waren es allerdings insgesamt jeweils ...

Kuratorinnen-Führung durch Ausstellung "Leidenschaft - Kunst - Textil"

Neuwied. "Leidenschaft - Kunst - Textil" - die Ausstellung, die noch bis Ende Juni in der Neuwieder Stadtgalerie Mennonitenkirche ...

Unkels Stadtbürgermeister Gerhard Hausen verabschiedet sich

Unkel. Gerhard Hausens Abschiedsworte lauten wir folgt:

"Liebe Mitbürger der Stadt Unkel, liebe Leser,

bei den Kommunalwahlen ...

Vandalismus in Neuwied: Unbekannte Person zerstört Glasscheibe! Polizei sucht Zeugen

Neuwied. Ein Vorfall von Sachbeschädigung hat sich am Sonntag (2. Juni) gegen 3 Uhr morgens in der Langendorfer Straße in ...

Neues MLF an Feuerwehr Oberdreis übergeben

Oberdreis. Am Wochenende feierte der "Förderverein Freiwillige Feuerwehr Oberdreis e.V." sein 30-jähriges Bestehen. Mit sommerlichen ...

Weitere Artikel


Zum Welttag des Wassers: BHAG-Kreativwettbewerb kürt beste Beiträge aus Kitas und Schulen

Bad Honnef. In diesem Jahr steht der Wettbewerb unter dem UNESCO-Motto "Den Wandel beschleunigen". Als lokalen Fokus hat ...

Einbruch in einen Getränkemarkt in Asbach

Asbach. In diesem Zusammenhang meldete sich in der Nacht um 3.04 Uhr ein Zeuge, der kurz zuvor zwei schwarz gekleidete und ...

TC Steimel veranstaltet LK-Turniere zur Saisoneröffnung

Steimel. Spieler aus der Region können sich mit Gleichgesinnten messen und mit ersten Erfolgen in die neue Saison starten. ...

Linz auf dem Weg zur smarten Kommune: Start eines weiteren Smart-City-Projekts

Linz. Linz hat sich bei den vielfältigen Möglichkeiten zum Einsatz von intelligenten Smart-City-Anwendungen für eine Personenzählung ...

Martin Diedenhofen begrüßt Forschungsförderung zur Zukunft des Bauens

Region. Bis zum 1. Juni können Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Forschungsverbünde Projekte zu den Themenfeldern ...

Dierdorf: Bürgertreff Alte Schule ein toller Erfolg

Dierdorf. Die Vorsitzende der Landfrauen Dierdorf, Hella Holschbach und Stadtbürgermeister Thomas Vis waren von der großen ...

Werbung