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Nachricht vom 12.04.2024    

Michaela Abresch verriet das Geheimnis von Dikholmen nicht

Von Helmi Tischler-Venter

Die Dierdorferin Michaela Abresch, nach den Worten von Karl-August Heib vom Kulturkreis Dierdorf, „heimische, überregional bekannte und geschätzte Autorin“, las am Freitagabend, 12. April aus ihrem gerade erschienenen neuen Roman „Das Geheimnis von Dikholmen“. Er thematisiert Familiengeheimnisse dreier Frauen in Schweden.

Michaela Abresch liest aus ihrem neuen Roman. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Dierdorf. Die Autorin erklärte, dass die Lesung durchaus etwas Besonderes sei, obwohl sie bereits zum fünften Mal in der Dierdorfer Alten Schule lese, weil sie zum ersten Mal aus ihrem neuen Roman lese und es nach Erstellung des Manuskripts pandemiebedingt völlig unklar gewesen sei, wie es weitergeht mit den Verlagen. Eine neue Literatur-Agentur vermittelte sie an den Verlag Bastei Lübbe.

Abresch stellte die drei Protagonistinnen vor, die aus verschiedenen Generationen und sozialen Schichten kommen. Die Verbindung besteht in der jeweiligen Entscheidung, dass es so nicht weitergeht. Sie geben ihr derzeitiges Leben auf und bezahlen einen hohen Preis für diese Entscheidung.

Die erste Protagonistin bleibt im Roman lange Zeit ohne Namen. Sie rudert im Jahr 1960 heimlich von ihrem Haus mit Mann und Kindern weg, verirrt sich im Stockholmer Schärengarten mit seinen zigtausend kleinen Inseln und geht mit einem Segeltuchsack, gefüllt mit dem Allernötigsten, an einer ihr unbekannten Insel an Land. In ihrem Kopf hört sie ständig: „Du kannst uns nicht entkommen. Niemals!“ Aber in ihrer Flucht sieht sie die einzige Chance, die Kinder zu schützen vor ihrer eigenen Mutter.

Die zweite Protagonistin ist Lillemor, die auf einer Schäreninsel aufgewachsen ist und von ihrem Onkel, einem Keramik-Künstler, ermutigt wird, in Deutschland zu studieren. Nach fünf Monaten kehrt Lillemor zum Weihnachtsfest 2013 nach Hause zurück. Sie denkt an ihren deutschen Freund Bernhard. Bei der Rückkehr findet sie einen Brief ihres besten Freundes Askjell in einer Keramik-Fachzeitung. Auf diesen Brief mit einer Entschuldigung hatte sie monatelang vergeblich gewartet. Sie überlegt, ob es etwas geändert hätte, wenn sie diesen Brief rechtzeitig vor ihrer Abreise erhalten hätte. Auf der Rückfahrt nach Deutschland treffen sich Lillemor und Askjell auf der Fähre. Er will, dass Lillemor in Schweden bleibt, doch sie fährt weiter nach Deutschland. Jahre später trifft sie auf einer zweiten Zeitebene eine gravierende Entscheidung.



Die dritte Protagonistin ist die siebzehnjährige Inga, die als Tochter sehr wohlhabender Eltern ebenfalls auf einer Schäreninsel aufgewachsen ist. Die junge Frau ist schwanger, wurde von ihrer Stiefmutter deshalb aus dem Haus geworfen und flüchtet mit der Fähre nach Dikholmen, wo die Familie ein Ferienhaus besitzt. Unterwegs nimmt sie die Hilfe eines bärtigen Mannes an, der sie mit ihrem Koffer auf einem Motorrad mit Beiwagen weitertransportiert.

Das Schicksal der drei unterschiedlichen Frauen hängt zusammen. Der Roman erzählt auf drei Zeitebenen von den dramatischen Entwicklungen.

Zwischen den Lese-Einheiten unterhielt Uwe Wagner die Zuhörer mit stimmungsvollen Klängen seiner Hang.

Kulturkreis-Mitglied Ulrich Christian dankte beiden Künstlern für die wunderschönen Bilder, die durch ihre Darbietungen in den Köpfen entstehen. (htv)


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