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Nachricht vom 30.04.2017    

Bruchhäuser Stiftung zeigt „Zustiftungen“ in Steimel

Am 20. April wäre der bekannte Maler Karl Bruchhäuser 100 Jahre alt geworden. Zu seinen Ehren findet nicht nur im Roentgen-Museum Neuwied eine große Ausstellung mit Landschaftsgemälden und Portraits statt, auch die Bruchhäuser Stiftung nahm das Datum zum Anlass, mit einer Kabinett-Ausstellung im Haus Neitzert in Steimel einen Einblick in ihren Bestand an Zustiftungen von Bruchhäuser-Kunden zu gewähren.

Tag der offenen Tür im Haus Neitzert. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Steimel. Am Sonntag, 30. April herrschte in Steimel reger Betrieb in den offenen Türen des Hauses Neitzert, dessen Dauerausstellung eine Hommage an den großen Sohn der Verbandsgemeinde Puderbach ist. Daher führte Verbandsbürgermeister und Stiftungsvorsitzender Volker Mendel interessierte Besucher gern durch das älteste Haus des Ortes bis zum gut temperierten Speicher, in dem das Archiv untergebracht ist. Auch Ortsbürgermeister Wolfgang Theis eilte nach einem Spanienurlaub vom Flughafen schnurstracks zu dem Kulturevent.

Die Söhne Karl Bruchhäusers freuten sich über den gut besuchten Abschluss der 100-Jahr-Feierlichkeiten, die ihnen wie eine Zeitreise anmuteten. Sie schwelgten mit den Kundinnen und Kunden des Vaters, seinen Anhängern und etlichen Weggefährten sowie mit den anwesenden Stiftungsrats- und Kuratoriumsmitgliedern in Erinnerungen an den 2005 verstorbenen Künstler, der über sechzig Selbstportraits hinterließ. „Was bleibt, sind die Bilder“, seufzte Ute Rohde, Ehefrau und Mutter der Söhne.

Sohn Thomas schilderte den Vater als impulsiven Mann, der Menschen liebte und kontaktfreudig war. Daher hält er die Kollegenportraits, die in entspannter Atmosphäre - manchmal in Kneipen - entstanden, für die besten Arbeiten seines Vaters.

Alle Söhne erinnern sich lebhaft an Portraitaufträge, die zumeist wie eine schwere Geburt mit Ächzen und Stöhnen begleitet wurden und die umso lebendiger ausfielen, umso genehmer dem Vater die dazustellenden Personen waren. Manche Familien blieben über Generationen den Bruchhäusers verbunden und lassen sich nun von dem ältesten Sohn und Maler Andreas portraitieren.



Manche Landschaftsgemälde haben inzwischen dokumentarischen Charakter. Angesichts des Ölbilds „Rhein bei Neuwied mit Firma Rasselstein“ aus dem Jahr 1978, erinnerte sich Ute Rohde an die Protestmärsche gegen das Atomkraftwerk Mühlheim-Kärlich, für die sich ihr Mann engagierte und Plakate erstellte. Ein Jahr später entstand das Ölgemälde „Kühe im Frühling“. Es dokumentiert das allabendliche Heimtreiben der Kühe zum Melken, die Nachbarn kamen mit dem Vieh immer am Haus des Künstlers in Woldert vorbei. „Das war damals so üblich“, meinte Ute Rohde.

Neben mehreren Portraits wurden als Zustiftung auch Aquarelle für die Ausstellung zur Verfügung gestellt, die duftig und zart Stimmungen wiedergeben wie das Motiv „Altwied“ aus dem Jahr 1953.

Zur Dauerausstellung gehören kleine detailreiche Bilder, die Karl Bruchhäuser in Russland während des Krieges zeichnete und kolorierte. Fremd wirken die Monotypien in der Sammlung, weil Bruchhäuser aus Überzeugung immer gegenständlich arbeitete.

Die Bruchhäuser Stiftung lädt ein zu Besichtigungen im Haus Neitzert, Lindenallee 10 in 57614 Steimel sonntags von 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bruchhaeuser-stiftung.de. htv


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