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Nachricht vom 20.01.2020    

Gesundheit war Thema beim Neujahrsempfang SPD VG Dierdorf

Von Wolfgang Tischler

Cécile Kroppach konnte beim Neujahrsempfang der beiden Ortsvereine Dierdorf und Maischeid viele Mitglieder der SPD, Gäste und auch Vertreter anderer Parteien begrüßen. Als Hauptreferentin war Sabine Bätzing-Lichtenthäler, Ministerin für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie, zu Gast.

Cécile Kroppach begrüßt. Fotos: Wolfgang Tischler

Dierdorf. „Es ist schön, dass auch die anderen Fraktionen gekommen sind, denn wir arbeiten hier in Dierdorf gut zusammen. Wir wollen gemeinsam Dierdorf voranbringen“, sagte Cécile Kroppach bei ihrem Grußwort. Daneben waren auch Vertreter des Dierdorfer Krankenhauses und des Seniorenzentrums vertreten, denn das Thema des Empfangs war Gesundheit.

Bevor die Ministerin Bätzing-Lichtenthäler auf das Thema des Nachmittags einging meinte sie selbstkritisch: „Wir haben uns in letzter Zeit viel zu sehr mit uns beschäftigt. Wir haben viel getan für die Menschen, aber dies ging in den Personaldebatten unter.“ Auch unsere Region sei von dem derzeit bundesweiten Thema „Landarzt“ stark betroffen. Laut Ministerin sind 40 Prozent der Hausärzte über 65 Jahre alt. Auf der anderen Seite wollen nur elf Prozent der Medizinstudenten Hausarzt werden. Ein drängendes Problem.

Landarztquote
Um die ärztliche Versorgung auch in ländlicheren Regionen zu sichern, werden im Rahmen der Landarztquote Medizinstudienplätze für Studienbewerber reserviert, die ein besonderes Interesse an der Tätigkeit als Landarzt haben. Hierzu hat der Landtag Rheinland-Pfalz ein entsprechendes Gesetz verabschiedet. Dies sieht die Einführung einer Quote vor. 6,3 Prozent der Medizinstudienplätze werden reserviert für Bewerber, die sich vorab auf die Tätigkeit als Allgemeinmediziner in ländlicheren Gebieten festlegen: Für zehn Jahre werden sie nach erfolgreichem Studium und entsprechender Weiterbildung in der Facharztrichtung Allgemeinmedizin in einer Region tätig sein, die medizinisch unterversorgt oder von einer Unterversorgung bedroht ist.

Ab März können hierfür Bewerbungen abgegeben werden. Der Numerus Clausus ist hier abgesenkt, sodass Wartezeiten entfallen oder geringer sind. Auch bei den Landärzten sei eine Konzentration zu verzeichnen, erklärte die Ministerin. Es ist dem Wandel der Zeit geschuldet, dass auch Mediziner nicht unbedingt selbständig sein wollen und lieber angestellt mit festen Arbeitszeiten seien. Der Weg zur Gemeinschaftspraxis ist der Trend.

Kleine Krankenhäuser können Vorgaben nicht mehr erfüllen
Das Problem der „kleinen Häuser“ ist die Auslastung der einzelnen Abteilungen. Sie ist nicht gegeben und durch die Fallpauschalen besteht eine Unterfinanzierung der laufenden Kosten. Die Ministerin machte dies am Beispiel der Chirurgie den Gästen deutlich. Das Krankenhaus muss einen entsprechenden Arzt rund um die Uhr verfügbar halten, dies ist nur mit sechs Chirurgen möglich und wenn diese nicht ausgelastet sind, dann fährt das Krankenhaus Defizite ein. Die fehlende Auslastung sind die Gründe, dass Kliniken reihenweise rote Zahlen schreiben.



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Ein weiteres Problem ist die Trennung zwischen Ambulant und Stationär. Hier sind alle Beteiligten derzeit an einem Tisch, um Lösungen zu finden und die Trennung aufzuheben. Dies würde nämlich eine bessere Auslastung der vorgehaltenen Ausstattung der Krankenhäuser nach sich ziehen.

Eine Möglichkeit ist auch die Kooperation von Häusern, wie sie Dierdorf/Selters mit der Klinik in Limburg vollzieht. Hier gibt es in der kommenden Woche Gespräche, die eine weitere Vertiefung der Zusammenarbeit zum Inhalt haben werden.

Grußworte und Ehrung
Bürgermeister Horst Rasbach gab einen Rückblick und Ausblick auf die Verbandsgemeinde. Drei große Bereiche für Investitionen stehen im laufenden Jahr an. Dies sind der Rathausneubau, Sanierung Grundschule Dierdorf und Sicherung Wasserversorgung. Rasbach rief auf, am 8. März zur Wahl zu gehen. Da steht nämlich seine Wiederwahl an.

Der Landtagsabgeordnete Sven Lefkowitz stellte sich vor und berichtete von seiner Arbeit aus Mainz. Er hat bekanntlich die Nachfolge von Fredi Winter Mitte letzten Jahres angetreten.

Für 40 Jahre Mitgliedschaft bei der SPD wurde Ramona Mika-Lorenz geehrt. Sie hat bereits vielfältige Tätigkeiten in der SPD absolviert, wie zum Beispiel Rats- und Ausschussarbeit, Vorstand im Ortsverein, Gründung Selbsthilfegruppe und vieles mehr. Aktuell ist sie Gleichstellungsbeauftrage in der Koblenzer Klinik Kemperhof.

Die musikalische Unterhaltung kam von Stefan Löschner von der Musikschule Dierdorf. Bei Kaffee, Kuchen und Häppchen klang der Nachmittag mit interessanten Gesprächen aus.
woti


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