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Nachricht vom 01.10.2020    

ISDN-Abschaltung fast abgeschlossen

Eigentlich sollte bereits 2018 alles gelaufen sein, doch die Umstellung auf All IP dauert nach wie vor an. Dennoch: Bei fast allen Privatkunden der Telekom sind die Anschlüsse bereits umgestellt. Lediglich bei einigen Geschäftskunden wird der Prozess noch etwas Zeit benötigen. Ende 2020 soll die Umstellung dann aber komplett sein. Das Jahr 2022 als ultimatives Abschaltdatum bleibt bestehen.

Fotoquelle: pixabay.com

Was ändert sich?


Im privaten Bereich ändert sich nicht wirklich viel - jedenfalls nicht für den Verbraucher. Hinter den Kulissen ist dafür ganz schön viel passiert. Nach der DSL-Einführung durch die Telekom im Jahre 1999, teilten sich Festnetz und Internet mehr oder weniger das gute alte Kupferkabel. Für das Telefonnetz war der untere Frequenzbereich bis 138 KHz reserviert. Die Internetverbindung beanspruchte den Bereich zwischen 138 und 3000 KHz.

Weil die Sprachübertragung über das Internet möglich und zudem deutlich hochwertiger ist, benötigt man das klassische Telefonnetz nicht mehr. Durch die Abschaltung und das Verlagern der Sprachübertragung auf das Internetprotokoll (Voice over IP, kurz : VoIP) entsteht mehr Bandbreite - die Übertragungsstandards werden vereinheitlicht. Hier spricht man dann von “All IP”, also “alles über das Internet(protokoll)”.

Breitband-Internet: Glasfaser-Ausbau stockt


Besonders schnell und störungsfrei funktioniert die Datenübertragung über Glasfaserkabel. Elektrische Impulse werden dabei in Lichtimpulse umgewandelt. Allerdings stockt der Breitbandausbau in der Bundesrepublik zum Leidwesen vieler ländlicher Unternehmen, die noch immer kein “schnelles Internet” haben.

Besonders die Kosten für den Glasfaserausbau veranlassen die Netzbetreiber dazu, lieber die Aufrüstung von bestehenden Kupfer- oder Fernsehkabeln voranzutreiben. Zeitgleich wird der kommunale Glasfaserausbau blockiert. Denn lediglich Gemeinden, in denen die Internetgeschwindigkeit unter 30 Mbit pro Sekunde ("Aufgreifschwelle") liegt, können entsprechende Fördermittel beantragen.

Coronakrise und Digitalisierung


Dabei zeigt nicht zuletzt die Coronakrise, wie sehr Unternehmen darauf angewiesen sind, dass Videokonferenzen mit Geschäftspartnern und Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Homeoffice reibungslos funktionieren. Sogar Schulen setzen immer mehr auf Homeschooling und nutzen dabei technische Hilfsmittel wie Microsoft Teams, das letzten Endes nichts anderes als eine moderne VoiP Software ist.

Weg mit unnötiger Hardware


Den Splitter, also die Frequenzweiche, die das Internet vom Telefonnetz trennte, braucht man nicht mehr. Stattdessen werden alle IP-fähigen Endgeräte mit dem Router und dieser direkt mit der TAE-Buchse verbunden. Damit übernimmt der Router sozusagen die Aufgabe einer Telefonanlage. Über handelsübliche Geräte wie die beliebten Fritz!Boxen kann man einen Anrufbeantworter einrichten, unerwünschte Rufnummern sperren und Anrufe weiterleiten.

Weil die Anzahl paralleler Gespräche über handelsübliche Route jedoch begrenzt ist, kommt man mit seiner Fritz!Box in Unternehmen nicht all zu weit. Die klassische Hardware-Telefonanlage hat dennoch ausgedient. Moderne Telefonanlagen werden rein als Software bereitgestellt. Der Funktionsumfang: schier unbegrenzt. Videotelefonie, Instant-Messaging und Apps, die Smartphones und Tablets zur Nebenstelle werden lassen - alles machbar.

Unbegrenzte Anzahl gleichzeitiger Gespräche bei ausreichend Bandbreite


Die Rufnummern erhält man über einen SIP-Tarif. Diesen muss man nicht bei seinem Carrier (Anbieter des Datentarifs / DSL-Anbieter) buchen, sondern kann auch ein unabhängig Unternehmen wählen. Teilweise macht es sogar Sinn, mehrere SIP-Trunks bei verschiedenen Anbietern zu wählen, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen. Einzelne Rufnummern können praktisch einzeln hinzugebucht werden.

On-Premise- und Cloud-Lösungen für Unternehmen


Während On-Premise Telefonanlagen lokal auf einem unternehmenseigenen Server oder bei einem frei wählbaren Cloud-Provider gehostet werden, bieten Cloud-Lösungen ein in sich stimmiges Rundum-sorglos-Paket. Software, Rufnummern und Hosting erhalten Unternehmen dabei von einem Anbieter. Das Gesamtpaket wird gegen eine monatliche Gebühr pro Nutzer als reiner Cloud-Service bereitgestellt (Software as a Service, kurz SaaS).

Was absolut skalierbar und vor allem für Startups sowie kleine Teams und Unternehmen von Vorteil ist, hat den Nachteil, dass man sich auf einen einzigen Anbieter festlegt und diesem auch in puncto Datenschutz vertrauen muss.

Will man hingegen selbst alle Zügel in der Hand halten, schnüren einem spezielle VoIP-Berater und -Agenturen individuelle Pakete aus Software, SIP-Tarifen und Hosting. Besonders größere Firmen, in denen weniger Fluktuation herrscht, kommen damit oft günstiger weg - ohne dabei an Skalierbarkeit einzubüßen. (prm)



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