Werbung

Nachricht vom 08.06.2022    

Waldbreitbach: Ortsgemeinderat beschließt Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes

Der Ortsgemeinderat von Waldbreitbach hat in seiner letzten Sitzung eine Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes beschlossen. Rückwirkend zum 1. Januar 2022 wurde der Hebesatz für die Grundsteuer B auf 430 Prozent festgesetzt. Bislang belief sich der Hebesatz auf 380 Prozent.

Symbolbild: pixabay

Waldbreitbach. Die Kommunalaufsicht hatte die Erhöhung von der Ortsgemeinde gefordert, um dadurch die Haushaltslage der Kommune verbessern zu können. Die Maßnahme soll zu Mehreinnahmen in Höhe von knapp 37.000 Euro führen.

„Die Kommunalaufsicht lässt uns keine Wahl: Wir müssen ihrer Forderung nach einer Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes nachkommen“, erläuterte Ortsbürgermeister Martin Lerbs.„Andernfalls verwehrt uns die Kommunalaufsicht zum einen die Genehmigung unseres Haushaltes, sodass wir keinerlei Investitionen mehr tätigen könnten. Zum anderen würden wir keinerlei Landesförderungen mehr erhalten, weil wir unsere Einnahmekapazitäten nach der Vorstellung des Landes nicht vollständig ausschöpfen würden“.

Landesförderung nötig, um Zukunftsfähigkeit zu bewahren
„Wir erledigen mit unserem Budget beinahe nur noch Pflichtaufgaben, die uns durch das Land aufgezwungen werden. Dadurch haben wir fast keinen Spielraum für freiwillige Investitionen“, klagte Guido Eulenbach, Vorsitzender der CDU-Fraktion im Ortsgemeinderat. „Die kommunale Finanzhoheit als Teil der in der Verfassung verankerten Selbstverwaltungsgarantie wird hier in unseren Augen missachtet. Um die Zukunftsfähigkeit der Ortsgemeinde zu bewahren, sind wir aber zwingend auf Landesförderungen angewiesen. Deshalb haben wir keine andere Wahl, als der Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes – wenn auch zähneknirschend – zuzustimmen“.

„Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg auf die Ukraine belasten die Weltwirtschaft. Wir alle spüren das derzeit am eigenen Geldbeutel, egal ob an der Zapfsäule, im Einkaufsmarkt oder bei den Stromrechnungen. Die Inflation im April belief sich auf 7,4 Prozent. Der Tiefpunkt dieser Krise scheint noch nicht erreicht zu sein. Auch das vom Bund beschlossene Entlastungspaket für kleine und mittlere Einkommen hilft nur wenig, wenn an anderer Stelle die Steuern für den Staat erhöht werden. Die Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes kommt deshalb zur absoluten Unzeit“, meint Carsten Haakert, Vorsitzender der SPD/FDP-Fraktion.



„Der Forderung der Kommunalaufsicht liegt die irrige Annahme zu Grunde, dass allein die Kommunen ihre schlechte Haushaltslage zu verantworten hätten. Diese Vorstellung ist falsch. Denn es ist das Land, das es seit Jahren versäumt, seiner verfassungsmäßigen Pflicht zur adäquaten Finanzausstattung der Kommunen nachzukommen. Aus diesem Grund hat der Verfassungsgerichtshof bereits zweimal das Landesfinanzausgleichsgesetz für verfassungswidrig erklärt. Es kann nicht sein, dass das Land die Kommunen nicht adäquat ausstattet und dafür die Bürger zur Kasse bittet“, erklärte Ratsmitglied Tim-Jonas Löbeth von der FDP.

Der Beschlussvorlage zur Erhöhung des Grundsteuerhebesatzes stimmten letztlich 13 Ratsmitglieder unter Protest zu, es gab eine Gegenstimme und eine Enthaltung. (PM)


Lokales: Rengsdorf & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Rengsdorf auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Politik


Gibt es nach der Europawahl eine "Europa-Treppe Neuwied"?

Neuwied. Peter Schwarz, Sprecher des Bündnisses, zog das Fazit, man habe bei den gut besuchten bisherigen Veranstaltungen ...

Hans-Martin Born tritt als Bürgermeisterkandidat für Puderbach an

Puderbach. Die CDU-Liste für Puderbach ist laut Hans-Martin Born mit vielversprechenden Kandidaten aus verschiedenen Generationen ...

VERSCHOBEN! Entenangeln im Aubach: CDU Oberbieber feiert 50-jähriges Jubiläum

Oberbieber. Für die Kinder warten süße Preise, die erwachsenen Gewinner dürfen sich über Freigetränke freuen. Für das leibliche ...

FWG Unkel initiiert Förderverein für Kinder- und Jugendkultur

Unkel. Viele Spielplätze sind durch Sperrungen oder Rückbauten von Spielgeräten sowie Reduzierung der Spiel- und Klettermöglichkeiten ...

Stadt Neuwied erhält rund 30.000 Euro vom Bund für Kinder- und Jugendprojekt

Neuwied. Die Mittel stammen aus dem Bundesprogramm "Das Zukunftspaket für Bewegung, Kultur und Gesundheit" des Bundesministeriums ...

AfD Neuwied tritt zur Kreistagswahl an: Andreas Bleck ist Spitzenkandidat

Kreis Neuwied. Der Kreisvorsitzende Dr. Jan Bollinger MdL: "Als AfD Neuwied machen wir auf allen Ebenen verantwortliche Politik ...

Weitere Artikel


Traumhaft: 14. Dreamnight im Zoo Neuwied

Neuwied. Für diese besonderen Besucher öffnet der Zoo nach Ende der Öffnungszeit kostenfrei seine Tore und stellt zusätzlich ...

Den Tribut in Engers abholen: Heddesdorfer Pfingstreiter waren wieder unterwegs

Neuwied-Engers. Es ist nicht zuletzt dem belesenen und kenntnisreichen Engerser Bürger Josef Kretzer zu verdanken, dass die ...

Bestleistungen und Medaillenflut für die LG Rhein-Wied am Pfingstwochenende

Neuwied. Das DJK-Bundessportfest ist die "deutsche Meisterschaft der DJK-Vereine", an der sich sämtliche Altersklassen von ...

Stadtverwaltung Neuwied verbessert Arbeitsplatzbedingungen

Neuwied. Der INQA Prozess Kulturwandel soll Organisationen dabei helfen, sich mitarbeiterorientiert auszurichten und bessere ...

Bad Hönningen: 87-Jähriger kommt von Fahrbahn ab

Bad Hönningen. Ausgangs einer Rechtskurve kam 87-Jährige von der Fahrbahn ab und kollidierte mit der Leitplanke. Es entstand ...

Zukunft der Werkstätten für behinderte Menschen: Diskussion im Heinrich-Haus Neuwied

Neuwied. Die Gäste tauschten sich mit den Initiatoren fachlich aus und diskutierten die Herausforderungen der Zukunft im ...

Werbung