Werbung

Nachricht vom 04.09.2022    

Antikriegstag in Neuwied: Klare Forderung von Gewerkschaftern

Der 1. September ist Antikriegstag. Für Neuwieder Gewerkschafter ist dieser Tag einer, an dem mit Überzeugung die Forderungen "nie wieder Krieg und nie wieder Faschismus" in der Öffentlichkeit kundgetan werden. So trafen sich am vergangenen Samstag (3. September) zahlreiche Gewerkschafter auf dem Luisenplatz.

Das Motto der Veranstalter ist klar: "Nie wieder Krieg". (Fotos: Jürgen Grab)

Neuwied. Die Einladung des Neuwieder DGB Kreisvorsitzenden Ralf Wagner zu diesem jährlich stattfindenden Antikriegstag auf dem Luisenplatz richtete sich sowohl an Oberbürgermeister Jan Einig als auch an politische und gemeinnützige Organisationen und natürlich an alle Bewohner der Stadt. Gekommen waren denen allerdings nur der Oberbürgermeister, die Aktiven von Amnesty International und Vertreter der Katholischen Arbeitnehmerbewegung sowie etliche Gewerkschaftsmitglieder und weitere interessierte Bürger.

"Wir fordern Putin und Russland sowie weitere Staaten auf, endlich die Waffen niederzulegen. Wir fordern die Kriegstreibenden überall auf der Welt auf, endlich mit dem Kämpfen aufzuhören und sich für eine Welt des Friedens, der Freiheit und der Gerechtigkeit einzusetzen. Denn Frieden braucht viele kleine Schritte, braucht jeden und jede von uns. Deshalb lassen sie uns hier und heute in Neuwied für eine friedliebende Welt eintreten", betonte der DGB Kreisvorsitzende.

Gemeinsames Zusammensein steht im Fokus
Gemeinsam mit seinen Gewerkschaftskollegen hießen Ralf Wagner und der Koblenzer DGB-Geschäftsführer Sebastian Hebeisen besonders die beiden Musiker Kutlu Yurtseven und Joram Bejaranom willkommen. Die Musiker bildeten noch vor einem Jahr gemeinsam mit der verstorbenen Esther Bejarano die "Microphone Mafia" und singen jetzt wieder als Duo ihre Lieder gegen den Krieg und den Faschismus. Wenn auch Esther nicht mehr dabei ist, so konnten doch der deutsch-türkische Sozialarbeiter und Rapper sowie der Sohn der deutsch-jüdischen, ihre Antikriegslieder singen, die die Menschen auf dem Luisenplatz unbedingt beindruckten. Wagner hatte schließlich noch eine besondere Aufforderung zum Abschluss seiner Ansprache an seine Neuwieder Mitbürger: "Nur gemeinsam können wir die vorhandenen schweren gesellschaftlichen und politischen Situationen bewältigen, die vor uns liegen. Der gewerkschaftliche Wert des Begriffs Solidarität gewinnt unbedingt an Bedeutung: Lasst uns solidarisch miteinander sein!"

Die beiden Gewerkschafter Wagner und Hebeisen zeigten sich sowohl über die Anwesenheit von Amnesty International als auch von Mitgliedern der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und besonders natürlich über das Kommen von Oberbürgermeister Jan Einig erfreut, dem es eine Selbstverständlichkeit war an diesem Antikriegstag auf dem Luisenplatz teilzunehmen. Obwohl einige Tage zu spät, so änderte dies keinesfalls die Notwendigkeit diesen Antikriegstag mit aller Intensität zu begehen und festzustellen, dass endlich alle Waffen schweigen müssen. Einig erinnerte sowohl an den Einmarsch deutscher Soldaten in Polen, der letztlich den Beginn des Zweiten Weltkrieges bedeutete, als auch an den Überfall russischer Truppen in die Ukraine. "Seit Ende Februar herrschen dort Tod, Trauer und Elend. Wir nehmen Flüchtlinge auf, sehen einer Energiekrise entgegen und stellen der Ukraine zur deren Verteidigung Waffen bereit. Umso mehr zeigt sich, dass Friedensapelle und entsprechende friedensstiftende Maßnahmen mehr denn je notwendig sind. Denn der Frieden ist und bleibt ein unabdingbares Element in Bezug auf ein friedliches Zusammenleben der Völker."



"Seit sich am 1. September 1957 Bürger erstmals unter dem Banner "Nieder mit Krieg und Leid" versammelten tritt der DGB sichtbar als steter Mahner vor Militarisierung und als treibende Kraft für eine erkennbare Friedenspolitik in Erscheinung. Denn gerade wir Deutschen haben angesichts der NS-Verbrechen die Pflicht, die Erinnerung an die zahllosen Kriegsopfer wach zu halten und wir uns dafür einsetzen müssen, dass weltweit konkrete Konfliktlösungsstrategien entwickelt werden, damit endlich die Waffen überall in der Welt schweigen", betonte OB Jan Einig in seiner beachtenswerten Ansprache.

Diakon Michael Hommer, Mitglied der "Katholischen Arbeitnehmerbewegung" erklärte, dass wirklicher Frieden Vertrauen bedeutet, denn kaum ein Mensch möchte auf den Schlachtfeldern der Geschichte sein Leben verlieren. "Es gibt keine größere Waffe als das Wort, davon sind wir als Christen überzeugt. Nutzen wir also die Möglichkeiten von Diplomatie und verweigern wir uns als Zivilgesellschaft einer Spirale der Aufrüstung und Gewalt", gab Hommer bei der Kundgebung des DGB mahnend und abschließend zu erkennen. (jüg)


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
     


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


30. Internationales NSU-Max-Treffen in Wahlrod

Wahlrod. Die Treffen der NSU-Max-Interessengemeinschaft finden in jedem Jahr an einem anderen Ort statt. Dadurch soll allen ...

Tragisches Ende der Suchaktion: Vermisster 90-Jähriger aus Bad Hönningen tot aufgefunden

Bad Hönningen. Am Montag (27. Mai) startete das Polizeipräsidium Koblenz eine öffentliche Fahndung nach dem 90-jährigen Alfred ...

"7 MOUNTAINS MUSIC NIGHT" findet am 8. Juni in Bad Honnef statt

Bad Honnef/Königswinter. Um 19 Uhr beginnt die offizielle Eröffnung im Lilo im alten Honnefer Hallenbad mit dem Hit'n'Stomp ...

Stark alkoholisierter Fahrradfahrer in Neuwied von Polizei gestoppt

Neuwied. Während einer Streifenfahrt auf der Berggärtenstraße in Neuwied fiel den Beamten gegen 15.10 Uhr ein Fahrradfahrer ...

Polizeikontrolle an Fronleichnam: Zwei Motorräder wegen technischer Mängel stillgelegt

Neuwied. Von 10 Uhr bis 16.30 Uhr führte die Polizeiinspektion Neuwied, trotz mäßigen Wetters, eine umfassende Überprüfung ...

Westerwaldwetter - Vom meteorologischem Sommerbeginn nichts zu spüren.

Region. Im Einflussbereich mehrerer kleinräumiger Tiefdruckgebiete über Mitteleuropa bleibt mäßig warme und eine feuchte ...

Weitere Artikel


Grund zur Freude bei den Schatzfindern der Kita Dürrholz

Daufenbach. Schnell war klar, dass dieses Meisterstück einen Platz am Sandkasten finden sollte. Sofort wurde diese von den ...

Hospizvereine Neuwied und Koblenz: Trauernde Kinder mit Erlebnispädagogik stärken

Neuwied/Koblenz. Unter Leitung des Kindertrauerbegleiters und Erlebnispädagogen Hans-Georg Renner aus Köln erhielten die ...

Abschlusszeugnisse für 75 Absolventen der Fachschulen Altenpflege und Altenpflegehilfe

Neuwied. Es galt, den letzten Ausbildungsjahrgang der Fachschule Altenpflege zu verabschieden. Seit 1974 bildet die ASS ...

Partnerschaft Puderbach - Barenton besteht seit 52 Jahren

Puderbach. Nachdem im Juni eine Delegation aus Puderbach zu Besuch in der Normandie weilte, konnte Bürgermeister Volker Mendel ...

VG Puderbach investiert in Energieeinsparung

Puderbach. Von dieser Antragsmöglichkeit haben die Verbandsgemeinde Puderbach und ihre Ortsgemeinden regen Gebrauch gemacht, ...

Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr Heimbach-Weis

Neuwied. Zudem wird auch in diesem Jahr der Feuerwehr-Clown „Lutziputz“ zu Besuch sein. Er wird für die Unterhaltung der ...

Werbung