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Pressemitteilung vom 17.11.2022    

Kassenärztliche Vereinigung fordert Inflationsausgleich

Die Kassenärztliche Vereinigung Rheinland-Pfalz (KV RLP) und die rheinland-pfälzischen Berufsverbände warnen vor einer unzureichenden ambulanten Patientenversorgung. Konkret drohten Praxisschließungen, lange Wartezeiten und zunehmende Versorgungslücken. Anlass dafür seien neben "falschen politischen Weichenstellungen" die hohe Inflation und die damit verbundenen massiven Kostensteigerungen. Diese gefährdeten immer mehr vertragsärztliche und vertragspsychotherapeutische Praxen in ihrer Existenz.

Für die Praxen soll kurzfristig ein finanzieller Ausgleich geschaffen werden. Das ist die Forderung der KV. (Symbolbild)

Mainz/Region. Berufsständische Vertretungen im Land stehen daher geschlossen hinter der Forderung an die Politik, einen finanziellen Inflationsausgleich zu schaffen. Das habe auch die Protestaktion der KV RLP in Ingelheim gezeigt. Nur durch ein wirkungsvolles Abfedern der Ausgabenentwicklung in den Praxen können die ambulanten Strukturen weitgehend erhalten werden. Wie die KV weiter berichtet, würden viele Ärzte sowie Psychotherapeuten ihre Praxen "unter den gegebenen Bedingungen" nicht länger kostendeckend führen können. Die Energiekosten und die aktuelle Inflationsrate von zehn Prozent trieben die Ausgaben auch hier massiv in die Höhe. Hinzu käme die vergleichsweise viel zu niedrige Entwicklung des Orientierungswerts von zwei Prozent, die nicht annährend ausreiche, um die steigenden Kosten auszugleichen. Ohne finanziellen Inflationsausgleich würden Praxisinhaber daher vermehrt gezwungen sein, ihre Praxen für Stunden, Tage oder sogar dauerhaft zu schließen. "Die Versorgung kann unter solchen Umständen in der bisherigen Form kaum noch sichergestellt werden", heißt es vonseiten der KV.

Um die Patientenversorgung vor Ort aufrechtzuerhalten, haben viele Ärzte sowie Psychotherapeuten ihre Praxen bislang auch noch bis ins hohe Alter weiter betrieben. Aufgrund der aktuellen Lage sei aber zu erwarten, dass nicht wenige von ihnen ihre Praxistätigkeit nun aufgeben werden. Gerade im ländlichen Raum werde dies die ohnehin schon angespannte Versorgungssituation weiter verschärfen. Zusätzlich sei der ärztliche und psychotherapeutische Nachwuchs immer weniger dazu bereit, sich in einer eigenen Praxis niederzulassen – dies nicht zuletzt wegen der unsicheren finanziellen Perspektive. Mit Blick auf die beginnende Ruhestandswelle stelle dies eine Entwicklung dar, die die gesamte ambulante Patientenversorgung bedroht.



"Praxisinhaber tragen nicht nur die Verantwortung für die medizinische Versorgung der Patienten, sondern auch für die wirtschaftliche Situation der Praxis und damit für die Arbeitsplätze der Angestellten. Neben den Medizinischen Fachangestellten zählen hierzu im ambulanten Bereich inzwischen knapp 30 Prozent angestellte Ärzte sowie Psychotherapeuten. Erfolgt kein finanzieller Ausgleich für die massiv gestiegenen Kosten, kann den Angestellten kein adäquates, wettbewerbsfähiges Gehalt gezahlt werden."

Die schon jetzt bestehenden Gehaltsunterschiede zu anderen Mitwettbewerbern auf dem Arbeitsmarkt würden sich vergrößern, viele Angestellte würden die vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Praxen verlassen. Nach der beschlossenen Streichung der Neupatientenregelung werde dies eine weitere Schwächung der Patientenversorgung zur Folge haben. Vor diesem Hintergrund fordern die KV RLP und die unten aufgeführten rheinland-pfälzischen Berufsverbände die politisch Verantwortlichen dazu auf, für die vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Praxen kurzfristig einen finanziellen Ausgleich zu schaffen. (PM)



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