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Pressemitteilung vom 13.08.2023    

Offener Brief an die Stadt Neuwied: Verkommt das Historische Rathaus immer mehr?

Ist das Historische Rathaus in der Neuwieder Pfarrstraße in einem erbärmlichen Zustand? Der bekannte Neuwieder Reiner Bermel hat sich in einem Offenen Brief an die Stadt Neuwied gewandt und auf den beklagenswerten Eindruck des Gebäudes aufmerksam gemacht. Sein Vorschlag: Das Rathaus sollte bei der gerade laufenden Umstrukturierung des Neuwieder Marktplatzes gleich einbezogen werden.

(Fotos: Jürgen Grab / Reiner Bermel)

Neuwied. (jüg) Reiner Bermel aus Heimbach-Weis ist, trotz seiner Vorliebe für den Neuwieder Stadtteil, in dem er zu Hause ist und dessen Platt er perfekt spricht, ein Kenner und bestens orientierter Bürger auch der Neuwieder Innenstadt. Nicht nur als ehemaliger Mitarbeiter der Stadtverwaltung, sondern auch als Vorsitzender des Neuwieder Wassersportvereins ist Bermel ständiger Besucher in der Innenstadt und somit bestens vertraut mit den dortigen Gegebenheiten. Während Bermel mit den sozialen Aspekten im historisch gewachsenen innerstädtischen Stadtteil durchaus zufrieden ist und sich über die geplante Neukonzipierung der dortigen Rheinuferbereiches sowie über die von der GSG beabsichtigten baulichen Strukturveränderungen durchaus positiv äußerte, so hat er doch an dem nahegelegenen historischen Rathaus in der Pfarrstraße einiges auszusetzen. Seine Bedenken bezüglich des zwischen Kirch-, Pfarr- und Rheinstraße gelegenen Gebäudekomplexes machte er jetzt auch in einem "Offenen Brief" sowohl an Bürgermeister Peter Jung als auch an den zuständigen Beigeordneten Ralf Seemann deutlich.

"Ich möchte auf den teilweise erbärmlichen äußeren Zustand unseres historischen Rathauses am Neuwieder Marktplatz aufmerksam machen. In dem Objekt befinden sich so publikumsintensive Ämter wie die Stadtbibliothek und das Standesamt. Zudem ist das Stadtmarketingamt dort untergebracht. Das sind alles Ämter mit viel Außenwirkung, die unter anderem die Stadtverwaltung Neuwied repräsentieren. Und sicher würden sich auch die Besucher der sommerlichen Schlemmernachmittage über ein ansehnlicheres Ambiente freuen", betonte Bermel, der in seinem Schreiben an die Stadtspitze ergänzend ausführte:
"Kürzlich habe ich auf dem Rathausvorplatz eine Hochzeitsgesellschaft mit
mindestens 40 Gästen beobachten können, die für die Brautleute einen Umtrunk organisiert haben und ich denke, dass sie auch entsprechende Bilder gefertigt wurden. Es wären bestimmt noch schönere Fotos geworden, wenn im Hintergrund nicht das teilweise unansehnliche Gebäude mit dem abbröckelnden Putz zu sehen gewesen wäre."

"Unwürdiger Zustand"
"Ein solcher Zustand", so Bermel weiter, "ist der größten kreisangehörigen Stadt in Rheinland-Pfalz nicht würdig und es sollte hier dringend Abhilfe geschaffen werden. Vor einiger Zeit war in den Zeitungen zu lesen, dass über die Zukunftsfrage des historischen Rathauses in den städtischen Gremien gesprochen wurde. Aber seit Monaten herrscht Stillstand und es dringen keine weiteren Informationen mehr an die Öffentlichkeit. Schön wäre es, wenn im Zusammenhang mit der Marktplatz-Gestaltung auch das historische Rathaus mit einer Modernisierung aufgewertet werden könnte und sich somit gut in das Gesamtbild des Marktplatzes einfügen würde.



In vielen Städten ist zu erkennen, dass die alten Rathäuser, so auch im Stadtteil Engers, wunderschön anzuschauen und jeweils ein optimaler Blickfang für die Bürger und Touristen sind. Ich denke, das sollte auch für das Rathaus am Neuwieder Marktplatz machbar sein", schrieb Reiner Bermel in seinem Brief an Bürgermeister Peter Jung, den dieser an seinen Kollegen Ralf Seemann zuständigkeitshalber weiterleitete.

Dieser antwortete dem aufmerksamen Bürger aus Heimbach-Weis, der am Zustand der Innenstadt immer entsprechenden Anteil nimmt, knapp, aber durchaus konkret:
"In der Sache kann ich mitteilen, dass die Prüfung über die weitere Vorgehensweise hinsichtlich Umbau noch Sanierung noch nicht abgeschlossen ist, da insbesondere die Finanzierung für eine Maßnahme dieser Größenordnung noch nicht geklärt werden konnte. Unabhängig davon ist aber vorgesehen, zumindest die Fassade des historischen vorderen Teils im kommenden Jahr neu streichen zu lassen".

Die Reaktion des Briefempfängers Reiner Bermel war zwar verständnisvoll, aber durchaus konkret: "Es ist durchaus nachvollziehbar, dass bei einem solchen Objekt die Entscheidung über die weitere Vorgehensweise, Umbau oder Sanierung, nicht von heute auf morgen fallen kann und gut abzuwägen ist. Aus dem Wortlaut der Stellungnahme des Beigeordneten ist zu entnehmen, dass ein Verkauf momentan nicht zur Debatte steht. Das ist auch gut so, weil sich viele Neuwieder mit dem historischen Rathaus identifizieren und es auf keinen Fall aus städtischer Hand gegeben werden sollte."

"Wenn der Umbau des Marktplatzes abgeschlossen und das Äußere des Rathauses restauriert ist, wird dies sicher ein tolles Gesamtbild mit dem neuen Marktplatz und dem Rathaus ergeben", freut sich Bermel schon jetzt auf das Ergebnis der bevorstehenden Maßnahmen. Hierüber werden sich zweifellos nicht nur er, sondern bestimmt alle Einwohner und sicher auch die vielen Besucher der Deichstadt erfreut sein, betonte Bermel als aufmerksamer Bürger der Deichstadt. (Jürgen Grab)


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