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Nachricht vom 17.08.2012    

Täter bedrohte Angestellte in Dierdorfer Spielothek

Junger Mann erbeutete 2.700 Euro und flüchtete zu Fuß – Polizei trotz Hubschraubersuche bisher erfolglos

Dierdorf. Bei einem Überfall auf eine Spielothek in Dierdorf hat ein männlicher Einzeltäter am Freitagmorgen (17.8.) gegen 10 Uhr 2.700 Euro Bargeld erbeutet. Der Mann, zwischen 20 und 35 Jahre alt, flüchtete zu Fuß und wurde bisher nicht gefasst.

Am hellichten Tag spazierte ein männlicher Einzeltäter in diese Spielothek in der Hauptstraße von Dierdorf und ließ sich eine Plastiktüte mit Geld befüllen. Fotos: Holger Kern

Kurz vor 10 Uhr stand eine Mitarbeiterin des Spielgeschäfts hinter dem Tresen am Kaffeeautomaten um ein Getränk für eine Kundin einzufüllen. Plötzlich stand der Mann hinter ihr und hielt ihr eine Plastiktüte hin mit den Worten: „Vollmachen!“ Von der Tüte verborgen erkannte die Angestellte einen langen Gegenstand, sie meint, es könne ein Messer oder eine Waffe gewesen sein.

Dann verlangte der Räuber, dass ihm der Geldwechselautomat geöffnet wird. Mit lauter Stimme, so dass es die Kundin im hinteren Bereich des Geschäfts hören konnte, verweigerte die Angestellte den Befehl mit dem Hinweis, sie habe keinen Schlüssel für den Geldwechsler. Der Räuber bat die Angestellte, leiser zu sprechen. Durch den schroffen Ton der Frau wurde die Kundin im hinteren Bereich aufmerksam und begab sich in den Kassenbereich. Das erschreckte offenbar den Täter und er ging, so erzählte es die Mitarbeiterin später einer Kollegin, „ganz gemächlich mit der Tüte mit Bargeld aus dem Geschäft heraus, wie ein normaler Kunde.“

Noch beim Öffnen der Kasse hatte die beherzte Angestellte den Alarmknopf gedrückt. Bis zum Eintreffen der Polizei verging ihrem Gefühl nach jedoch „eine Ewigkeit“. Die Polizei suchte unter anderem mit einem Hubschrauber nach dem Täter. Die Kinder im nahen Schulzentrum durften in der Zeit ihre Klassen nicht verlassen.



Der Täter wurde von einer Videokamera gefilmt. Er war circa 1,80 Meter groß, sehr schlank, mit schulterlangen blonden Haaren und sprach akzentfreies Deutsch. Weil er eine Basecap und eine Sonnenbrille trug, konnte die Angestellte sein Gesicht nicht erkennen. Sie glaubt jedoch beobachtet zu haben, dass der Täter sehr blass war. Möglich sei auch, hat die Angestellte später zu einer Kollegin gesagt, dass der Täter ein Drogenkonsument sei. An den Händen trug er Plastik-Einmalhandschuhe. Bekleidet war er mit einer blauen Jeans und einem langärmeligen blauen Pullover.

Die Angestellte stammt aus dem Raum Montabaur, ist 42 Jahre alt und Mutter eines Sohnes. Um 14 Uhr rief sie eine Kollegin an und bat nach dem schockierenden Erlebnis um Ablösung. Holger Kern



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