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Nachricht vom 30.10.2012    

Bürgerforum in Heimbach-Weis im Zeichen der Energie

Geschäftsführer der städtischen Unternehmen referierten zur Energiesituation in der Stadt Neuwied

Heimbach-Weis. Das Bürgerforum des CDU-Ortsverbandes Heimbach-Weis/Block hat sich zu einem festen Anlaufpunkt für die Fragen und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger aus dem Neuwieder Stadtteil entwickelt. Zum ersten Mal stellten die Christdemokraten die erste Hälfte des Vormittags unter ein spezielles Thema. Die „Energie in der Stadt Neuwied“ stand im Mittelpunkt der Diskussionen.

Eine rege Diskussion entwickelte sich beim Bürgerforum der CDU-Heimbach-Weis/Block.

Bundesweit schlagen Stichwörter wie Energiewende und EEG-Umlage zurzeit hohe Wellen, doch beim CDU-Bürgerform standen zwei versierte Kenner des Marktes Rede und Antwort. Der Geschäftsführer der Stadtwerke Neuwied (SWN), Stefan Herschbach, und der Geschäftsführer der Gemeinschaftlichen Siedlungsgesellschaft (GSG), Heinz-Peter Schmitz, waren als Referenten gekommen.

In seinem Impulsvortrag gab Stefan Herschbach zunächst einige allgemeine Gedanken für die folgende Diskussion zum Thema Energiewende auf den Weg. Ausgelöst von der Atomkatastrophe in Japan läutete die Bundesregierung die Energiewende ein. Die Alternativen der Energieerzeugung seien nach Auffassung von Stefan Herschbach allerdings beschränkt. Witterungsunabhängige Energieerzeugungen seien durch Biomasse und Wasserkraft zu erreichen. Den größten Teil mache allerdings der Wind und die Sonne bei der Energiegewinnung aus, bei denen Herschbach neben der Wetterabhängigkeit auch die fehlenden Speicherkapazitäten, die Netzproblematik und die Wettbewerbsfähigkeit zu bedenken gab.

Herschbach appellierte an die Bürgerinnen und Bürger, denn „wir müssen ein Umdenken bewegen und dürfen den erzieherischen Wert nicht vernachlässigen.“ Die Bürger müssen nach Ansicht des Stadtwerksdirektors Teil der Bewegung werden. Mit den passenden Standorten für erneuerbare Energieerzeugung und einem Fundament aus der konservativen Erzeugung, müsse die Bundesregierung ein Konzept entwickeln, wo er den Umweltminister auf einem guten Weg sehe. Eine Energiewende ohne die Beteiligung der Bürger hält Herschbach nicht realisierbar und daher seien auch Anreize zu schaffen, die Effizienzmaßnahmen ermöglichen.

Die GSG ist seit Jahren im Bereich der erneuerbaren Energie tätig. Neben den energetischen Renovierungen, verfügt die GSG zurzeit über 35 Photovoltaikanlagen auf ihren Gebäuden. Der Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft, Heinz-Peter Schmitz, kennt die Einsparpotenziale, die für den Eigenheimbesitzer allerdings mit erheblichen finanziellen Aufwendungen verbunden sind. „Die Nebenkosten nehmen für unsere Mieter einen immer größere Bedeutung an“, so Schmitz und daher seien die Modernisierungsschritte unausweichlich. Konkret wurden u.a. die Gebäude im Ringofen von der GSG saniert und die geplanten Kindergärtenneubauten werden ebenfalls nach neusten Standards errichtet.

Möglichkeiten der eigenen Energieerzeugung durch Windkraft sah Bürgermeister Reiner Kilgen kritisch, denn die Flächennutzungspläne müssten noch geändert werden, was nach Einschätzung des Bürgermeisters noch weitere zwei Jahre in Anspruch nehmen wird. Als Standorte kämen nur ein Teil im Sayntal oder weit über Gladbach in Frage, wodurch aber auch Kooperationen mit den Nachbargemeinden getroffen werden müssten.



Kritische Anmerkungen der Gäste waren die effektiven Einsparmöglichkeiten der Bürger. Die Energiekosten würden immer wieder steigen und auch bei der Investition in effizientere Geräte ließe die Einsparung weiter auf sich warten. Zum Abschluss des Themenfeldes gab die stellvertretende CDU-Ortsverbandsvorsitzende auch die Verantwortung gegenüber der nachfolgenden Generationen zu bedenken, womit sich der Kreis zur Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger wieder schloss.

Nordumgehung und Zukunft des Gebäudekomplexes Rommersdorf-Schule
Nach einer angeregten Diskussion zur Energiepolitik in Bund, Land und Stadt läutete der CDU-Ortsverbandsvorsitzende Markus Blank die Fragerunde zu weiteren Themen rund um Heimbach-Weis ein. Die Nachnutzung des Gebäudekomplexes Rommersdorf-Schule liegt den Heimbach-Weisern am Herzen und so konnte Ruth Köfer einen aktuellen Sachstandsbericht liefern. Die CDU Heimbach-Weis/Block setzt sich für den Ausbau des Studienseminars Heimbach-Weis am Standort Rommersdorf-Schule ein. Bislang werden die Lehrer für die Grund- und Förderschulen in Heimbach-Weis ausgebildet. Die Studienseminare für die Berufsbildende Schule in Neuwied und die Realschulen plus in Koblenz müssen aktuell auf sehr beengtem Raum arbeiten. Eine Zusammenlegung am Standort Heimbach-Weis der vier Studienseminare wäre für die CDU in der Stadt Neuwied der Königsweg. Nach Gesprächen mit Landtagsabgeordnetem Fredi Winter (SPD) und der bildungspolitischen Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Bettina Dickes, sowie dem Oberbürgermeister Nikolaus Roth (SPD), habe man die überparteiliche Unterstützung für das Projekt gegenüber dem Bildungsministerium signalisiert. Die anwesenden Bürger lobten die Initiative der CDU-Heimbach-Weis/Block, die auch für die Wirtschaftskraft des Ortes einen Aufschub bedeuten würde.
Ein Projekt, das seit Jahrzehnten die Gemüter in Heimbach-Weis erhitzt ist der Ausbau der nördlichen Entlastungsstraße. Bürgermeister und Baudezernent Reiner Kilgen stellte offen die Eigentumsproblematik dar. Bislang sei es nicht gelungen alle für den Ausbau notwenigen Grundstücke zu erwerben, doch der Schritt bis zur Enteignung sei noch weit, denn dafür müsse eine breite Mehrheit im Stadtrat vorhanden sein, die der Bürgermeister zurzeit nicht sehe. „Für mich ist die Entlastungsstraße alternativlos“, betonte Reiner Kilgen, wenngleich die Situation unbefriedigend sei und Ortsvorsitzender Markus Blank unterstrich: „Die Nordumgehung bleibt ein ganz großes Ziel, das nicht gestorben ist.“


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