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Nachricht vom 02.03.2013    

Malteser bieten Besuchsdienst für alte Menschen in Neuwied an

Tag für Tag warten immer mehr Neuwieder darauf, dass jemand an ihrer Haustür klingelt. Oft sind die Stimmen aus dem Fernsehen die einzigen, die sie seit Wochen hören. Die Mitarbeiter des Malteser Besuchs- und Begleitungsdienstes (BBD) holen diese Menschen aus ihrer Einsamkeit heraus – ehrenamtlich und unentgeltlich. Ab sofort auch in Neuwied.

Nichts ist schlimmer, als immer alleine zu sein. Mit einem neuen Angebot in Neuwied will der Malteser Hilfsdienst alte Menschen vor der Vereinsamung bewahren.

Vor zehn Jahren starteten die Malteser ihr Engagement in diesem Bereich in Deutschland. Inzwischen gibt es diese Dienste an 185 Standorten bundesweit. Und: „Die Nachfrage steigt. Viele Senioren leben nicht nur allein, sie sind es auch“, sagt Jan Waldorf, Stadt- und Kreisbeauftragter bei den Maltesern in Neuwied.

„Wir erhalten sehr oft Anrufe von Neuwiedern, die jemanden suchen, der mit ihnen spazieren geht, Karten spielt, sie beim Einkaufen begleitet, beim Besuch auf dem Friedhof oder einfach nur zuhört“, berichtet Jan Waldorf. Bei Kontakten zwischen den ehrenamtlichen Helfern der Neuwieder Hilfsorganisation und alleinstehenden Senioren im Rahmen von Sanitätsdienst- oder Krankentransporteinsätzen - überall erleben sie Ähnliches: Einer bleibt alleine zurück, Beziehungen haben sich aufgelöst, auch die Beine wollen nicht mehr so recht.

Die Seniorinnen und Senioren haben viel Zeit, aber niemanden, der sie mit ihnen teilt. „Hohe Scheidungsquoten, die Mobilität am Arbeitsplatz und der Zerfall von Familien trennen immer mehr junge pflegefähige Menschen von ihren bedürftigen Eltern und Verwandten“, weiß der Beauftragte zu berichten. Die Überalterung kommt hinzu, immer mehr Senioren leben in Singlehaushalten, die Hälfte aller Akademikerinnen in deutschen Städten hat keine Kinder. „Aber wer pflegt sie, wer besucht sie, wenn sie alt sind?“, fragt er nachdenklich.

Immer mehr Menschen engagieren sich in den Besuchs- und Begleitungsdiensten der Malteser. Damit jeder Wunsch nach einem Gespräch, nach kleinen Unternehmungen, nach persönlicher Zuwendung erfüllt werden kann, gründen die Neuwieder Malteser in diesem Jahr auch in Neuwied einen solchen Dienst und suchen dazu ehrenamtliche Helfer. „Wir haben sehr viele Anfragen von Menschen, die besucht werden möchten“, so der Diakon Eberhardt Roevenstrunk, ein langjähriges Maltesermitglied, zuständig für den Aufbau dieses Dienstes in Neuwied. „Dabei reicht schon eine Stunde in der Woche, um einem einsamen Menschen eine unbezahlbare Freude zu machen, und man wird selbst beschenkt.“



Zur Einführung dieses Dienstes findet am Mittwoch, 13. März um 19 Uhr ein Infoabend im Malteserhaus in der Gustav-Stresemann-Straße 10 in Neuwied statt. „Wir möchten an diesem Abend den Dienst vorstellen und Menschen einladen uns zu besuchen, die sich vorstellen könnten, ein wenig ihrer kostbaren Zeit für ältere, alleinstehende Menschen aufzubringen“, so Eberhardt Roevenstrunk, der während seiner langjährigen Tätigkeit als Diakon, unter anderem bei den Maltesern im Saarland als Seelsorger tätig war.

Dabei werden neben dem eigentlichen Tätigkeitsfeld eines Besuchs- und Begleitungsdienstes auch organisatorische Fragen rund um diesen Dienst erläutert.

Für Interessierte, die aus zeitlichen Gründen nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, steht Herr Roevenstrunk auch gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Aufgrund des begrenzten Raumangebotes bei der Veranstaltung sowie für Einzelgespräche, wird eine kurze Anmeldung unter der Telefonnummer: 02631-9470319, per Email an besuchsdienst@malteser-neuwied.de erbeten.

Hintergrund
Die Idee für den Besuchs- und Begleitungsdienst kam aus der Hospizarbeit: Die Helferinnen und Helfer waren immer mehr mit der Begleitung alter, aber durchaus nicht kranker oder sterbender Menschen betraut und benötigten dringend Entlastung. So fasste die Bundesversammlung des Malteser Hilfsdienstes vor zehn Jahren in Erfurt den Gründungsbeschluss für die Besuchs- und Begleitungsdienste. Heute engagieren sich über 2.100 Ehrenamtliche an 185 Standorten für 7.000 ältere oder behinderte Menschen und schenken ihnen Zeit. Im Durchschnitt „nur“ eine Stunde in der Woche. In der Summe bedeutete das 100.000 Stunden weniger Einsamkeit im vergangenen Jahr.


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