Neue Undichtigkeit am Fahrsilo der Biogasanlage Anhausen
Anhausen. Nach Informationen des NR-Kuriers sollen am neu sanierten Fahrsilo der Biogasanlage Anhausen erneut undichte Stellen sein. Die SGD Nord hat auf Anfrage bestätigt, dass bei ihr am 20. Oktober eine entsprechende Meldung eingegangen sei.
Anhausen. Im Herbst 2012 wurde eine größere Leckage in der Biogasanlage Anhausen festgestellt. Der Burbach wurde stark verunreinigt und war biologisch tot. Wir berichteten darüber.
Erst im Oktober dieses Jahres war das Fahrsilo umfangreich saniert worden und ging nach der Abnahme durch die SGD Nord wieder in Betrieb. Es wurde mit Mais befüllt. Zuvor wurde die Silage in Feldmieten in der Umgebung von Anhausen gelagert und dann direkt in die Anlage eingebracht.
Wie die SGD Nord mitteilt, wurde das Fahrsilo der Biogasanlage Anhausen mit einem doppelten Boden versehen. Bei einer möglichen auftretenden Fehlstelle in der oberen Dichtungslage sollte austretender Sickersaft auf der unteren Dichtungslage zurückgehalten und von dort in die Biogasanlage gepumpt werden, bevor Grundwasser und Burbach verunreinigt würden.
Uns erreichte jetzt die Nachricht, dass es erneut zum Austreten von Sickersäften des Mais gekommen sei. Die SGD erklärt auf Anfrage: „Am 20.10.2014 wurde die SGD informiert, dass das Fahrsilo der Biogasanlage Anhausen undicht sei. Silagesickersaft ist im Kontrollschacht der Leckageerkennung festgestellt worden. An der Quelle des Burbaches wurden bei den nun täglichen Kontrollen keine Veränderungen festgestellt. Die Betreiberin wurde aufgefordert kurzfristig mitzuteilen, wie sie die schadhafte Stelle finden will.“
Der Betreiber nimmt auf unsere Anfrage ausführlich Stellung. Hier der Wortlaut: „Die Sicherungssysteme funktionieren. Wenige Tage, nachdem die Einlagerung der Silage in der sanierten Biogasanlage Anhausen beendet war, haben die Betreiber eine geringe Menge Flüssigkeit in der Kontrolldrainage unterhalb des Siloaufbaus gefunden. Die Betreiber haben noch am selben Tag unverzüglich die zuständigen Behörden informiert. Die Kreisverwaltung Neuwied hat Proben gezogen. Die Proben bestätigen, dass es sich um Sickersaft aus der Anlage handelt.
Aktuell weist die Kontrolldrainage keinen Zulauf weiterer Flüssigkeit mehr auf. Da der Trocknungsvorgang der Silage mittlerweile beendet ist, kann auch von dort her keine weitere Flüssigkeit mehr nachlaufen.
Die Kreisverwaltung hat, nach uns bekannten Angaben, unmittelbar nach Meldung der Flüssigkeit im Kontrollsystem tägliche Proben an der Burbachquelle genommen. Nach deren Ergebnissen ist das Quellwasser nach wie vor unbelastet.“
Dirk Gerber, Geschäftsführer der Bioenergie Kirchspiel Anhausen GmbH, kommentiert den Vorgang so: „Der Vorfall zeigt, dass die Sanierung zu dem geforderten Ergebnis geführt hat. Die Sicherungssysteme der Anlage funktionieren. Insbesondere die Kontrolldrainage und die darunter aufgebrachte Schicht aus Gussasphalt erfüllen ihren Zweck: Keine Flüssigkeit tritt aus der Anlage aus. Ich bin sehr gespannt, was die von uns mit dem Bau beauftragten Fachplaner und Gutachter als Ursache für den Flüssigkeitsanfall ermitteln werden.“
Hintergrund:
Mit der Sanierung der Biogasanlage ist ein dreifaches Sperrsystem aufgebaut worden: Als unterste Sperrschicht ist über die gesamte Fläche eine Gussasphalt-Decke gelegt worden. Darauf wurde Split aufgebracht, in dem mit dem nötigen Gefälle eine Kontrolldrainage liegt. Den Abschluss nach oben bildet die eigentliche Silodecke, ebenfalls als geschlossene Asphaltdecke ausgelegt. In dieser Asphaltdecke sind Abläufe integriert, die das Sickerwasser im Regelbetrieb auffangen und in den in der Biogasanlage integrierten Güllebehälter leiten. Das Konzept für die Sanierung und ihre Ausführung vor Ort sind angabegemäß von den zuständigen Umwelt- und Baubehörden engmaschig begleitet und überwacht worden.
Die Bürgerinitiative Burbach wird für den 10. Dezember um 19 Uhr zu einer Informationsveranstaltung in das Dorfgemeinschaftshaus Thalhausen einladen. Wolfgang Tischler
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