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Nachricht vom 27.01.2016    

Verkehrssicherheit am Dierdorfer Gymnasium dreht sich im Kreis(el)

Langwierige Diskussionen ranken sich um eine Entschärfung der gefährlichen Einmündung der Gymnasialstraße in die Johanniterstraße. Denn dort entstünden immer wieder gefährliche Situationen, da die Johanniterstraße aus Richtung Brückrachdorf nicht einsehbar sei und der Spiegel in Richtung Stadt nur ein mangelhaftes Hilfsmittel darstellte.

An der Einmündung Gymnasialstraße kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen. Die Eltern fordern einen Kreisel. Foto: Wolfgang Tischler

Dierdorf. Argumentiert wird auch, dass der Spiegel je nach Witterung beschlagen und somit blind sei. Zudem ließe sich durch dessen Krümmung auch bei einwandfreier Sicht nicht die Entfernung, geschweige denn das Tempo der Autos einschätzen.

Für Fahranfänger, der Logik nach am Schulzentrum nach gehäuft unterwegs, eine besondere Herausforderung und auch deshalb nicht einfach, weil regelmäßig Schüler sowie ältere, unsicher wirkende Menschen aus dem nahegelegenen Seniorenzentrum die Straße kreuzten. Folge der Situation sei, dass etliche Fahrer sich über die Schulstraße den Weg durch Dierdorf bahnten. Mit der Folge von weiteren Gefahren, weil auch die KFZ-Frequenz an der Grund- und Realschule ansteige. Prekär; speziell wegen der dort noch unsicheren ABC-Schützen der Grundschule.

Die Gefahr durch die Kreuzung liege auf der Hand, so die engagierte Elternschaft, die sich nunmehr seit fast sechs Jahren um einen Konsens mit den lokalen Behörden, Politik, der Polizei sowie dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) als entscheidender Instanz bemüht. Und ebenso lange dreht sich dieses Thema schon im Kreis. Briefe und Anfragen, Analysen und Messungen konnten bisher keine Entschärfung der brisanten Kreuzung herbeiführen und auch eine Unterschriftensammlung bewirkte keine Sensibilisierung der Landesbehörde.

Diese hatte für ihre Bewertung eine Verkehrszählung und Tempomessung verlangt, die im Rahmen eines Unterrichtsprojektes geliefert wurde. Zudem führte die Behörde eine eigene Erhebung durch und attestierte, dass die Höchstgeschwindigkeit von 50 Stundenkilometer auf der Johanniterstraße aus beiden Richtungen teils um mehr 85 Prozent überschritten wurde. Genauer: aus Richtung Dierdorf kommend wurden nicht weniger als 118 Stundenkilometer gemessen!

Im Laufe der Gespräche zeigten sich alle Beteiligten in ihren Bereichen konstruktiv im Diskurs, aber wenig bereit zu wirkungsvollen Entscheidungen. Es wurde zwar seitens der Verbandsgemeinde durch Einrichtung von Halteverboten und eine verbesserte Kennzeichnung der Fahrstreifen der Verkehr beruhigt und auch der Spiegel erneuert. Bauliche Maßnahmen wurden diskutiert, die aufgrund der Straßenführung und Höhenunterschiede erhebliche Kosten verursachen würden und angemerkt, dass in sieben Jahren nur ein Unfall polizeilich registriert wurde.



Eine weitere Möglichkeit sei die eines Kreisverkehrsplatzes (Kreisel), der auch aufgrund der Planung eines Ärztehauses gegenüber der Kreuzung recht wahrscheinlich sei. Ein solcher Kreisel wiederum schlage ebenfalls mit immensen Kosten zu Buche, sei generell vom LBM zu veranlassen und in Anteilen von der Stadt mit zu finanzieren. Ein Teufelskreis(el), der nur schwer zu durchbrechen scheint. Einigkeit besteht an sich bei allen Beteiligten: wenn auch polizeiliche Statistik nicht viele Unfälle belegt, so sind Beinahe-Zusammenstöße an der Tagesordnung und es ist nahezu täglich mit Schlimmerem zu rechnen.

Die engagierte Elternschaft indes gibt nicht auf und geht auf Initiative des neu gewählten Elternbeirates des MBG mit allen Beteiligten in die nächste Runde und bindet die Vertreter der benachbarten Grundschule und Realschule mit ein. Ein erneuter Ortstermin mit den zuständigen und Behörden sowie Vertretern der Politik verschiedener Ebenen soll dann endlich verwertbare Lösungsansätze aufzeigen und das Verschieben des „schwarzen Peter“ abstellen. Auch ist eine weitere Unterschriftenaktion ist im Gespräch. Denn: Schüler und Eltern, Lehrer und Senioren, Autofahrer und Fußgänger können nicht weiter warten, bis der blutige Beweis eines Unfalles die Aktenlage und Empirie widerlegt.


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