Mühle am rauschenden Bach in Waldbreitbach klappert wieder
Wenn die Mühle am mehr oder minder rauschenden Bach nicht mehr klappert, sondern ächzt, stöhnt oder stillsteht, muss Hand angelegt werden, damit wieder etwas gebacken sein kann. So geschehen jüngst an der Ölmühle in Waldbreitbach. Verkehrsverein Waldbreitbach und bayerische Experten sanierten Wasserrad an der Ölmühle.
Waldbreitbach. Um eben dieses Kleinod kümmert sich traditionsgemäß der Verkehrsverein Waldbreitbach, der sich entsprechend sachkundig gemacht hatte, nachdem das pittoreske Wasserrad sehr in die Jahre gekommen war und einer Frischzellenkur bedurfte. Verantwortlich für die rund 8.000 Euro teure Sanierung zeichnete ein bayerisches Fachunternehmen aus Bad Aibling, deren Herz und Verstand Martin Impler jun. ist.
Schon von klein auf ist der Bilderbuch-Bayer in der Schreinerwerkstatt seines Vaters unterwegs, sieht, riecht und fühlt das Holz. Und wächst in den Beruf quasi hinein – ein Leben in der Schreinerei, länger als jede Lehre. Das Gefühl für den Werkstoff hat er, die Bearbeitungsprozesse kennt er, mehr Technik und Wissen holt er sich in Meisterschule und Fachakademie.
Für Martin Impler ist beim Massivholz-Möbelbau nicht Schluss, er verbindet die Schreinerei mit seinen anderen Interessen: Maschinenbau und Elektrotechnik. So wird Martin Impler zu einem der ganz wenigen Spezialisten in Deutschland, der komplette Wasserräder aus Holz und Metall in Handwerkstradition baut und saniert. Wie an der Ölmühle.
Drei Tage lang werkelten die Experten an der Sanierung des Wasserrades Nicht ganz problemlos verlief der Ausbau der alten Speichen. Selbst ein Drittel des Mühlrades mit seinen gusseisernen Pfannen hatte so viel Gewicht, dass ein Verhaken nachhaltig vollen Körpereinsatz vieler fleißiger Hände erforderte. Unter der Regie des 2. Vorsitzenden des Verkehrsvereins, Max-Josef Heumann, verliefen der Ausbau der alten Speichen sowie das Erneuern und der Einbau der neuen Speichen letztendlich aber so ab, dass alles wieder in den Fluss gebracht werden konnte.
Nun sieht es nicht nur aus wie aus dem Bilderbuch, sondern es läuft und läuft und läuft wie das berühmte automobile Krabbeltier und wie es die Gewässergeschwindigkeit hergibt. „Hier gilt mein Dank auch einheimischen Mitstreitern, die flexibel und spontan mithalfen, das Rad wieder in Schwung zu bringen“, würdigt Max Heumann den Einsatz für die Waldbreitbacher Ölmühle. Eine Aktion, die Wasser auf die Mühlen derer ist, für die Traditionswahrung schon immer wichtig war. Oder anders formuliert: „Wenn reichlich Körner das Ackerfeld trägt, die Mühle dann flink ihre Räder bewegt“.
Sein 125-jähriges Bestehen feiert der Verkehrsverein Waldbreitbach am 9. und 10. September mit einem Jubiläumswochenende. Am 10. September ist auch rund um die Ölmühle und den Kahnverleih ein buntes Unterhaltungsprogramm angesagt.
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