Schöwer Rundwanderweg mit großer Beteiligung eröffnet
Viel Lob zollten die Mitwanderer der überaus gelungenen Streckengestaltung des „Schöwer Rundwanderwegs“, der am Sonntagvormittag (5. August) offiziell eingeweiht wurde. Der 1. Kreisbeigeordnete Michael Mahlert freute sich, dass die Fördermittel des Kreises so nutzbringend eingesetzt wurden, denn die Initiative fördere nicht nur die Bekanntheit des Dorfes Giershofen, sondern auch den Zusammenhalt der Bevölkerung.
Giershofen. Ortsvorsteher Wilfried Ehrenstein war stolz auf die eigenständige erfolgreiche Arbeit der Projektgruppe. Er habe nur positive Resonanz bezüglich des Wanderwegs erfahren. Ehrenstein begrüßte neben dem 1. Kreisbeigeordneten Michael Mahlert, Vertreter der Sponsoren, Stadtbürgermeister Thomas Vis und die 1. Beigeordnete der Verbandsgemeinde Dierdorf, Martina Jungbluth.
Für die Wandergruppe Giershofen gab Ruth Ehrenstein einen kurzen Abriss der Entstehung und Gestaltung des Rundwanderwegs. Nachdem das Vorhaben bereits vor vielen Jahren im Rahmen der Dorfentwicklung konzipiert worden war, lag es lange Jahre in einer Schublade und wurde infolge der Dorfmoderation aktualisiert. Es bildete sich eine Arbeitsgruppe, die tatkräftig an die Umsetzung ging, dabei aber feststellen musste, dass viele bürokratische Vorgaben zu beachten sind und die Besitzverhältnisse manche Ideen erschweren. Man musste etwa ein Jahr lang Anträge stellen, Sponsoren suchen, Wege begehbar machen, Büsche zurückschneiden sowie Schilder, Bänke und Mülleimer anbringen. Sogar eine schöne neue Brücke wurde gebaut.
Die elf Mitglieder der Wandergruppe, die alle ihre unterschiedlichen Kompetenzen gewinnbringend einbrachten, sind Sandra und Uwe Roscher, Claudia und Michael Kohlhaas, Patric und Nicole Vietze, Ruth und Matthias Ehrenstein, Udo und Veronika Bahr und Elke Jungbluth, deren Kreativität vielen schönen Gestaltungselementen zugrunde liegt. Selbst Holzplaketten und Sammelboxen mit Suchaufträgen für die Kinder hatte sie vorbereitet. Für das an die Wanderung anschließende gemütliche Beisammensein mit Suppe, Brot, Kuchen und Kaffee stellte sie Hof und Scheune ihres Anwesens zur Verfügung.
Wegen der Einweihung des Rundwanderwegs trafen über 130 Menschen am Dorfgemeinschaftshaus ein, die nach dem Durchschneiden des Bandes die Raiffeisenstraße hinauf loswanderten, zwischen Wiesen und Stoppelfeldern zum Märkerwald. Am Waldrand steht die erste Bank, von der aus man einen schönen Weitblick auf Dierdorf hat. Bänke und Tische gibt es sehr zahlreich unterwegs, an jedem Aussichtspunkt kann man verweilen und genießen. Zum Glück war es am Sonntag nicht ganz so heiß, ein frischer Wind und die schattenspendenden Wälder erfreuten die Wanderer. Nach dem Passieren der attraktiven Rother Weiher mit ihrer reichen Vogelwelt, hatten die Organisatoren am Hof Roth den ersten Getränkestopp eingerichtet. Danach zog sich die Wandergruppe sehr weit auseinander und viele nutzten die zahlreichen Möglichkeiten zum Abkürzen.
Nach einer kurzen Pause ging es auf schmalem Pfad und über die neue Brücke durch den Wald weiter zur Großmaischeider Straße, wo man auf dem Rad- und Wanderweg wieder links nach Giershofen wanderte. Oberhalb des Dorfes, an Mais- und Stoppelfeldern sowie Koppeln vorbei, führte der Weg zu einem schattigen Rastplatz am Standort der ehemaligen Turnhalle. Danach kreuzte man die Großmaischeider Straße vor dem schön gestalteten Ortseingang, bog nach rechts ab und gelangte bald wieder an den Waldrand. Dort war die nächste „Tankstelle“ an der Picknickgruppe unter der dicken Eiche installiert.
Nach einem geraden Stück durch den Wald, führt die Strecke im Zickzack bergab und bergauf durch Wiesen zu einem Aussichtspunkt am Waldrand mit Relaxliege. Ein gewundener Waldweg bringt die Wanderer in das Holzbachtal, wo ein kurzer Abstecher zu „Biotop Offhausen“ möglich ist. Man überquert den Holzbach, passiert ein Dammwildgehege und eine Macchia-ähnliche Windbruchfläche und gelangt vor Brückrachdorf auf eine Eisenbahnbrücke. Danach kommt man an großen Rinderherden vorbei zum Offhäuser Weg, der geradewegs wieder nach Giershofen führt. Kurz hinter dem alten Spritzenhaus kann man nach rechts in das schmale Wiesenpfädchen einbiegen. Die Brücke über den Ölsbach ist mit einem lustig bemalten Holzgeländer versehen worden. Das Wiesenpfädchen führt weiter hoch zur Bochowstraße, die man am Denkmalplatz überquert, um wieder zum Ausgangspunkt Dorfgemeinschaftshaus auf der Raiffeisenstraße zu gelangen.
Beim Einweihungsfest fand das genüssliche Finale allerdings im Hof Jungbluth statt, wo die Wanderer bei vielen leckeren gespendeten Kuchen, Gulaschsuppe und Getränken von der Schönheit der zwölf Kilometer langen Strecke schwärmten. Ein Paar hatte die große Runde sogar mit Rollstuhl bewältigt und zeigte sich absolut begeistert. Der an MS erkrankte Mann konnte die nicht befahrbaren kurzen Stücke allerdings zu Fuß bewältigen. Einheimische und ehemalige „Schöwer“ staunten, wie viel Abwechslung die Natur rund um das Westerwalddorf zu bieten hat. Viele Wanderfreunde mit ohne Stöcke freuten sich über die neue Attraktion und versprachen, mit Freunden bald wieder auf dem bestens beschilderten Rundwanderweg zu laufen.
Der Schöwer Rundwanderweg ist bei „outdooractive.com“ gelistet. htv
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