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Nachricht vom 23.04.2019    

Bahnlärm-Messstationen in Betrieb genommen

Ab 2020 dürfen keine lauten Güterzüge mehr fahren, so will es ein neues Gesetz, mit dem die Umrüstung alter Güterwaggons auf Kunststoffbremsen manifestiert werden soll. Um den Stand der Umrüstung zu dokumentieren und laute Waggons und Züge in Zukunft zu kontrollieren, wurden jetzt von Bund und Bahn in Lahnstein und Andernach die ersten von insgesamt 18 geplanten Messstationen in Deutschland in Betrieb genommen.

Im Rheintal keine Seltenheit, dass die Züge so nah an der Wohnbebauung vorbeifahren. Foto: privat

Region. Das Bürgernetzwerk Pro Rheintal, das über den Beirat „Leiseres Mittelrheintal“ mit dafür gesorgt hat, dass Monitoringstationen installiert wurden, weist allerdings darauf hin, dass es noch weiteren Klärungsbedarf gibt, was die Standorte, die Auswertungen und vor allem die Konsequenzen aus den Ergebnissen betrifft. Positiv sei, dass man hier Waggons mit besonders hohen Lärmwerten erkennen könne. Dies sei aber nur dann positiv, wenn die Ergebnisse auch zu Konsequenzen und entsprechenden Maßnahmen führten.

Die einzelnen Monitoringstationen könnten hingegen kein repräsentatives Lärmniveau für die gesamte Strecke wiedergeben, sondern nur gewisse „Lärmentwicklungen als Tendenzen“ widerspiegeln. Schon in der nächsten Kurve hinter der Messstelle könnte der Lärm doppelt so laut sein und auch Erschütterungen, Reflexionen und andere Phänomene seien dabei überhaupt nicht berücksichtigt.

Pro Rheintal-Chef Frank Gross erinnert zum morgigen „Tag gegen Lärm“ noch einmal Politikerinnen und Politiker daran, dass es parteiübergreifend ihre Aufgabe ist, die Regeln für Verkehrslärm so zu gestalten, dass für die Bevölkerung zumindest ein gesunder Nachtschlaf möglich ist. Wer nachts mit Güterzügen durch das Rheintal fahren wolle, der sollte tunlichst dafür sorgen müssen, dass die Waggons in einem einwandfreien Zustand sind, denn nur dann sei der Lärm mit den geplanten Lärmschutzmaßnahmen auf ein erträgliches Niveau zu begrenzen. Hier fehle Politikern der Mut, der Wirtschafts- und Finanzwelt die entsprechenden Vorgaben zu machen.



Mit der Forderung nach einer Ausweichstrecke, mit der die politische Diskussion vor den Kommunalwahlen angeheizt würde, sei in den nächsten 50 Jahren niemand geholfen. Vielmehr würde dadurch nur ein ganzes Bündel an politischen Fehlern und Ungereimtheiten, wie die sektorale Trennung der Verkehrslärmarten, die nicht gesundheitsgerechte Lärmberechnung oder die überalterte Bestandsschutzregelung, unter den Tisch gekehrt. Nichts würde sich an diesen Missständen ändern, wenn man als Lösung eine Ausweichstrecke proklamiere.

Der gesunde Menschenverstand müsse doch ausreichen, um zu erkennen, dass in einem so hellhörigen Tal wie dem Rheintal, das jeden Laut hundertfach verstärkt, Güterzüge mit 90 – 120 dB(A) Lärmabstrahlung katastrophale Folgen für die Menschen habe, die jetzt hier leben und die so Nacht für Nacht kein Auge zumachen können.

Die Weltgesundheitsorganisation hat noch einmal bestätigt, dass Lärm neben der Luftverschmutzung diejenige Umweltbelastung ist, die am häufigsten zu Krankheiten und vorzeitigem Ableben führt. Pro Rheintal ruft deshalb noch einmal alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich an der Fragebogenaktion „Schluss mit Bahnlärm“ zu beteiligen (https://www.pro-rheintal.de/aktuelles_wie_laut.html), denn notfalls würden die Gerichte basierend auf den Grundrechten entscheiden, ob ein Mensch im Rheintal nachts schlafen darf oder nicht!

Die Messergebnisse sind ab sofort für jeden im Internet einsehbar: https://www.laerm-monitoring.de/


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