Werbung

Nachricht vom 27.02.2021    

Vogel des Jahres: Horch mal, wer da singt

Zum meteorologischen Frühlingsanfang erklärt der NABU, welche Kandidaten der Vogelwahl schon zu hören sind. Die Abstimmung läuft noch bis 19. März.

Rotkehlchen. Foto: Wolfgang Tischler

Mainz/Holler. „Frühling kommt, der Sperling piept“, sang schon Marlene Dietrich. Kaum etwas verbinden wir so sehr mit dem Frühling wie Vogelgezwitscher. Davon zeugen zahlreiche Schlager und Volkslieder. Viele gefiederte Sänger laufen rund um den meteorologischen Frühlingsbeginn am 1. März zu Höchstform auf. Auch unsere Vogel-des-Jahres-Kandidaten trällern im vielstimmigen Chor mit.

Auslöser für die Vogelgesänge ist die zunehmende Tageslänge. „Bereits um den Jahreswechsel herum ,läuten‘ die ersten Kohlmeisen, wie ihr oft zweisilbiger klingelnder Gesang beschrieben wird“, sagt Olaf Strub, Geschäftsführer des NABU Rheinland-Pfalz, „Andere Meisen singen dann auch schon – vor allem die Blaumeise, eine der Stichwahlkandidatinnen.“ Auch die derzeitige Nummer eins der Wahl, das Rotkehlchen, gehört zu den ersten Sängern.

„Manch frühe Gesangsstrophe dient sicher auch dazu, die eingerosteten Kehlen zu ölen und etwas zu üben“, so Strub, „Das ist bei den Vögeln nicht anders als bei uns Menschen.“ Die Vogel-des-Jahres-Kandidatin Amsel, bisher noch hinten im Ranking, macht ab Mitte Februar intensiv Eigenwerbung, wenn ihr melodischer und variantenreicher Gesang erklingt. In diesem Jahr startete sie pünktlich zum Ende der Dauerfrostperiode. Sie bevorzugt die große – besser gesagt hohe – Bühne für ihre Darbietung: einen Dachgiebel oder Baumwipfel.

Ein „Early Bird“ ist auch die Feldlerche. Ihre Gesangssaison beginnt, sobald die Vögel im Februar und März aus dem Süden zurückkehren. Dann trällert sie von der Morgendämmerung bis zum Abend. Einst galten die kleinen Vögel wegen ihres frühen Starts in den Tag als natürliche Wecker. Mit den Feldlerchen kehren auch die Kiebitze aus Südwest-Europa zurück. Im März besetzen sie ihre Brutreviere auf frisch ergrünten feuchten Wiesen und Feldern. Dann begleitet ihr namensgebendes „Ki-witt“ als Soundtrack die akrobatischen Balzflüge der Männchen.

Die charakteristisch flötenden Balzstrophen des Goldregenpfeifers sind leider seit einigen Jahren nicht mehr über Deutschlands Mooren zu hören. Doch nahe der Küste hört man im Winter und Frühjahr die melancholischen „düh“-Rufe größerer rastender Trupps, bevor sie weiter nach Norden ziehen.

Die Stadttaube ist ganzjährig in unseren Siedlungen zu beobachten. Ihr bekanntes Gurren ertönt vor allem zur Balzzeit über Straßen und Plätzen und damit deutlich häufiger im Frühjahr. Auch der Eisvogel überwintert bei uns. Bei ihm ist der scharf pfeifende Ruf kaum von seinem Gesang – einer Reihe mehrerer Rufe – zu unterscheiden. Trotzdem steigen die Chancen, ihn zu Beginn der Brutzeit Anfang März an sauberen Flüssen und Seeufern zu hören.

Unter den Jahresvogel-Kandidaten betritt die Rauchschwalbe als letzte die Chor-Bühne. Als einziger Langstreckenzieher im Kandidatenreigen ist sie erst Mitte April aus ihrem Winterquartier in Afrika zurück. Sofort lässt sie dann ihr lautes Zwitschern mit eingebauten munteren „witt witt“-Rufen vernehmen. Der Frühling ist dann bereits fortgeschritten, Schwalben gelten daher als Vorboten des Sommers.

Noch bis zum 19. März kann jeder seine Stimme für einen der Sänger unter www.vogeldesjahres.de abgeben. Bisher haben schon über 227.000 Menschen bei der Aktion vom NABU und seinem bayerischen Partner, dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), mitgemacht. Für unentschlossene Wähler gibt es unter www.NABU.de/birdomat einen Bird-O-Mat. Er hilft dabei, den eigenen gefiederten Favoriten herauszufinden. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Naturschutz  

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Vereine


Waldbreitbacher läuft in Belfast seinen 200. Marathon und hört noch nicht auf

Waldbreitbach. "Ich habe eine ausgeprägte Allergie gegen Läufe ab 30 Kilometer Länge". Mit dieser Aussage überrascht Wolfgang ...

Nachhaltigkeit im Fokus: SPD Neuwied trifft Verein "ReThink" für ökologischen Wandel

Neuwied. Der Verein "ReThink" aus Heimbach-Weis widmet sich der Förderung nachhaltiger Lebensweisen. Dieser Leitgedanke steht ...

Leichtathletik: Rhein-Wied-Nachwuchs gewinnt in Wittlich 57 Medaillen

Neuwied/Wittlich. U20:
Wer die Jahrgänge der Rhein-Wieder Talente kennt, der mag denken, es wäre in Wittlich um die Altersklasse ...

Rhein-Wied-Athleten zeigen auch international Top-Leistungen

Neuwied. Bei den Bay League Championships setzte Levine mit den Plätzen zwei über 100 Meter in persönlicher Bestzeit von ...

Ausbildungsorchester der Blocker Musikanten begeistert sein Publikum restlos

Neuwied. Das war kein Kindergeburtstag, das war der Startschuss für die nächste Generation von Musikbegeisterten, die ihren ...

Nachtfalter im Scheinwerferlicht: Entdeckungsreise im Buchholzer Moor

Buchholz. Wer kennt sie nicht - Weinschwärmer, Brombeerspinner, Nachtschwalbenschwanz, Kiefernspinner, Brauner Bär, Haseleule ...

Weitere Artikel


Nicole nörgelt…über Promenadologen und andere hochtrabende Berufsbezeichnungen

Region. Es ist hell und sonnig, die ersten Vögel zwitschern, Schneeglöckchen wuchern geradezu in meinem Garten, man riecht ...

Oh, du starker Westerwald! - Wirtschaft im Westerwald ist Chefsache

Dierdorf. „Unter dem Motto „Oh, du starker Westerwald“ wird im neuen Videofilm die Leistung der Region Westerwald präsentiert. ...

Biohof Hachenburg: Garant für tierisches und menschliches Wohlergehen

Hachenburg. Der Anspruch der drei Landräte Hallerbach (NR), Dr. Enders (AK) und Schwickert (WW) „Mehr Regionalität auf den ...

Schwerer Verkehrsunfall auf der Alteck

Neuwied. Am Samstag, den 27. Februar gegen 15 Uhr befuhr der 19-jährige Unfallverursacher die Alteck (L258) von Neuwied in ...

SPD Unkel unterstützt Planungen für Photovoltaik-Anlage

Unkel. Die Stadt Unkel hat im Talbereich aufgrund des Hochwassergebietes bekanntermaßen wenig Möglichkeiten für neue Gewerbeansiedlungen. ...

Das sollten Sie vor dem Einholen von Angeboten beachten

Dierdorf. Kann die Nennleistung der neuen Heizung reduziert werden? Wird bei der Badsanierung eine effizientere Warmwasserbereitung ...

Werbung