Startschuss für den Bendorfer Bürgerwald
Endlich ist es soweit: Das Projekt „Bendorfer Bürgerwald“ ist gestartet. Am Sonntag, 21. März, dem Internationalen Tag des Waldes, fand erstmalig eine Pflanzaktion für die Baumpaten statt.
Bendorf. Rund 130 Bäume wurden gepflanzt, um die Kahlfläche in der Nähe des Wanderparkplatzes Limes am „Sträßchen“ durch Bürgerengagement wieder in einen klimastabilen Wald zu verwandeln. Durch die Aufteilung in kleine Gruppen wurde der Corona-konforme Ablauf sichergestellt. Von 9 bis 14 Uhr war zu jeder vollen Stunde eine neue Gruppe der Baumpatinnen und Baumpaten zu der Pflanzaktion eingeladen.
Die Teilnehmer waren trotz kühler Temperaturen mit Begeisterung dabei und bewiesen unter Anleitung von Förster Johannes Biwer, dass sie einen grünen Daumen haben. Der Revierleiter erklärte, wie man häufige Pflanzfehler vermeidet und stellte die Auswahl der Baumarten näher vor.
Zur Visualisierung der historischen Limesachse, die durch die Fläche verläuft, wurde nach Abstimmung mit der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz eine Reihe von Eiben gepflanzt. Passend dazu wurde für die Pflanzaktion mit der Walnuss eine klimaresistente Baumart ausgewählt, die bereits für die Römer eine wichtige Bedeutung hatte.
Esskastanien, Winterlinden und Weihrauchzedern standen auch auf der Wunschliste für den Bürgerwald, sind derzeit aber auf dem Markt vergriffen, berichtet Johannes Biwer. Bei der nächsten Pflanzaktion kann man hoffentlich darauf zurückgreifen: „Unser Ziel ist es, dass hier ein artenreicher Mischwald mit verschiedenen klimastabilen Baumarten entsteht“, betont der Förster.
Im zweiten Teil der Pflanzaktion strömten die Teilnehmenden aus, um am anderen Ende der Kahlfläche Wildblumensamen und Fettwiese zu verteilen, damit dort ein naturnaher und artenreicher Lebensraum für Insekten und Kleintiere entsteht. Ein Freiwilliger säte aus, die restliche Gruppe folgte im Gänsemarsch und durfte die Samen festtreten.
Zum Dank gab es am Ende eine Baum-Urkunde von der Stadt: „Der Wald ist für viele Menschen ein Ort der Erholung. Wie wichtig die Aufforstung auch für die Bevölkerung ist, hat uns die hohe Spendenbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger noch einmal verdeutlicht“, erklärte Förster Johannes Biwer, der sich über die große Unterstützung freut.
Bendorfs Wald hat seit einigen Jahren mit hohen Temperaturen und langen Trockenperioden zu kämpfen. Die Stadt reagiert mit einer Baum-Offensive: Alleine in 2020 wurden rund 77.000 Bäume in allen Betrieben des Forstreviers Bendorf gepflanzt. Dabei kamen Klimawandel- Gewinner-Baumarten wie Eiche, Esskastanie, Wildkirsche, Linde, Douglasie, Elsbeere, Walnuss, Weißtanne, Große Küstentanne und auch neue Baumarten wie zum Beispiel Baumhasel, Korsische Schwarzkiefer und Silberlinde zum Einsatz. Damit sind die großen Blößen aus den Vorjahren bereits alle wieder aufgeforstet.
Mit dem Projekt Bendorfer Bürgerwald kommt nun ein weiter wichtiger Baustein zur Rettung des Waldes dazu, der allen Interessierten die Chance gibt, sich aktiv einzubringen. Die Bendorfer sind weiterhin aufgerufen, sich mit einer Baumspende zu beteiligen. Revierleiter Johannes Biwer freut sich über Anfragen: Johannes.Biwer@wald-rlp.de
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