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Nachricht vom 06.04.2021    

SPD will digitale Plattform als Vermarktungsmöglichkeit für Region Neuwied

Anfang Februar forderten die Neuwieder Sozialdemokraten eine digitale Vermarktungsplattform, um den Einzelhandel und andere Gewerbetreibende für die Zukunft zu unterstützen und ihnen unter den schwierigen Bedingungen eine weitere Verkaufsmöglichkeit zu geben.

Einkaufen verlagert sich immer mehr zum Onlinehandel. Symbolfoto

Neuwied. Eine digitale Plattform als Vermarktungsmöglichkeit soll dem heimischen Einzelhandel und den weiteren Gewerbetreibenden für die Zukunft ein zweites Standbein ermöglichen. So könne eine Alternative zu den Internetriesen wie Amazon und Co. im Sinne der Stärkung des regionalen Einzelhandels für das Angebot vor Ort geboten werden, so die Sozialdemokraten. Ebenso sollen Gastronomie und Freizeit- sowie Kultureinrichtungen die Möglichkeiten haben, ihre Angebote zu bewerben. Über die potenzielle Umsetzung einer solchen Plattform soll in der nächsten Stadtratssitzung beraten werden.

So heißt es in dem von der SPD eingereichten Antrag: „Die Verwaltung wird beauftragt die Entwicklung einer digitalen Plattform für Einzelhandel, Gastronomie und weitere Dienstleister zu prüfen und über die Möglichkeiten zeitnah den städtischen Gremien im Hinblick auf die Umsetzungsmöglichkeiten und Kosten zu berichten. Neben den vorgenannten Branchen sollen die städtischen Tochterunternehmen und weitere Kommunen der Region in die Überlegungen zur Realisierung einbezogen werden. Bei der Entwicklung einer solchen ganzheitlichen Plattform sollen die technischen Möglichkeiten im Vordergrund stehen, mit denen Produkte aus heimischer Umgebung von den Einzelhändlern angeboten und dann von Kunden (ggf. mit einem eigenem Lieferservice bis vor die Haustür) bestellt werden können“.

Zu dem Antrag, in dem die SPD großes Potenzial für alle Einzelhändler aber auch für alle Kunden sieht, führt Sven Lefkowitz als Fraktionsvorsitzender der SPD im Neuwieder Stadtrat aus: „Beispiele wie ‘Portazon‘ in Trier oder die Initiativen um eine regionale Plattform im Westerwald unter dem Namen ‘Wäller Markt‘ machen deutlich, dass in vielen Teilen des Landes hier bereits vorangeschritten wird und wurde. Eine regionale Onlineplattform für die Gewerbetreibenden ist ein positiver Standortfaktor, da durch diese das Beziehen heimischer Produkte mit dem komfortablen Liefern der Ware nach Hause durch eigene Kuriere geschaffen werden kann; analog zu dem gewohnten Kauf- und Verkaufsprozess bei großen Internetanbietern wie Amazon und Co. Die Idee einer Online-Plattform ließe sich an die jeweiligen Erfordernisse vor Ort anpassen und könnte wichtige Synergieeffekte für die Neuwieder Wirtschaft erzielen. Das Produkt soll eine ‘Stadt- oder Regions-App‘ werden, die die genannten Vorzüge zur Verfügung stellt und deutlich über die Möglichkeiten eines „digitalen Schaufensters“ hinausgehen“, so Lefkowitz.



Die Sozialdemokraten im Neuwieder Stadtrat betonen außerdem die große Identifikationsbereitschaft der Menschen mit der Stadt Neuwied und der Region, aus der sich die Chance ergebe, der Heimatverbundenheit einen neuen zusätzlichen Ausdruck geben zu können: „Die technische Umsetzung soll dazu beitragen, dass die Neuwiederinnen und Neuwieder verlässlich wissen, bei wem sie bestellen, wer es liefert und dass das ausgegebene Geld beim lokalen Einzelhandel bleibt. Damit kann vor allem der ‘Support your local/Stärke die Ortsansässigen‘ – Gedanke weitere praktische Anwendung finden, um das mögliche Potenzial für die gesamte Region über die Stadtgrenzen hinaus auszuschöpfen“.

Das unterstreicht Fraktionsvorsitzender Sven Lefkowitz und führt abschließend aus: „Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt verschiedene Initiativen in dieser Richtung. Schön und richtig wäre es aber sicherlich auch, wenn städtische Tochterunternehmen, wie beispielweise die Stadtwerke Neuwied, im weiteren Prozess eingebunden würden, damit durch deren Know-how im Bereich der Kommunikationsdienstleistungen das Gesamtprojekt unterstützt werden kann. Nun hoffen wir im Sinne der Neuwieder Wirtschaft erst einmal auf konstruktive Beratungen zu unserem Antrag und freuen uns über positive Unterstützung“.
PM

Dazu ein Kommentar von Wolfgang Tischler

Nur Gemeinsam sind wir stark
Raiffeisen hat auch in Neuwied deutliche Spuren hinterlassen. Die Idee, eine gemeinsame Online-Plattform für die Gewerbetreibenden zu schaffen, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Wäller-Markt hat es vorgemacht und befindet sich in der Gründungsphase. Er versteht sich als Plattform für die drei Landkreise Altenkirchen, Neuwied und Westerwald. Also für den geografischen Westerwald. Die Stadt Neuwied gehört mit zu dem Landkreis Neuwied.

Es ist aus kaufmännischer Sicht nicht zu verstehen, dass die Stadt Neuwied ihr eigenes Ding machen will. Warum ist die Plattform Amazon so erfolgreich? Bei ihr kann man fast alles bestellen und sie bietet eine riesige Auswahl. Zwei Plattformen in den drei Landkreisen können nie die Schlagkraft entwickeln, wie es eine kann. Der User wird künftig nicht unbedingt auf zwei Plattformen suchen, sondern dann wieder direkt Amazon anklicken. Der Kunde ist bequem.

Meine Meinung: Bildet gemeinsam einen Onlinemarkt und arbeitet nicht parallel oder gar gegeneinander. Raiffeisen wäre mit Sicherheit der gleichen Meinung.


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