„Schnelle Wällerin“ erreicht 5. Platz beim „Preis von Stuttgart“
Simone Busch, die bekannte Rennfahrerin aus dem Westerwald, hatte sich beim Wochenende auf dem Hockenheimring nicht nur mit der Pandemie, sondern auch mit den Widrigkeiten des unberechenbaren Frühlingswetters auseinanderzusetzen.
Hardert. Saisonstart auf dem Hockenheimring
Endlich durfte sie sich wieder ans Steuer ihres geliebten Boliden Formel Ford 2000 – SF 86 setzen, um beim „Preis von Stuttgart“ auf dem Hockenheimring zu starten. Dieses Autorennen wird in der GLPpro-Serie innerhalb des VFV (Veteranen-Fahrzeug-Verband) durchgeführt. Im freien Training konnte Simone bei 23 Startern einen beachtlichen 7. Platz erkämpfen. Vor dem offiziellen Zeittraining (Qualifying) ging plötzlich ein heftiger Regenschauer über dem Hockenheimring nieder, der einen Umbau des Fahrzeuges auf Regenabstimmung erforderte.
Probleme während des Qualifyings zum „Preis von Stuttgart“
Teamchef Frank Färber erläuterte die Problematik: „Solch ein Umrüsten ist immer ein ziemlicher Aufwand. Da werden Stabilisatoren ausgehängt, Stoßdämpfer verstellt, und die Fahrzeughöhe angepasst, Front- und Heckflügel justiert und last but not least, die Regenräder aufmontiert. Leider hat uns die Wetter-App an der Nase herumgeführt, der Regen hörte alsbald auf, und die Strecke ist sehr schnell abgetrocknet.“
Also musste Simone nach einer Runde im offiziellen Zeittraining wieder rein in die Box, um wenigstens die Reifen zu wechseln, mehr ging zeitlich nicht mehr. Die Folge war, dass Simone über den Startplatz zehn im Qualifying nicht hinauskam. Natürlich war Simone sehr enttäuscht über den Verlauf des Zeittrainings, weil sie sich mehr erhofft hatte.
Sie ließ sich jedoch nicht entmutigen und griff am Rennsonntag mit frischem Mut an, frei nach dem Motto: „Einer verpatzten Generalprobe folgt eine gelungene Premiere.“
Im Rennen am Sonntag lief es dann aber viel besser. Gleich am Start fuhr Simone von Platz zehn auf Platz sieben vor, in Runde eins konnte sie noch zwei weitere Konkurrenten überholen.
Im Laufe des 25-minütigen Wertungslaufs konnte Simone bis auf Platz 3 vorfahren, und hätte sich damit einen Platz auf dem Podest gesichert, doch dann kam alles noch anders.
Im Gespräch mit dem WW-Kurier stand Simone Busch noch ganz unter dem Eindruck des Rennverlaufs und schilderte sehr emotional die letzten Runden des Rennens.
Beherztes Rennen bis zur Zielflagge
„In der vorletzten Runde, ich lag zu dieser Zeit an dritter Stelle, gab es in Kurve eins einen Dreher eines Konkurrenten und damit als Folge gelbe Flaggen, das bedeutet Geschwindigkeit reduzieren und Überholverbot. Die beiden Fahrer hinter mir nutzten die Gelegenheit, saugten sich in meinem Windschatten heran, und verkürzten den Abstand deutlich. In der selben Runde hatte ich noch zwei Autos vor mir zum Überrunden, was natürlich auch noch Zeit gekostet hat.
In der letzten Runde sind die beiden „Kerle“, die hinter mir lagen, dann gleichzeitig rechts und links aus dem Windschatten über mich hergefallen und haben mich knapp einen Kilometer vor dem Ziel überholt, so dass ich letztendlich nur als Fünfte das Rennen beenden konnte. Ich hätte platzen können, da ich schon mit dem Podest-Platz geliebäugelt hatte." So die ambitionierte und ehrgeizige Erzieherin, geboren in Herschbach/Uww, und wohnhaft in Hardert. Einen Trost fand Simone dann doch noch: „Im Rennen bin ich wenigstens die beste Formel Ford- Zeit gefahren, und habe dabei meine persönliche Bestmarke aufgestellt. Beim nächsten GLPpro-Lauf vom 7. bis 9. Mai 2021 in Oschersleben will ich unbedingt Revanche, denn ich weiß, wenn alles klappt, kann ich ganz vorne mitfahren“, gab sich Simone motiviert und kämpferisch.
Erwähnenswert ist noch die Tatsache, dass Simone Busch als einzige Frau unter 23 Startern, sich gegen schier erdrückende Männerdomäne bis auf Platz 5 durchsetzen konnte, sie hat also wieder einmal eindrucksvoll bewiesen, dass sie durchaus „ihren Mann stehen kann“. (Wolfgang Rabsch)
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