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Nachricht vom 20.04.2021    

Tierheim Ransbach-Baumbach kämpft ums Überleben

Hilferuf des Tierheims Ransbach-Baumbach, dem im Sinne des Wortes „das Wasser bis zum Hals“ steht. Durch die unhaltbaren Zustände im alten Tierheim Im Mühlenweg in Ransbach-Baumbach, ist der Verein gezwungen, einen Neubau eines Tierheimes in Angriff zu nehmen.

Anna Burgmann und Barbara Hauffenmeyer mit Schützlingen. Fotos: Wolfgang Rabsch

Ransbach-Baumbach. Für den rührigen Vorstand ist schon lange klar, dass es so nicht weitergehen kann, da Mensch und Tier unter den vorhandenen Bedingungen gleichermaßen leiden. Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter haben noch nicht einmal ein festes Dach über dem Kopf, wenn man sich zu einem Briefing, oder zu einer verdienten Kaffeepause trifft, bei kalten Temperaturen erwärmt man sich etwas mit Hilfe von zwei Heizstrahlern.

Die Zwinger, in denen die Hunde untergebracht sind, sind mehr als notdürftig zu bezeichnen. Die Hunde haben zwar im Zwinger etwas Auslauf, können auch bei schlechtem Wetter in ihre Schutzhütten gehen, trotzdem wirkt alles wie ein einziges Provisorium. Seit Jahren verfolgen Udo Keller, der Vorsitzende des Vereins „Glückshunde“, und Anna Burgmann, die Leiterin des Tierheims, den Wunsch, endlich eine Änderung herbeizuführen. Doch das gestaltet sich schwerer als gedacht, denn es müssen unendlich viele Vorschriften beachtet werden, da der Bestandsschutz für das alte Tierheim wegfällt. Was aber den Vorteil hat, dass nunmehr ein menschengerechtes und artgerechtes Tierheim entstehen kann, unter Einhaltung aller baurechtlichen und hygienischen Vorschriften

„Ohne Moos nix los?“
In der örtlichen Presse wurde mehrmals die missliche Lage im Tierheim thematisiert, es wurde um Spenden nachgesucht sowie nach einem adäquaten Grundstück gesucht. Ein anonym bleibender Spender stellte den Kauf eines Grundstücks in Aussicht, wenn die Zustimmung aller betroffenen Behörden wie Stadtverwaltung und VG Ransbach-Baumbach, Kreisverwaltung und Kreisveterinäramt vorliegen. Der Spendenaufruf erbrachte immerhin den stolzen Betrag von rund 150.000 Euro, wofür man sehr dankbar war. Letztendlich ist dieser Betrag aber der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein, denn das Umweltministerium in Mainz erklärt, dass der Neubau des Tierheims aus Landesmitteln nur gefördert wird, wenn der Verein einen Eigenanteil von 450.000 Euro nachweisen kann. Es fehlen dem Verein also rund 300.000 Euro, damit der erste Spatenstich erfolgen kann, zumal inzwischen alle behördlichen Vorgaben erfüllt sind.

Leider kann der Verein zurzeit keine eigenen Einnahmen generieren, da das „Tierheim-Lädchen“ wegen der Pandemie geschlossen werden musste. Die Einnahmen aus dem Verkauf von Textilien, Haushaltswaren und anderen Gebrauchsgegenständen, haben nach Abzug der Fixkosten für das „Tierheim-Lädchen“, immer noch Geld für Futter und Tierarztkosten gebracht. Einnahmen durch die Ausfälle des Sommerfestes und eines Tierflohmarktes sind weggebrochen, auch eine große Spenden-Gala in der Stadthalle von Ransbach-Baumbach fiel der Pandemie zum Opfer.

Beim Besuch des WW-Kuriers im Tierheim schilderten Anna Burgmann und Barbara Hauffenmeyer unisono die prekäre Situation, in der sich der Verein zurzeit befindet: „Es sind natürlich immense Summen, die im Spiel sind, das liegt aber nicht an uns, sondern an den Vorgaben der Behörden: unter anderem Quarantäne-Stationen für die Tiere, Dusche, Toiletten, Besprechungs- und Aufenthaltsräume und Tierarztraum. Man kann den Neubau in drei Abschnitte unterteilen: 168 Quadratmeter für Mitarbeiter und Tierärzte, 450 Quadratmeter für die Hundestation, sowie 360 Quadratmeter für Katzen und Kleintiere. Sollten irgendwann genügend Spenden eingegangen sein, werden wir mit voller Kraft, auch durch Eigenleistung, an der Minimierung der Baukosten mitwirken. Weil uns das Wohl unserer Schützlinge sehr am Herzen liegt, werden wir trotz vieler Rückschläge nicht aufgeben, an der Verwirklichung unseres Traumes weiterzuarbeiten.“



Hasskommentare im Netz
Traurig und schockiert sind die Mitarbeiter des Tierheims, wenn sie von den Hate-Kommentaren berichten, die sie in den sozialen Medien ertragen mussten, von Geldverschwendung und falscher Tierliebe war die Rede, und ob es nichts Wichtigeres gäbe, als sich um die „Drecksköter“ zu kümmern. „Jeder der Kritiker ist herzlich eingeladen, sich vor Ort ein eigenes Bild zu machen, anstatt ohne weitere Kenntnis der Situation abwertende Parolen zu verbreiten“, ist die Meinung von Anna Burgmann.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, den Verein zu unterstützen: Durch Geldspenden auf das Konto mit der IBAN DE45 5739 1800 0007 4795 06, per PayPal über http://paypal.me/glueckshunde oder tierheim-ransbach-Baumbach@hotmail.com , oder per CHARITY – SMS an 81190 mit Text „Glückshunde5“ für eine Spende von 5 Euro oder mit Text „Glückshunde1o“ für eine Spende über 10 Euro.

Zudem können Tierpatenschaften für spezielle Tiere aus dem Tierheim ab 5 Euro übernommen werden, aber auch Tierheimpatenschaften sind ab 5 Euro möglich, womit unter anderem Tierarzt- und Futterkosten beglichen werden. Über neue Mitgliedschaften würde man sich sehr freuen, der Mindestmitgliedsbetrag beläuft sich auf 10 Euro jährlich, wobei natürlich nach oben bei allen Spenden keine Grenzen gesetzt sind. Auf Wunsch werden selbstverständlich Spendenquittungen ausgestellt.

Meinung des Redakteurs: Wie sagte einst Abraham Lincoln: „Ich bin für Tierrechte, ebenso für Menschenrechte. Das ist es, was einen vollkommenen Menschen ausmacht.“ Sicherlich haben viele Menschen zurzeit andere Sorgen, als sich um im Tierheim befindliche Hunde und Katzen zu kümmern. Aber gehört nicht auch ein Stück Menschlichkeit dazu, auch an die hilflosen Geschöpfe zu denken, die ohne menschliche Hilfe keinerlei Chance haben? Vielleicht könnte im Hinblick auf die anstehende Bundestagswahl ein(e) lokale(r) Politiker (in) sich vor Ort blicken lassen, um sich persönlich ein Bild vom täglichen Einsatz der ehrenamtlich Tätigen zu machen. Schaden könnte das allemal nicht! (Wolfgang Rabsch)


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