Werbung

Nachricht vom 16.05.2021    

Nicole nörgelt… über Bräute, Gemeinschaften und nervige, kleine Dinge

Von Nicole

GLOSSE | Steht eine Braut alleine vor dem Altar… So würde normalerweise ein echt fieser Witz anfangen. Normalerweise. Denn eigentlich müsste das dieser Tage überall die Realität sein. Gut, der Bräutigam und der Pfarrer oder Standesbeamte dürften wohl auch noch dabei sein, aber dann wird es schon eng. Zumindest, wenn man sich um dieses kleine, nervige Ding schert. Wie heißt das noch gleich?

Hochzeiten in Corona-Zeiten machen keinen Spaß, findet Nicole. Aber dürfen sie deshalb allen anderen den Spaß an allem verderben?

Achja. Gesunder Menschenverstand.
Wer in letzter Zeit aufmerksam die Corona-Meldungen aus der Region verfolgt hat, konnte es fast nicht übersehen: Pandemietreiber waren mehr als einmal die, die sich nicht um das scheren, was für alle gilt. In den Meldungen ist dann diplomatisch von „Familienverbänden“ oder kirchlichen „Gemeinschaften“ die Rede, und das ist der Punkt, an dem ich die Luft anhalten muss, um nicht zu platzen. Haben die was nicht verstanden oder ich?

Um eins klarzustellen: Natürlich gibt es genug, die sich an die Regeln halten, die auch im Winter draußen gefeiert haben, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren und die sich eingeschränkt haben, weil sie sich nicht schuldig daran machen wollten, die Gesundheit anderer in Gefahr zu bringen. Es sind die "Ist ja nur ne Ausnahme, wird schon keiner merken"-Leute, die allen die Suppe versalzen.

Und jetzt ist es natürlich reichlich frech von der notorischen Single-Nörgeltante, allen Brautpaaren ihren schönsten Tag madig zu reden. „Die ist doch nur neidisch, dass sie keiner will!“ Kommen Sie, Sie haben es doch auch grade gedacht, Sie können es ruhig zugeben. Aber nun ist es ja nicht so, dass ich noch nie verliebt war. Dass ich diese Sehnsucht nicht nachempfinden könnte, endlich den Schritt vor den Altar zu tun. Das ist was Besonderes und soll auch gefeiert werden, natürlich am liebsten im Kreis von Familie und Freunden.



Wie gesagt: Normalerweise! Aber wir haben gerade keine normalen Zeiten. Es gibt gerade kein „Wie immer“ und „Das ist Tradition!“. Und je mehr Leute sich darüber hinwegsetzen und einfach machen, was sie wollen, umso länger haben wir alle den Mist am Hals. Wieso ist das denn so schwer zu begreifen?

Die Infektionszahlen sind doch grade im Sinkflug, die Inzidenzen fallen allerorten, immer mehr Leute bekommen ihre Impfung, Lockerungen sind zum Greifen nah, nur noch ein bisschen Durchhalten! Und dann kommen wieder die „Nach mir die Sintflut“-Anhänger mit ihren „Ich will!“ und „Ich lasse mir nichts vorschreiben“-Ansprüchen und versauen es für alle? Ernsthaft?

Ich bin wahrscheinlich inzwischen ein bisschen überempfindlich und ja, auch ein bisschen zu „typisch deutsch“, wenn es um die Einhaltung von Regeln geht. Vielleicht bin ich auch einfach nur beleidigt, dass ich keinen Brautstrauß gefangen habe. Macht aber keinen Unterschied. Statt einem Brautkleid bald ein Krankenhemd angezogen zu kriegen, weil jemand wieder eine Extrawurst gebraten hat – dazu sage ich schlicht und einfach Nein!

In diesem Sinne,
bleiben Sie gesund!
Ihre Nicole



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Kreis Neuwied mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Nicole nörgelt  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Rasante Fahrt endet im Unfall zwischen Bonefeld und Straßenhaus: Polizei sucht Zeugen

Am 1. April kam es auf der B256 zwischen Bonefeld und Straßenhaus zu einer gefährlichen Verkehrssituation. ...

Halbseitige Sperrung der L 252 wegen Restarbeiten zwischen Bruchhausen und Kretzhaus

Am 3. und 4. April wird die L 252 zwischen Bruchhausen und Kretzhaus für wichtige Restarbeiten halbseitig ...

Verkehrseinschränkungen auf der B 256 bei Bonefeld

Am 3. April kommt es auf der B 256 im Bereich Bonefeld zu Verkehrseinschränkungen. Grund dafür sind Bauarbeiten ...

Gemeinsam für ein sauberes Unkel: Frühjahrsputz am 5. April

Die Stadt Unkel ruft ihre Bürger zur Teilnahme am diesjährigen Frühjahrsputz auf. Am Samstag, dem 5. ...

Sayner Hütte: Ein Industriedenkmal als "Museum des Monats"

Im März wurde die Sayner Hütte vom Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration als "Museum ...

Rodungsarbeiten: Vollsperrung der L 269 zwischen Bruchermühle und Döttesfeld

Am ersten Aprilwochenende müssen sich Autofahrer auf eine Verkehrsänderung einstellen. Die L 269 wird ...

Weitere Artikel


LG Rhein-Wied präsentierte abwechslungsreiches Deichmeeting

Beim 10. Deichstadtmeeting waren dieses Mal die Zuschauer ausgeschlossen. Ins Stadion hinein kam ohne ...

Freibad im Aubachtal öffnet wieder als Biergarten

Das Familien-Freibad im idyllischen Aubachtal im Neuwieder Stadtteil Oberbieber schaltet nach dem erfolgreichen ...

Maren Schlicht: „And I think I’ve ruined it“

Wer sich Marens ersten Song anhört, wird genau diese Zeile womöglich noch länger im Kopf behalten. Im ...

Feuerwehr VG Rengsdorf-Waldbreitbach organisiert Corona-Bekämpfung

Bereits mit Beginn der Pandemie sind die Feuerwehren der VG Rengsdorf-Waldbreitbach gut vorbereitet und ...

Buchtipp: Lockdown Luck Down“ von Matthias Engelhardt

Alternativer Titel: „Rocking the Corona-Apocalypse. Ein humoristischer Pandemie-Roman.“ Der Autor ist ...

Pierre Fischer war ein Jahr persönlicher Referent von Christian Baldauf

Manche nehmen ein Sabbatjahr, um das eigene Dasein zu hinterfragen, andere gönnen sich eine Auszeit von ...

Werbung