Der Mühlenwanderweg im Elbbachtal: Vorbei an Wassermühlen und der Grube Bindweide
Von Katharina Kugelmeier
Ein aussichtsreicher Rundwanderweg mit besonderen Attraktionen ist der Mühlenwanderweg im Elbbachtal. Vorbei an zwei voll funktionsfähigen Wassermühlen in Dickendorf und Dauersberg sowie der Grube Bindweide und dem Westerwaldmuseum in Steinebach bietet der elfeinhalb Kilometer lange Weg viel Abwechslung.
Dickendorf. Start und Ziel des Mühlenwanderwegs ist die Dickendorfer Mühle. Hier stehen 15 kostenfreie Wanderparkplätze zur Verfügung. Der gesamte Weg ist gut markiert, wer dem stilisierten Mühlrad folgt, kann sich eigentlich gar nicht verlaufen. Von der Mühle aus überquert man die Kreisstraße und folgt einem Waldweg steil hinauf über den „Weißen Gaul“, einen bewaldeten Höhenzug. Der einst dichte Wald fiel allerdings in weiten Teilen dem Borkenkäfer zum Opfer und nach einem notwendigen Kahlschlag wächst nun dank Aufforstung mit neuen Baumarten ein neuer Wald. Vom „Weißen Gaul“ aus hat man eine eindrucksvolle Aussicht auf Dickendorf, Kausen und Molzhain.
Weiter geht es über einen gut ausgebauten Wirtschaftsweg entlang des Steinebacher Ortsteils Biesenstück in Richtung Grube Bindweide. Nach einem kurzen Stück über die Kreisstraße geht es rechts in einen Weg, der unterhalb der Eisenbahntrasse verläuft und zu einem Waldweg führt, über den man zum Besucherzentrum kommt. Hier gibt es neben einer neuen Grubenschmiede die Möglichkeit, eine Fahrt in den Stollen zu unternehmen, um ein richtiges Bergbauererlebnis zu haben. Neben der klassischen Attraktion des Besucherbergwerks ist die Grube Bindweide auch eine Außenstelle des Standesamts und einer von elf zertifizierten Heilstollen in Deutschland und sogar der einzige Heilstollen in ganz Rheinland-Pfalz. Termine und Themen gibt es auf der Internetseite der Grube Bindweide.
Nicht weit von der Grube Bindweide entfernt liegt das Westerwaldmuseum. Dieses Museum für Motorrad und Technik ist nur 200 Meter neben der Grube Bindweide und bietet neben Motorrädern und Fahrrädern noch vieles mehr. Abteilungen wie „Polizei“, „Miele“ oder „Zündapp“ runden neben einer Werkstatt Ecke das Angebot ab. Täglich geöffnet kann nicht nur das Museum besucht werden, auch wer selbst ein altes Schätzchen auf zwei Rädern hat, findet hier eine spezialisierte Werkstatt. Egal ob Reparatur, Kauf einer Maschine oder die Suche nach Ersatzteilen, das Westerwaldmuseum bietet alles.
Von hier aus geht es weiter durch die Barbarastraße in Richtung Elben. Es folgt ein kurzer Anstieg auf einem Feld- und Waldweg, an dessen Ende man mit einem tollen Ausblick über das Steinebachtal und die Gemeinde Gebhardshain belohnt wird. Nun geht es wieder bergab und über die erste Bahntrasse einer Schmalspur-Eisenbahn durch Elben weiter bis zur Dauersberger Mühle. Diese wunderschöne Wassermühle erreicht man über einen Elbbachsteg. Die noch immer voll funktionstüchtige Walzenmühle ist seit über 150 Jahren in Familienbesitz. Durch den landwirtschaftlichen Betrieb kann man hier Bioprodukte erwerben und auch für Feierlichkeiten können Teile gemietet werden.
Nach dem Mühlenbesuch geht es nun durchs Elbbachtal auf gleichem Weg zurück nach Elben. Auf Höhe des Bürgerhauses quert man die Straße und biet rechts in die Straße Petersberg ein. Diese führt aus Elben hinaus auf einem naturnahen Weg entlang des Elbbachs zurück zur Dickendorfer Mühle. Diese ebenfalls voll funktionstüchtige Wassermühle lädt an Sonn- und Feiertagen (von April bis Oktober auch samstags) in der „CaféMühle“ zum Einkehren bei köstlichem Kuchen ein. Die bereits seit 250 Jahren in Familienbesitz befindliche Mühle kann nach vorheriger Absprache auch besichtigt werden. Ein weiteres Highlight ist hier der liebevoll gepflegte Mühlengarten, welcher auch erkundet werden kann. Sogar die Möglichkeit einer Übernachtung ist hier geboten.
Der Mühlenwanderweg der Mühlen des Elbbachtals ist eine wirklich schöne und nur mittelschwere Rundwanderung, die durch vielfältige Natur führt und einige schöne Aussichten bietet. Absolut erforderlich ist allerdings Trittsicherheit, da Teile des Weges über den Druidensteig führen, der seinen Namen Steig nicht ohne Grund hat. Durch die verschiedenen Attraktionen wie natürlich den Mühlen, der Grube Bindweide oder dem Westerwaldmuseum kann man für diese Tour auch mal einen ganzen Tag einplanen. Neben den circa drei Stunden der Wanderung selbst kann man mit Besichtigungen und Pausen ohne Probleme einen ganzen Tag füllen. Auch für Kinder ist der Weg durch die vielen Highlights abwechslungsreich und kurzweilig genug, dass die doch für Kinder recht lange Strecke mit Pausen nicht langweilig wird und zu schaffen ist. Rund um die Mühlen etwas mehr geboten ist jedes Jahr am Pfingstmontag. Im Rahmen des „Deutschen Mühlentages“ gibt es an diesem Tag an den Mühlen meist noch etwas mehr geboten.
Tour-Informationen:
Art: Rundweg
Schwierigkeit: mittel
Strecke: 11,5 km
Dauer: 3 Stunden
Steigung: circa 220 Höhenmeter
Familiengeeignet: Ja
Beschildert: Ja (stilisiertes Mühlrad)
Beschaffenheit: verschiedene Wege und auch Steige
Besonderheit: Zwei funktionierende Wassermühlen, die Grube Bindweide und das Technikmuseum können unterwegs besucht werden.
Startpunkt: Wanderparkplatz an der Dickendorfer Mühle (Talstraße 1, 57520 Dickendorf)
Zielpunkt: wie Startpunkt
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