Im Kreis Neuwied helfen Familienhebammen bei Problemen
„Frühe Hilfen“: Neuer Flyer wendet sich direkt an junge Eltern. Landrat Achim Hallerbach unterstreicht präventiven Gedanken.
Kreis Neuwied. Ein Baby stellt den Alltag seiner Eltern nicht selten fast komplett auf den Kopf. Es möchte gefüttert, gepflegt und behütet werden. Kurz: Das neue Familienmitglied gibt Mutter und Vater einen ganz neuen Takt des Lebens vor. Die jungen Eltern müssen dafür sich und ihre Partnerschaft neu organisieren. Kommen dann noch Probleme wie Trennung, Krankheit oder finanzielle Schwierigkeiten hinzu, führt das nicht selten zu starken psychischen Belastungen. Hier möchte der Kreis Neuwied mit einem überarbeiteten Angebot helfen. „Wir wollen die Familien möglichst frühzeitig unterstützen, am besten, bevor sich Probleme verfestigen“, betont Landrat Achim Hallerbach den präventiven Gedanken und verweist auf das Angebot der Begleitung durch Familienhebammen.
In Afrika sagt man, dass es ein ganzes Dorf braucht, um ein Kind großzuziehen. Das lässt sich auf einen deutschen Landkreis im 21. Jahrhundert natürlich nicht übertragen. Aber die Neuwieder Kreisverwaltung bietet jungen Eltern bereits seit 2013 ein kostenfreies Angebot der „Frühen Hilfen“ an. Seit 2016 ist Michaela Wingen als festangestellte Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin im Einsatz. Sie besucht Familien zuhause, berät und unterstützt sie mit alltagspraktischen Tipps in den Bereichen körperliche und psychische Gesundheit, Ernährung und Pflege. Dabei hat sie vor allem die Entwicklung einer guten Mutter-Kind beziehungsweise Vater- Kind Beziehung im Auge. Aber auch Alltagsorganisation, behördliche Angelegenheiten oder Arztbesuche fallen in ihr Aufgabengebiet.
Als Netzwerkkoordinatorin steht ihr Daniela Kiefer zur Seite. Auch sie ist Ansprechpartnerin für den Bereich „Frühe Hilfen“ und nimmt Anfragen entgegen.
Gemeinsam haben sie jetzt einen neuen Flyer „Begleitung durch Familienhebammen und Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerinnen“ aufgelegt, der nicht nur ein verändertes Erscheinungsbild hat, sondern sich auch direkt an die Adressaten richtet. Erreicht werden sollen damit frisch gebackene Eltern mit Kindern, vorrangig im ersten Lebensjahr. Die Beratung kann aber auch schon während der Schwangerschaft beginnen. Diese Flyer werden nun an öffentliche Stellen, Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe sowie Arztpraxen, Kliniken und ausgewählte Berufsgruppen verteilt. Zu finden ist er außerdem auf der Homepage der Kreisverwaltung Neuwied.
Das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend geförderte Angebot ist kostenfrei und kann ohne großen Aufwand in Anspruch genommen werden. Ein Antrag ist nicht nötig.
(PM)
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!