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Nachricht vom 30.05.2021    

Grüne Oasen sollen der Stadt Neuwied erhalten bleiben

Im Zuge der geplanten Neubebauung einer öffentlichen Grünfläche in der Innenstadt hatte sich die Neuwieder Bürgerliste im Stadtrat dafür eingesetzt, trotz bestehender Wohnungsnot vorhandene Grünflächen als grüne Oasen zu erhalten, besonders in der Innenstadt.

Symbolfoto

Neuwied. „Seit wir im Stadtrat vertreten sind, setzen wir uns für eine Begrünung der Innenstadt ein, um damit die Lebens- und Aufenthaltsqualität der Menschen zu verbessern“, kommentiert Dr. Jutta Etscheidt als Fraktionsvorsitzende die Entscheidung. Die politisch gewollte Konzentration auf die Innenbebauung sieht die Bürgerliste in Hinblick auf die Überbauung von Grün- und Brachflächen und die dadurch hervorgerufene Verschlechterung der Aufenthaltsqualität und des Mikroklimas als problematisch an.

Nicht müde geworden ist die seit sieben Jahren im Stadtrat vertretene Gruppierung, die Auswirkungen von Grünflächen und Bäumen in Hinblick auf das Klima und die Gesundheit der Menschen innerhalb einer Stadt hervorzuheben und so das anfängliche Image, das diese nur Arbeit und Dreck machen, zu bekämpfen. „Die Neuanpflanzung von Bäumen betreffend, sind wir in der Stadt ein gutes Stück vorangekommen“, lobt Günter Hahn als Biologe und ehemaliger Biotopbetreuer des Kreises Neuwied das derzeitige Engagement der Stadtverwaltung, wieder mehr Bäume als Straßenbegleitgrün zu pflanzen. Er vertritt die Bürgerliste im Verwaltungsrat der Service Betriebe (SBN), die für die Pflege des Stadtgrüns zuständig sind. „Gerade im Kampf gegen die Erhitzung bebauter Flächen im Sommer sind Grünflächen und Bäume ein wichtiger Regulator“, fügt er hinzu.

Neben deren positiver Wirkung auf unsere Gesundheit möchte die Bürgerliste kleine, vorhandene Grünflächen aber auch als Quartierparks nutzen, um sie Menschen zugänglich zu machen. „Während in den Stadtteilen viele Häuser von Gärten umgeben sind, haben Wohnungen in der Innenstadt oft noch nicht mal einen Balkon“, beobachtet Fraktionsgeschäftsführer Fred Kutscher, der in der Innenstadt arbeitet. „Gerade bei der anstehenden Überbauung der öffentlichen Grünfläche zwischen Schloss- und Luisenstraße ist der nächste Park recht weit“, weiß er von seinen Runden durch die Innenstadt zu berichten. Geplant sind in diesem Bereich Abriss und Neubau auf zwei bereits bebauten Grundstücken, was der Innenstadt auf jeden Fall zugutekommen wird.



Anstatt aber zusätzlich die danebenliegende, idyllisch mit Bäumen und Büschen eingerahmte Grünfläche an den Investor zu verkaufen, wollte die Bürgerliste diese öffentliche Grünfläche gerne als kleinen Quartierpark erhalten und konnte sich zum Beispiel Bänke im Schatten der Bäume, einen kleinen Brunnen oder auch ein Hochbeet für gemeinsames Gärtnern vorstellen. Das sogenannte „urban gardening“ ist in anderen Städten bereits ein Erfolg und hilft Menschen, zusammenzukommen.

Ungebrochenen Bautätigkeit und der dadurch hervorgerufenen Flächenfraß im Außenbereich haben dazu geführt, Bauvorhaben im Innenbereich zu favorisieren. Diese Verschiebung bringt allerdings neue Probleme mit sich, wenn wiederum Natur statt bereits bebaute oder versiegelte Flächen dazu benutzt werden. „Auf einem begrenzten Planeten mit stetig wachsender Bevölkerung wird man die entstehende Wohnungsnot nicht ohne Naturzerstörung lösen können. Um diese zu begrenzen, müssen wir in den Städten naturverträglicher bauen, anstatt die letzten grünen Flecken zuzubetonieren“, fordert Dr. Etscheidt mit Blick auf die Zukunft.

Seit langen wirbt die Bürgerliste für eine grünere Architektur, die neben relativ einfach anzubringender Fassaden- und Dachbegrünung durch Auskragungen außen am Haus Platz für vielfältiges Grün bietet. Diese Bauart erlaubt, in die Höhe zu bauen, ohne unattraktiv zu wirken. „Wir müssen uns Gedanken dazu machen, wie unsere Stadt der Zukunft aussehen soll“, regt Dr. Etscheidt zur Diskussion an. „Die Erhaltung oder die Neuschaffung kleiner „Quartierparks“ als grüne Oasen innerhalb der Stadt gehören für uns auf jeden Fall mit dazu.“
(PM)


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