Gedenken zwischen Obstbäumen oder auf der Erpeler Ley
Unter der Überschrift „Gedanken – Danken – Denken – Gedenken“ finden drei unterschiedliche Veranstaltungen (am 11., 12., und 13. Juni) für Trauernde an ungewöhnlichen Orten im Kreis Neuwied statt.
Neuwied. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Trauer im Dekanat Rhein-Wied verspricht einladende Texte, Impulse und Lieder und persönliches Gedenken an Verstorbene.
„Der Ausgangspunkt war unser Eindruck, dass immer weniger Angehörige einen Bezug zum Sechswochenamt haben. Doch es gibt trotzdem den Wunsch, nach einer Beerdigung weiterhin begleitet zu werden“, berichtet die Gemeindereferentin Ursula Monter. Daher gestalten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen drei Trauerfeiern, die sich von klassischen Gedenkgottesdiensten unterscheiden. Sie zeichnen sich zum Beispiel durch eine andere Gestaltung aus. Es gibt bei allen Feiern die Möglichkeit, selbst aktiv zu werden: Sei es das Formulieren eines Wunsches, der mit einem Luftballon über der Erpeler Ley in die Höhe steigt oder ein gemeinsamer Gang durch die Plantagen eines Obstgutes in Neuwied-Torney.
„Wir haben bewusst keine Kirchen gewählt. Denn unsere Erfahrung ist, dass viele Angehörige weniger Bezug zur Kirche haben“, erklärt die Gemeindereferentin Petra Frey. Auch die Sprache sei eine andere. „Wir verwenden Worte, die die christliche Botschaft wiedergeben, aber in einer leicht verständlichen Form“, erläutert Ursula Monter die „Übersetzungsarbeit“ der Gruppe. Viele stolperten über die Liturgie und könnten diese nicht nachvollziehen, so die Erfahrung der AG-Mitglieder. „Es ist ein Versuch. Wir probieren es einfach mal aus“, sagt Ursula Monter. Auch wenn vielleicht nur wenige das Angebot annehmen würden, wäre das völlig in Ordnung. Denn sie seien ganz im Sinne der Trierer Bistumssynode und dem daraus resultierenden Perspektivwechsel „Vom Einzelnen her denken“ unterwegs.
„Unser Ziel ist es, die christliche Bestattungskultur so zu verändern, dass die Menschen dort wieder besser andocken und sich wiederfinden können“, sagt Ursula Monter. Und der Bedarf sei durchaus vorhanden, ist der Eindruck von Petra Frey: „Ich erlebe bei vielen eine religiöse Sehnsucht.“
Die AG Trauer im Dekanat Rhein-Wied besteht aus den Gemeindereferentinnen Regina Schmitz, Petra Schunkert, Ursula Monter und Petra Frey, Diakon Norbert Hendricks und Pfarrer Thomas Corsten. Sie sind im kirchlichen Beerdigungsdienst unterwegs. Seit etwa drei Jahren arbeiten sie in dieser Konstellation zusammen und orientieren sich dabei geografisch am Dekanat Rhein-Wied, das auch dem zukünftigen Pastoralen Raum entspricht.
Die drei Gedenkveranstaltungen im Detail: Am Friedhof in Großmaischeid (Luxemburger Straße) findet am Freitag, 11. Juni um 18 Uhr die erste der Gedenkveranstaltungen statt; am Samstag, 12. Juni um 11 Uhr treffen sich Trauernde auf der Erpeler Ley (Plateau) und die letzte Gedenkfeier startet am Sonntag, 13. Juni um 16 Uhr auf dem Stadtfriedhof in Neuwied-Torney (Dierdorfer Straße/Am Wennenberg) und endet in der Baumplantage des Obstgutes Müller. Die Verantwortlichen empfehlen gegebenenfalls Sitzmöglichkeiten mitzubringen. Darüber hinaus plant die Gruppe weitere Angebote zum Thema „Tod, Trauer und Sterben“.
Weitere Informationen gibt es bei Regina Schmitz per E-Mail an regina.schmitz@bgv-trier.de oder unter Telefon 02635-921721. Sie nimmt auch die notwendigen Anmeldungen entgegen.
PM
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