Zusammen 80 Jahre im Dienst der Bürger
Wenn Menschen volle vier Jahrzehnte bei einem einzigen Arbeitgeber bleiben, sagt das einiges aus - über beide Seiten. Und weil es solche Treue in der heutigen Zeit immer seltener gibt, war es schon eine besondere kleine Feierstunde, zu der Landrat Achim Hallerbach geladen hatte.
Kreis Neuwied. Denn mit Ursula Zimmermann und Dagmar Karwatowski gab es gleich zwei Kolleginnen, denen er sich bedanken konnte für zusammengerechnet 80 Jahre Dienst bei der Kreisverwaltung. In Wirklichkeit sind es mittlerweile sogar schon ein paar Monate mehr, gab er zu. Aber Corona-bedingt wäre zum eigentlichen Stichtag nur eine virtuelle Ehrung möglich gewesen. Und das hätte nicht gepasst.
„Landräte kommen und gehen, die guten Mitarbeiter bleiben“, kommentierte Hallerbach lächelnd, als die beiden Jubilarinnen berichteten, noch unter Landrat Josef Oster, seinem Vor-Vor-Vor-Vorgänger, eingestellt worden zu sein. Seitdem ist viel passiert, hat sich viel verändert. Natürlich vor allem technisch, aber auch vom Arbeitsklima her. „Es gab starre Arbeitszeiten und alles war viel stärker kontrolliert“, erinnerte die Personalratsvorsitzenden Birgit Eisenhuth in ihrer Laudatio. Sie selbst ist in ihrem 40. Dienstjahr bei der Kreisverwaltung und erntete von den Jubilarinnen freudig-zustimmendes Kopfnicken, als sie ausführte, dass sie bei ihnen auf ein ähnliches Fazit hofft wie bei sich: „Es war eine gute Entscheidung, damals zur Kreisverwaltung zu gehen. Ich hatte eine gute Zeit hier. Und wir hatten eine sehr gute Zeit mit Euch“, sagte sie.
Das „Wir“ dürfte sich dabei auf eine ziemlich große Zahl an Kollegen beziehen. Denn beide Geehrten haben im Lauf ihrer langen Dienstzeit in einigen Abteilungen Spuren hinterlassen. So arbeitete Ursula Zimmermann zunächst in drei verschiedenen Abteilungen im Schreibdienst und dann als Sachbearbeiterin parallel in zwei unterschiedlichen Abteilungen, ehe sie in Mutterschutz und Erziehungsurlaub ging. Ihre spannendste Zeit erlebte sie nach eigener Aussage anschließend in der Waffenbehörde, in die sie nach Ausflügen in die Bußgeldstelle und ins Schul-/Sportamt auch von 2005 bis 2014 noch einmal zurückkehrte. Seitdem ist sie bis heute wieder im Bereich Schule und Sport aktiv.
Dagmar Karwatowkis berufliche Biografie liest sich nicht weniger abwechslungsreich. Nach einer Ausbildung beim Kreiskirchlichen Rentamt stieg sie zunächst als Sachbearbeiterin in der damals völlig neu aufzustellenden Abfallbeseitigung ein. Es folgten Stationen in Zentralabteilung und bei der Kreiskasse, ehe auch sie in Mutterschutz und Erziehungsurlaub ging. Anschließend kehrte sie erst zur Kreiskasse zurück, wechselte dann in die Rechtsabteilung und in die Bußgeldstelle. Seit nunmehr elf Jahren ist sie beruflich im Gesundheitsamt zu Hause.
„Ich kann ihnen nur ganz herzlich danken für 40 Jahre Dienst für unsere Bürger“, sagte Landrat Achim Hallerbach und überreichte beiden die entsprechende Urkunde der Ministerpräsidentin.
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