Tischler freigesprochen
In der Vergangenheit gehörten die Freisprechungsfeiern der Tischlerinnung des Kreises Neuwied, die abwechselnd in den Räumen der VR-Bank und der Sparkasse durchgeführt wurden, zu den Höhepunkten der Handwerksinnungen. Waren sie doch immer mit der Präsentation von Gesellenstücken verbunden und die Räumlichkeiten waren brechend voll.
Neuwied. Umso erstaunter, um nicht zu sagen, fassungslos traf man auf einen Vorsitzenden der Innung, Norbert Dinter und den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses Matthias Hermann, denen ganze drei Prüflinge gegenüberstanden. Das sollte deren Leistungen nicht schmälern, im Gegenteil, beide sprachen sich lobend über die Leistungen aus und auch der Gewerbelehrer der David-Roentgen-Schule, Ulrich Mandelkow, sparte nicht mit Lob und Anerkennung.
Die Ursachen sind wohl allgegenwärtig, klagt doch das gesamte Handwerk über fehlenden Nachwuchs. Sicher, die Ausbildung im Handwerk ist anspruchsvoll. Die Lehrlinge müssen motiviert sein und eine schulische Vorbildung mitbringen, um die anspruchsvolle Lehrzeit zu bewältigen. Lesen, Schreiben und Rechnen sind dafür nach wie vor erforderlich und müssen beherrscht werden. Ob da die modernen Kommunikationsmittel einen Einfluss haben, rätselt man, scheint aber nicht ganz abwegig.
Den drei Prüflingen legte Norbert Dinter ans Herz, sich auch nach bestandener Prüfung nicht auszuruhen, sondern an der Weiterbildung zu arbeiten, um eines Tages neben den Gesellen- auch den Meisterbrief an die Wand zu hängen.
Die Prüfung bestanden: (in Klammern der Ausbildungsbetrieb):
Baboucarrs Boye, Rheinbreitbach (Joachim Mühlhöfer & Sohn, Unkel), Daniel Göldner, Straßenhaus (Christoph Siegel, Anhausen), Victoria Müller, Aarbergen (BBW Heinrich-Haus, Heimbach-Weis).
Hans Hartenfels
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