Leserbrief zu Deichwelle wird aufgewertet
LESERMEINUNG | Die Deichwelle soll deutlich ausgebaut und strategisch für die Zukunft weiterentwickelt werden. Der Aufsichtsrat gab einstimmig grünes Licht für ein Konzept, das im Kern den Bau eines zusätzlichen Lehr- und Kursschwimmbeckens, einem Kinder-Abenteuerland sowie einem großen Rutschenpark vorsieht.
Neuwied. Zu dem vorgenannten Artikel erreicht uns der nachstehende Leserbrief: „Millioneninvestition: Neuwieder Deichwelle wird mit Rutschenpark und mehr aufgewertet. Was heißt das nun für den Bürger der Stadt Neuwied. Auf der Web - Seite der SWN liest man: "Die Stadtwerke Neuwied (SWN) sind ein kommunaler Energieversorger, als GmbH organisiert und haben ihren Sitz in Neuwied. Einziger Gesellschafter ist die Stadt Neuwied, das heißt, die SWN befindet sich im Eigentum der Neuwieder BürgerInnen."
Klasse, wir sind Eigentümer der Deichwelle und des Energieversogers. Mitspracherecht, Wahlrecht und Ablehnungsrecht oder auch Ideenrecht, haben wir aber keins. Wie die SWN schon selber mitteilt. Ist die Deichwelle zwar gut besucht, aber nicht komplett kostendeckend durch ihre Einnahmen. Nun will man noch grösser werden, um noch mehr Einnahmen zu bekommen und diese sollen dann kostendeckend sein, obwohl man noch mehr Personal benötigt mit noch mehr Lohnnebenkosten und noch mehr Unterhaltungskosten?
Wir finden das dies eine Milchmädchenrechnung ist und den Neuwieder Bürgern nett verkauft werden soll, aber letztendlich Mehrkosten für alle Neuwieder bedeutet.
Ein Beigeordneter für Recht, Soziales, Bildung und Sport Deutscher Städte- und Gemeindebund hat uns ein Statement zu Kommunalen Schwimmbädern - Unverzichtbarer Bestandteil des Daseinsvorsorge gesendet.
In Deutschland gibt es eine historisch gewachsene, ausgeprägte Kultur öffentlicher Schwimmbäder. Sie machen das Sport- und Freizeitangebot einer kommunalen Infrastruktur attraktiv. Über 80 Prozent der Bevölkerung halten Bäder für unverzichtbar. Nach Radfahren und Laufen ist Schwimmen die beliebteste Sportart.
Ein Schwimmbad dienst in erster Linie zur Bereitstellung der Infrastruktur, damit die Lehrpläne der Schule ermöglicht wird vorgesehenen Schwimmunterricht durchzuführen. Darüber hinaus dienen die Schwimmbäder als Teil der Sportförderung - wie alle anderen Sportstädten auch - der allgemeinen körperlichen Ertüchtigung und damit letztlich der Gesundheitsförderung der Bevölkerung sowie der Jugendarbeit. Schwimmbäder im kommunalen Bereich stellen somit kein Luxusgut, sondern eine freiwillige öffentliche Aufgabe dar.
Anstatt 9 Millionen in Rutschen und Spaß zu investieren, sollte man als Stadt und SWN, den Ausbau der Deichwelle für die ganzen Schulen und Sportvereine tätigten. Und somit hätte man, mit den passenden Langzeitverträgen, verlässliche Einnahmen und Kosten.
Hier könnte man Sportturniere, und Wettkämpfe stattfinden lassen und die Vereine überregional auch bei den Kosten einbinden. Gerade auch im Hinblick das immer mehr Kinder nicht mehr Schwimmen lernen (aktueller Bericht im Spiegel "Versäumte Schwimmkurse: Kinder ertrinken leise. Man hört es nicht" und "Badeunfälle durch Leichtsinn im Rhein").
Auch wären die vielen Altenheime sicherlich dankbar für ihre Schützlinge regelmäßige Wassergymnastik anbieten zu können. Wir finden, Spaßbäder gibt es schon genug. Ein Freizeit- und Sportbad für Vereine, Schule, Kitas und auch für die ganze Familie gibt es bundesweit noch nicht. Das wäre mal eine ganz neue Idee, die man auch mit Spaß umsetzen könnte und wir glauben das die Kosten dafür geringer ausfallen würden als für das nun geplante Spaßbad.“
Carolin Decken und Ulrike Decken
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