Ja, ist denn schon wieder Wahlkampf?
Von Eckhard Schwabe
KOLUMNE | Unter normalen Umständen sieht man Politiker mehr oder weniger in der Region. Jedoch - und das ist so gesehen immer gleich - geht es auf den Wahlkampf zu, nutzt man jede Möglichkeit. Doch eines fällt dabei auf: Vorher hat man sich persönlich nicht wirklich blicken lassen.
Neuwied. Dass es im Herbst wieder an die Wahlurnen geht, ist ja hinlänglich bekannt. Wahlkampf findet mehr oder weniger offensiv statt. Politiker versuchen in der Region, oder sagen wir besser in ihrem Wahlkreis, eine gewisse Heimatverbundenheit herzustellen, dass man mit ihr so eng verbunden ist, dass die möglichen Wähler doch bitte bei ihnen das Kreuz setzen sollen.
Ist ja alles soweit zu verstehen, jedoch wird der geneigte und interessierte Mitbürger aus der Region feststellen, dass Politiker erst dann aufmerksam auf etwas werden, wenn es ihnen von Nutzen ist. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Sportverein hat in der vergangenen Zeit so gute sportliche Ergebnisse durch hartes Training erreicht, dass er in die oberste Spielklasse aufgestiegen ist. Dazu kann man nur gratulieren, denn es war ein hartes Stück Arbeit und selbige ist noch nicht abgeschlossen. Während des gesamten Weges ins Oberhaus waren einige Politiker immer mal wieder bei Heimspielen da, haben es nicht für ihre eigenen Zwecke genutzt, sondern sie waren da, weil sie Interesse am Spiel hatten. Sie zeigten Heimatverbundenheit und haben es sich nicht auf die Fahnen geschrieben und versucht daraus „Kapital“ zu schlagen.
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Doch jetzt, wie aus heiterem Himmel, oder wie Phönix aus der Asche gibt es Beiträge, die eine Verbundenheit zeigen sollen. Warum erst jetzt? Klar, jetzt, denn es ist Wahlkampf und man braucht jede Stimme. Mehr Augenwischerei und Versuch zu blenden kann es schon fast nicht mehr geben.
Liebe Politiker, wenn schon, dann bitte richtig. Nicht nur während des Wahlkampfes vor Ort sein, wir haben 365 Tage in einem Jahr, außer es ist ein Schaltjahr, dann hättet ihr einen Tag mehr, um eure Verbundenheit zu zeigen. Bitte nicht nur auf der Erfolgswelle einzelner mitschwimmen wollen, nein, ein Teil dessen sein, ohne daraus einen Nutzen zu ziehen. Denn von wirklicher Ehrlichkeit und Verbundenheit mit dem Verein, den Akteuren, die es durch ihre Leistungen geschafft haben, ist im Moment für den objektiven Betrachter nicht wirklich etwas zu erkennen.
(Eckhard Schwabe)
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