Begeisterung bei künstlerischer Veranstaltung in Waldorfschule
Im gemäß den Corona-Regeln gut gefüllten Festsaal der Waldorfschule Neuwied führte die 12. Klasse an zwei Abenden ihren Eurythmie-Abschluss auf: Die Schüler hatten sich dem Thema „Sterne sprachen einst zum Menschen" beschäftigt. Gesprochene Texte und Gedichte wechselten sich mit Musikstücken ab. Immer stand die Bewegungskunst der Eurythmie im Vordergrund.
Neuwied. „Du bist auf der Waldorfschule? Dann kannst du ja deinen Namen tanzen" – diesen oft gehörten Satz nahm Eurythmie-Lehrerin Silvia Vögele zum Anlass, um dem Publikum die Bühnenkunst der Eurythmie näher zu bringen. Durch Bewegung wird Musik und Sprache nachgespürt und sie werden sichtbar gemacht. Es gibt ein Alphabet, in dem jedem Buchstaben eine eigene Geste zugeordnet ist.
In der Eurythmie artikulieren Arme und Hände weiche, fließende Gesten, Beine und Füße folgen dabei einer Choreographie. Die Schüler durchmessen den Bühnenraum, müssen aufeinander achten, bekommen ein Gefühl für den Raum und für die Anderen. Die Klasse setzte wunderbar um, was sie in zwölf Jahre Eurythmie-Unterricht gelernt hat. Trotz des langen Lockdowns gelang ein wunderbares Gesamtwerk aus Tanz, Musik, Beleuchtung und Kostümen.
Bereits der Eintritt in den Festsaal gehörte zum Programm. Eine dunkle Schleuse führte in den Saal, so als ob man in eine Weltraumkapsel einsteigen würde. Die Schüler standen im Saal verteilt. Dunkelheit, Nebel, Sterne und Stille verbreiteten eine ganz besondere Atmosphäre. Das Programm erzählte von Tierkreiszeichen zur gleichnamigen Musik von Karlheinz Stockhausen, von Planeten, Astronauten, Propheten, es gab ein Corona- und ein Sonnengedicht und sogar einen Rap: „Weck mich Auf" von Samy Deluxe.
Tief bewegt erlebte das Publikum zum ersten Mal seit langer Zeit die Schüler wieder auf der Bühne. Deren Bewegungskunst, ob im Zusammenspiel oder einzeln, war beeindruckend. Es war zu spüren, dass ihnen die Bühneninszenierung am Herzen lag. Sie bewegten sich ausdrucksstark und mit Leichtigkeit zu Klaviermusik, Gesang und Geige. Die Sternenkinder der 6. Klasse, bereicherten das Programm.
Den Abschluss bildete der Rap „Weck mich auf". Die Darstellung mit weißen Theatermasken und grauen Schleiern ging unter die Haut. Der Appell des aus den 1990iger Jahren stammenden Stücks kam deutlich an. Die Schüler und Schülerinnen und ihre begleitende Eurythmie-Lehrerin, Silvia Vögele, sorgten für zwei unvergessliche Abende.
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