Kunstprojekt an der Realschule plus Neustadt/Wied ist ein Hingucker
Von Helmi Tischler-Venter
Was lange währte, wurde am Ende sehr gut: Das Kunstprojekt „Wandgestaltung“, das in einer Projektwoche im Oktober 2017 unter Leitung der Künstlerin Susanne Krell mit zehn Teilnehmern aus den Klassen 8 bis 10 entstand, fand nun seinen Platz an der rückwärtigen Turnhallenwand zum Schulhof hin. Aus einer unansehnlichen Wand wurde ein faszinierendes Kunstwerk.
Neustadt/Wied. Initiiert hatte die Wandgestaltung vor Jahren bereits der inzwischen verrentete Hausmeister Müller. Sein Nachfolger Thomas Wagner konnte sie nun mit einigen freiwilligen Schülerinnen und Schülern vollenden. Vorangegangen war eine bauliche Sanierung der Wand im Auftrag der Kreisverwaltung. Im Sommer 2020 war die weiße Hintergrundfläche fertig, aber die Corona-Pandemie bremste alle Pläne aus. Wagner malte in diesem Sommer bei gutem Wetter mit Leitern, Pinseln, Acrylfarben und seinen jungen Helfern blaue Farbkreise in unterschiedlichen Schattierungen und Größen aus und hängte die bunten Bildtafeln, die seit Sommer 2018 im Kunstraum lagerten, auf. Die Namen aller Mitwirkenden aus den Jahren 2017/2018 und 2021 wurden auf dem Sockel unter dem Wandbild festgehalten.
Susanne Krell kam eigens aus Neuruppin angereist, um die Eröffnung des Werks zu sehen und zu erläutern. Hinter den diversen Kreisen steht die Idee, durch Ballungen und Streuungen Schnittmengen zu erzeugen und gleichzeitig eine Weiterentwicklung der Arbeit durch kommende Schülerjahrgänge zu ermöglichen.
Die bunten Motive zeigen die Hobbys der Schüler, die diese zunächst in Fotos dokumentierten, dann Ausschnitte davon auf Papier übungsweise malten, um sie am Ende auf runde Holzplatten zu übertragen. Die malerische Ausgestaltung ist absolut sehenswert: Licht und Schatten modellieren dreidimensionale Wirkungen, Strukturen, Spiegelungen und Materialität wurden präzise und liebevoll ausgearbeitet.
Mit Stolz wies Krell auf die sehr gelungenen Details hin, die mal fotografisch genau, mal expressionistisch gemalt sind. „Das Werk ist das Ergebnis eines Partizipationsprozesses. Das Thema ist in der Diskussion entstanden. Nachdem man Motive gewählt hatte, wurden die Bilder gemeinsam geschaffen, indem die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig mit ihren Fähigkeiten unterstützten. Das Ergebnis ist ein Gesamtwerk, dessen Qualität als solches beeindruckend ist und in dem jeder einzelne Künstler sich wiederfindet“, ist Krell zufrieden mit dem Projektergebnis.
Schulleiterin Birgit Braun dankte allen Mitwirkenden mit einem kleinen Geschenk. Sie hofft, dass das schöne Wandbild von den Kindern geschätzt und bewahrt wird. (htv)
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