Bad Honnef ist eine der Siegerkommunen im Bundeswettbewerb #mobilwandel2035
Die Mobilität von morgen wird und muss anders sein als heute. Die Stadt Bad Honnef stellt sich der Veränderung und erkundet, wie die Weichen für den notwendigen Wandel gestellt werden können.
Bad Honnef. In den nächsten Monaten wird ein Projekt durchgeführt, bei dem die Bürger ihre Vorstellungen und Wünsche zu ihrer im besten Fall umwelt- und klimafreundlichen Mobilität einbringen können. Es gab schon Fördergelder für die Stadt Bad Honnef und, wenn es erfolgreich wird, gibt es noch mehr.
#mobilwandel2035 startet mit dem ersten Bad Honnefer Fahrradfestival vom 20. bis 22. August. Aktionen und Ausstellungen beschäftigen sich mit dem Thema Fahrradfahren. In diesen Rahmen fügt sich am 21. August der „Tag der Mobilität“, der dem Mobilwandel gewidmet ist. Auch da gibt es schon zahlreiche Mitmachmöglichkeiten bei Umfrage oder dem Test futuristischer Mobilitätsangebote und mit Gewinnchancen für die Bürger.
Bürgermeister Otto Neuhoff sagte: „Die Corona-Pandemie hat die Arbeitswelt massiv verändert. Der Klimawandel kommt hinzu. Zurück zum gewohnten „Normal“ kann es nicht geben. Jetzt müssen Erfahrungen gesammelt werden, wie Arbeit und Pendeln dauerhaft neu organisiert werden können. Das Schlagwort „New Work“ bedeutet die Verwirklichung von neuen Arbeitsformen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung.
Dazu gehört beispielsweise die Einrichtung von Co-Working-Spaces. Diese Computer-Arbeitsplätze, die stunden- oder tageweise angemietet und genutzt werden können, helfen Pendelverkehr zu vermeiden und beleben, weil oft in bis dahin leeren Ladenzeilen eröffnet, die Innenstädte. Wir wollen die Menschen mit Hilfe dieses Projektes Mobilwandel abholen, ihre Impulse sammeln und auch selbst Impulse geben, damit Bad Honnef zukunftsfit wird.“
Der Anfang ist schon gemacht: Bad Honnef ist eine von zehn Siegerkommunen des Bundeswettbewerbs #mobilwandel2035 und hat sich gegen 140 Mitbewerbende durchgesetzt. Die Stadt hat 150.000 Euro Förderung vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit erhalten. Damit werden bis April 2022 Aktionen durchgeführt. Dann muss daraus ein neues Konzept fertig sein, das wiederum eingereicht wird. Aus den bis dahin zehn Gewinnern der ersten Runde werden nochmals fünf Teilnehmende ausgewählt. Sie erhalten die Chance, ihr Zielbild umzusetzen, und dafür stehen insgesamt vier Millionen Euro zur Verfügung. „Die Stadt Bad Honnef hat sich fest vorgenommen zu den strahlenden Siegerinnen und Siegern auch der zweiten Phase zu gehören“, erklärte Citymanagerin Miriam Brackelsberg.
Bad Honnef ist prädestiniert für das Projekt. Die Stadt ist unterteilt in einen Berg- und Talbereich und die Frage stellt sich, wie die Strecke dazwischen in Zukunft befahren oder auch begangen wird. Außerdem pendeln Bad Honnefer Tag für Tag zu ihren Arbeitsplätzen vorwiegend nach Norden in die Städte Bonn und Köln.
In Hamburg, ebenfalls Teilnehmerin des Projektes, ist es umgekehrt – hier pendeln die Menschen in die Stadt. Wobei das große Hamburg die Mitarbeitenden der Stadt Bad Honnef gefragt hat, ob es möglich ist, sich über die Forschungs- und empirischen Ergebnisse des Projektes auszutauschen.
Bürger von Bad Honnef erhalten Gelegenheit, kreative Ideen, fachliche Expertise, Wünsche und Bedarfe in die Weiterentwicklung der Mobilität und insbesondere der Pendlermobilität einzubringen. Kathrin Schmidt, bei der Stadt Bad Honnef zuständig für Klima und Mobilität, sagte: „Insbesondere beim täglichen Pendeln zur Ausbildung oder Arbeit bewegen wir uns aber häufig noch auf alten, ausgetretenen Pfaden. Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten und Arbeitsorten durch die Digitalisierung und auch der Wunsch nach mehr Work-Life-Balance und Lebensqualität spielen auch in der Frage der Mobilität der Zukunft mit rein, aber auch der Handlungsdruck beim Klimaschutz.“
Das Projekt und Mitmachmöglichkeiten im Einzelnen - #mobilwandel2035:
Auftaktveranstaltung ist der „Tag der Mobilität“ in der Innenstadt am 21. August. Dann startet auch eine Online-Umfrage für alle Bürger. Gleichzeitig werden zwanzig bis dreißig Freiwillige ein digitales Tagebuch führen, in dem sie frei ihre Erfahrungen zum Pendeln und Mobilität eintragen können. Ein Kernstück ist ein digitaler Wettbewerb, der sich speziell an Jugendliche ab 14 Jahren richtet, denn gerade die, die nicht schon viele Jahre im gleichen Trott zur Arbeit fahren, können neue Eindrücke und Vorschläge beisteuern.
Außerdem wird in Bad Honnef im November 2021 ein Pop-up Co-Working Space mit einer erst einmal vorgesehenen Laufzeit von fünf Jahren eröffnet, wo man einen digitalen Arbeitsplatz auf Zeit mieten kann. Im Januar 2022 starten die Workshops mit den Bürgern bis dann Ende April die Förderphase 1 abgeschlossen ist.