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Nachricht vom 07.08.2021    

Kreis beschafft CO2-Ampeln für alle Klassenräume

Noch sind Ferien. Aber was passiert danach? Drohen angesichts steigender Inzidenzen wieder lange Quarantänemaßnahmen oder gar Schulschließungen? Viele Eltern treibt das mit großer Sorge um. Den Verantwortlichen in der Neuwieder Kreisverwaltung geht es ähnlich.

Symbolfoto Kreisverwaltung

Kreis Neuwied. Seit Wochen laufen Überlegungen, wie man dieser Gefahr begegnen kann. „Wir haben viele, viele Gespräche mit Schul- und Elternvertretern geführt“, berichtete Landrat Achim Hallerbach, der darauf verwies, dass auch bereits zahlreiche mobile Luftreinigungsgeräte sowie Kohlendioxid-Messgeräte angeschafft worden sind. Hallerbach freut sich, dass nun der Kreisausschuss einstimmig seinem Vorschlag gefolgt ist, für alle Klassenräume der kreiseigenen Schulen diese CO2-Ampeln anzuschaffen.

Vorausgegangen war dieser Entscheidung im Ausschuss ein Fachvortrag von Dr. Martin Exner aus Linz. Der langjährige Direktor des „Instituts für Hygiene und Öffentliche Gesundheit“ und Geschäftsführende Direktor des „Zentrums für Infektiologie und Infektionsschutz“ der Universität Bonn hatte in seiner unabhängigen Expertise eben für diese Ampeln plädiert. Denn wie er ausgeführt hatte, bleibt das Lüften neben Abstand und Masken das A und O der Pandemieeindämmung in der Schule.

Mobile Luftreinigungsgeräte ersetzen dies alles nicht. Sie sind nicht nur teilweise störend laut, sondern können lediglich in Klassenräumen mit eingeschränkten Belüftungsmöglichkeiten sinnvoll unterstützend wirken. Für die 27 Räume der sogenannten Kategorie II an den kreiseigenen Schulen sind sie daher auch bereits beschafft worden. Die Messgeräte sind hingegen in allen Klassenzimmern eine nahezu unverzichtbare Unterstützung, weil sie anzeigen und auch alarmieren, wenn gelüftet werden muss. Das heißt gleichzeitig, dass auf dieser Grundlage die Fenster nicht permanent geöffnet sein müssen, was in Herbst und Winter die Temperaturen in den Klassenräumen in den Keller sinken ließe.



Der renommierte Experte betonte dabei außerdem, dass bei vernünftiger Lüftung und Einhaltung AHA-Regeln auch keine wissenschaftliche Notwendigkeit bestünde, bei Positivfällen gleich die ganze Klasse in Quarantäne zu schicken. „Hier muss es Anpassungen an die Regelungen geben. Sonst kommen wir nicht in die Normalität zurück“, forderte auch Landrat Achim Hallerbach. „Wir müssen ja mit Corona leben“, sagte er.

Auf der anderen Seite sind die Messgeräte laut Exner auch über die Corona-Krise hinaus wichtig, um die Kinder und Jugendlichen zu erziehen, wann gelüftet werden sollte. „Unabhängig von den Viren macht eine hohe CO2-Konzentration einfach müde“, machte er deutlich.

Für Landrat Hallerbach ist die Anschaffung der CO2-Ampeln trotzdem nur ein Teilschritt, wie er ausführte. Parallel würden sämtliche Kategorie-II-Räume noch einmal untersucht und neu bewertet, ob hier zusätzliche Unterstützungsmöglichkeiten der Lüftung, zum Beispiel über Ventilatoren, angebracht sind.

Kreis-Beigeordneter Michael Mahlert stimmte dem zu und führte zusätzlich aus, dass dieses Vorgehen des Kreises mit der Stadt Neuwied abgestimmt ist und auch die Stadt Koblenz ähnlich vorgeht. Um die Geräte nun auch zeitnah geliefert zu bekommen, seien daher bereits im Vorfeld der Entscheidung Angebote eingeholt worden. Pro Stück, berichtete er, werde dabei ein Preis von 70 bis 80 Euro aufgerufen.
(PM)


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