Schlaganfalleinheit im Krankenhaus Dierdorf/Selters erfolgreich rezertifiziert
Bereits Anfang 2018 wurden der Stroke Unit im Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS) hervorragende Qualitätsstandards von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft und der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe bescheinigt. Die Schlaganfall-Einheit wurde mit dem Zertifikat „Qualitätsmanagement-System für eine regionale Stroke Unit“ ausgezeichnet.
Dierdorf. Diese etablierte Stroke Unit im Westerwald wurde aktuell erfolgreich rezertifiziert. Damit wird dem Team unter Leitung des Chefarztes, Dr. med. Benjamin Bereznai, PhD erneut bescheinigt, zeitnahe Diagnostik und Therapie von Schlaganfallpatienten nach den aktuellen Standards der Fachgesellschaft lückenlos zu jeder Tag- und Nachtzeit und an jedem Tag des Jahres auf sehr hohem Niveau gewährleisten zu können.
Neurologische Leitung
Die Selterser Stroke Unit steht unter neurologischer Leitung. „Die Behandlung auf der neurologisch geführten Stroke Unit kann die Sterblichkeit von Schlaganfallpatienten erheblich mindern und den Schweregrad einer Behinderung entscheidend verbessern, denn eine spezialisierte Schlaganfalleinheit ist von enormer Bedeutung für den weiteren Verlauf“, erläutert Dr. Bereznai. Auf der Schlaganfall-Station in Selters werden Patienten rund um die Uhr behandelt und überwacht. Dabei erfolgt ein kontinuierliches Monitoring zum Beispiel von Blutdruck, Herzschlag, Körpertemperatur und Sauerstoffgehalt im Blut. Die Station verfügt neben den diagnostischen Möglichkeiten über entsprechend spezialisierte Betten zur optimalen Überwachung und Behandlung von Schlaganfallpatienten. Diese werden durch ein Team aus speziell ausgebildeten Ärzten, Pflegepersonal, Physiotherapeuten, Logopäden, Ergotherapeuten und Neuropsychologen betreut.
„Wir sind sehr stolz, dass wir die Rezertifizierung unserer Schlaganfalleinheit erhalten haben und das anspruchsvolle Qualitätsmanagement erfüllt haben“, so der KHDS-Geschäftsführer Guido Wernert. „Die Menschen in der Region können sich darauf verlassen, bei uns auf bestens geschultes Personal und moderne Medizintechnik zu treffen, das in 24-Stunden-Bereitschaft Patientenversorgung auf höchstem Niveau gewährleistet.“
Bei einem Schlaganfall entscheiden Minuten über Leben und Gesundung der Patienten. Aufgrund der Durchblutungsstörung im Gehirn sterben in der Folge Nervenzellen ab. Für die Betroffenen beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Auf der Schlaganfalleinheit in Selters ist das Ziel, so schnell wie möglich eine qualitativ hochwertige und umfassende Versorgung zu gewährleisten. Die KHDS-Stroke Unit wird mit ihren vorhandenen diagnostischen Möglichkeiten im stationären Bereich durch das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit dem Schwerpunkt Neurologie ergänzt. Damit ist auch eine nachstationäre Weiterbehandlung sichergestellt.
Ausbau der Stroke-Unit Selters
Der Chefarzt der KHDS-Neurologie, Dr. Benjamin Bereznai, PhD sieht mit Sorge, dass während der Corona-Pandemie bundesweit die Zahl der kurz dauernden Schlaganfallvorboten wie Sehstörungen, vorübergehende Lähmungserscheinungen, vorübergehende Sprachstörungen - kurz auch TIA genannt - oder leichteren Schlaganfällen, die zu Aufnahmen auf Stroke Units führen, zurückgehen. Dabei ist genau das, so der Mediziner, ein Fehler mit möglicherweise schwerwiegenden Folgen: Das Risiko für einen weiteren Schlaganfall ist in den ersten Wochen nach einer TIA oder einem leichteren Schlaganfall besonders hoch.
Auch deswegen sollten alle Patienten mit Schlaganfällen auch weiterhin schnellstmöglich auf den dafür spezialisierten Stroke Units gesehen und behandelt werden. „Auch in Corona-Zeiten ist es wichtig, dass die Patienten schnell notärztliche Hilfe suchen. Nur so kann eine unverzügliche und bestmögliche Versorgung auch weiterhin gewährleistet werden,“ erklärt der Mediziner. Die während der Pandemie gewonnen Erfahrungen führen dazu, dass das Krankenhaus Dierdorf/Selters seine Schlaganfalleinheit in Selters deutlich erweitern wird.
„Die Anzahl der Schlaganfallerkrankungen ist während der Pandemie nicht weniger geworden. In unserer Stroke-Unit haben wir auch während der Krise eine qualitativ hohe und in vielen Fällen lebensrettende Schlaganfallversorgung sichergestellt. Hiermit verbunden waren fraglos enorme organisatorische Notwendigkeiten. Der Bedarf und eine optimale Organisation führen uns zu dem Entschluss, unsere Stroke-Unit um 50 Prozent deutlich erweitert auszubauen“, so die Klinikverantwortlichen. Der Bauantrag für diese zukunftsträchtige Baumaßnahme sei bereits gestellt. Somit wird die Schlaganfallbehandlung durch die KHDS-Stroke Unit auf hohem Niveau zum Wohl der Patienten im Westerwald sichergestellt.
(PM)
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