Neue Koordinierungsstelle „Gesundheitsförderung und Prävention“
Rita Hoffmann-Roth will die Anbieter im Kreis Neuwied vernetzen und „vulnerable Gruppen“ erreichen. Landrat Achim Hallerbach: „Prävention ist wichtig, aber wir erreichen bislang viele Menschen nicht.“
Kreis Neuwied. Die Corona-Impfungen sind ein Paradebeispiel. Es gibt mittlerweile genug Angebot, und seit Monaten ist das Thema in der öffentlichen Diskussion. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, die sich aufgrund mangelnden Wissens und fehlender Aufklärung die schützende Spritze nicht geholt haben. In anderen Bereichen der Gesundheitsvorsorge ist das ganz ähnlich. „Präventionsangebote von verschiedenen Trägern sind vorhanden, werden aber überwiegend von Menschen genutzt, die ohnehin schon auf ihre Gesundheit achten und oftmals aus der Mittelschicht stammen“, weiß Rita Hoffmann-Roth aus jahrelanger Erfahrung.
Die Sozialarbeiterin, die seit 1998 bei der Neuwieder Kreisverwaltung im Gesundheitsamt arbeitet, soll und will das künftig ändern. Denn als Inhaberin der neuen Koordinierungsstelle „Gesundheitsförderung und Prävention“ hat sie nicht nur den Auftrag, gesundheitsfördernde Strukturen auf- und auszubauen, sondern vor allem die sogenannten vulnerablen Gruppen, das heißt, Menschen in schwierigen Lebenslagen wie Arbeitslose, Alleinerziehende, chronisch Kranke, Geringverdiener und so weiter dabei mehr einzubeziehen.
„Gesundheitsförderung ist wichtig, aber wir erreichen bislang viele Gruppen nicht“, ist auch Landrat Achim Hallerbach bewusst, der sich deshalb freut, dass die neue Koordinatorin nach einigen coronabedingten Verzögerungen nun loslegen kann. Denn klar ist, dass sich gerade in diesem Bereich Ausgaben für Prävention langfristig um ein Vielfaches bezahlt machen werden. Daher hat sich der Kreis um dieses von den gesetzlichen Krankenkassen und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung geförderte Modellprojekt beworben. „Die neue Stelle fußt auf dem Präventionsgesetz, nach dem die Gesundheit in den jeweiligen Lebenswelten der Menschen gefördert werden soll, also da, wo sie wohnen und arbeiten, in den Gemeinden, den Kitas und in den Schulen“, macht Achim Hallerbach deutlich.
Und genau das will Hoffmann-Roth machen. Zunächst aber, so erzählt sie, wird es um eine Bestandsaufnahme bestehender Angebote und den Aufbau eines Netzwerks gehen. Nur in Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern vor Ort wird man passgenaue, gesundheitsfördernde Angebote für die Menschen anbieten können.
„Mögliche Kooperationspartner sind potenziell alle Institutionen, die im Bereich der Gesundheitsförderung tätig sind“, führt sie aus. Aber auch die Bürger müssen einbezogen werden, wenn es um die Frage geht, welche Angebote für bestimmte Zielgruppen wo noch fehlen. „Ich will Ansprechpartnerin für Gesundheitsthemen sein, sowohl für die Bürger als auch die Institutionen“, betont Hoffmann-Roth.
Rita Hoffmann-Roth freut sich über eine Kontaktaufnahme unter Telefon 02631/803-718 oder per E-Mail unter rita.hoffmann-roth@kreis-neuwied.de
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