„Copado“ verwandelt Holz in individuelle Möbel und exklusive Objekteinrichtungen
Von Helmi Tischler-Venter
Im Hinblick auf die in Kürze digital stattfindenden „Westerwälder Holztage“ besuchten Landrat Achim Schwickert und Büromanagerin Myriam Hatzmann als Vertreter der Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ die junge Möbelbau-Meisterschreinerei Copado in Ötzingen in der Verbandsgemeinde Wirges.
Ötzingen. Der Markenname ist eine Zusammenziehung aus „Concept-Partner Dominic“. Vor sieben Jahren fing Geschäftsführer Dominic Hallier, der nach seiner Schreinerlehre im Innenausbau gearbeitet hat, Fachabitur machte und bei verschiedenen Firmen Erfahrungen sammelte, mit zehn Beschäftigten an. Mittlerweile besteht das Team aus 27 Mitarbeitern, einem Team von Spezialisten, von Schreinermeistern über Fachleute für Organisation und Verwaltung sowie Prozessoptimierung und Marketing. Im Ausbildungsjahr 2020/2021 werden aktuell sechs junge Menschen im Schreinerhandwerk ausgebildet mit dem Ziel der Übernahme. Das junge Leitungsteam, zu dem auch Katrin und Peter Fey gehören, legt großen Wert auf Nachwuchsförderung und moderne Wissensvermittlung auf hohem, aktuellem Niveau.
Die Spezialität des Unternehmens ist die Produktion individueller Möbel und Objekteinrichtungen in höchster Perfektion. Neben einem großen Anteil an Thekenbau, gehören auch Spezialverpackungen und das Aufarbeiten alter Haustüren sowie Treppen zum Portfolio. Das fast reine Endkundengeschäft wird europaweit geführt. Die Nähe zur Spedition Adler wird produktiv genutzt. Genauso gut ist die Zusammenarbeit mit den drei Metallverarbeitern im Industriegebiet, die alle unterschiedliche Produktsparten besetzen.
Sonderproduktionen werden mit präzisen CNC-Roboter-Maschinen ausgeführt. Daneben füllen eine Plattenschneidemaschine sowie ein Kantenleimautomat die Werkshalle. Im Lackierraum werden alle Oberflächen selbst gemacht. In einem Magazin lagert Verbrauchsmaterial, das, wo es betriebswirtschaftlich Sinn macht, mit Barcode-Etiketten versehen ist. Die Firma wird 24 Stunden express beliefert. Die für Copado extra gefertigten Bohrerköpfe aus einem Spezialmaterial sind sehr teuer, aber auch siebenfach haltbarer als Standardbohrer. Sie sparen Zeit und Werkstoff. Nachhaltigkeit gehört zur Firmenphilosophie.
Um Platz zu schaffen für eine zweite größere CNC-Maschine und große Verwaltungsräume obendrüber, wird gerade eine Halle angebaut. Platzmangel herrscht generell, denn angesichts explodierender Massivholzpreise, wurde ein betriebseigenes Massivholzlager angelegt. Spanplatten werden mittlerweile zum Tagespreis gehandelt, was die Kalkulation erheblich erschwert. Auch die Entsorgungskosten sind massiv gestiegen.
Überhaupt sei Schreinerei ein undankbares Handwerk, das enorm teure Investitionen erfordere, um wirtschaftlich zu produzieren, erkannte Dominic Hallier. Daher habe er eine Marke aufgebaut, die unabhängig von seiner Person mittels CNC-Maschinen die Kundenwünsche erfüllen kann. Er habe durch Corona keine Kurzarbeit anmelden müssen, sondern Parkett verlegt und per Online-Handel Spuckschutzwände vertrieben. Die Mitarbeiter seien dankbar gewesen für die durchlaufende Arbeit.
Mit dem Westerwälder Landrat Schwickert erörterte Hallier das Problem der Klassenzusammenlegung in der Berufsschule, wodurch mehrere Auszubildende gleichzeitig in Betrieb und auf Baustellen fehlen. Er favorisiere Blockunterricht. Schwickert nahm die Anregungen des Geschäftsführers mit und lobte ihn für seinen Mut zur Innovation und Regionalität. Beide streben kurze Wege und Wertschöpfung innerhalb der Region an.
htv
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