Bundestagskandidat Diedenhofen (SPD): „Deutschland muss Investitionsjahrzehnt einläuten“
„Miteinander statt übereinander reden“ – das ist das Motto des SPD-Bundestagskandidaten für den heimischen Wahlkreis, Martin Diedenhofen. So überrascht es nicht, dass der Jung-Politiker sich in unserem Steckbrief nicht am politischen Gegner abarbeitet. Stattdessen liegt sein Fokus auf seinen eigenen politischen Schwerpunkten.
Wofür haben Sie sich bisher politisch engagiert – und wieso?
Politisches Engagement heißt, seine Heimat gestalten zu wollen. Das treibt mich an, genauso wie die Freude an dem Kontakt und dem Austausch mit vielen ganz unterschiedlichen Menschen. Das wichtigste ist für mich, dass man miteinander statt übereinander redet. Da hat auch Politik noch an vielen Stellen Nachholbedarf.
Ich setze mich für ein stark verbessertes und innovatives Mobilitätsangebot in unserer Region ein, beispielsweise im entsprechenden Ausschuss des Kreistags Neuwied. Genauso geht es mir darum, unser Bildungssystem stetig zu verbessern und für eine gute Ausstattung in den Schulen zu sorgen. Ein weiterer Schwerpunkt meiner politischen Arbeit ist der Einsatz für faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen.
Eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Politik ist die Verzahnung der verschiedenen Ebenen. Deswegen bin ich froh, mich in der Kommunalpolitik und auch im Landesvorstand der SPD Rheinland-Pfalz für unsere Region einsetzen zu können und möchte dies auch im Bundestag tun.
Was muss sich in Deutschland dringend verändern?
Deutschland muss ein Investitionsjahrzehnt einläuten, um aus der Krise herauszukommen und Infrastrukturdefizite aufzulösen. Die Klimaneutralität muss konsequent angegangen werden, genauso wie die Transformation der Industrie. Ebenso muss die digitale Infrastruktur besonders im Bildungswesen ausgebaut werden und unsere sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest gemacht werden. Eine gerechte und qualitative Gesundheitsversorgung und stabile Renten stehen hier im Vordergrund.
Was wollen Sie konkret im Wahlkreis verändern? Wie wollen Sie vorgehen?
Unsere Region hat riesige Potenziale. Die gilt es zu nutzen und zwar im Zusammenschluss von Bund, Land und Kommunen. Die Mobilität ist dabei ein wichtiger Punkt: Wenn eine Familie zwei bis drei Autos vorhalten muss, um die alltäglichen Wege bewältigen zu können, dann ist das weder ökonomisch noch ökologisch sinnvoll. Deswegen setze ich mich für einen innovativen und günstigen ÖPNV ein. Die SPD hat sich dazu das Ziel gesteckt, bis 2030 das modernste Mobilitätssystem Europas zu errichten. Gerade im ländlichen Raum ist die Mobilität ein Standortfaktor.
Unsere Dörfer und Städte brauchen Luft zum Atmen. Oft können hervorragende Projekte für die Gemeinschaft aufgrund finanzieller Zwänge nicht umgesetzt werden und die Weiterentwicklung des jeweiligen Ortes bleibt auf der Strecke. Deswegen setze ich mich für eine Altschuldenregelung ein, die Kommunen wieder handlungsfähig macht.
Deshalb sind Sie in die Partei eingetreten, für die Sie als Kandidat antreten:
Wenn jemand Vollzeit arbeiten geht, dann muss er oder sie davon leben können. Das ist viel zu oft nicht der Fall. Genauso muss am Ende des Arbeitslebens eine auskömmliche und faire Rente stehen. Die SPD setzt sich dafür ein, dass es gerecht zugeht, der gesellschaftliche Zusammenhalt stimmt und wir die Transformation der Arbeit und den Klimaschutz sozial fair und erfolgreich gestalten. Eingetreten bin ich damals wegen der Grundwerte der Sozialdemokratie, die für mich gerade in der heutigen Zeit ein immer aktueller Leitfaden sind: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.
Worüber können Sie lachen?
Über gute Serien, Satire-Shows und lustige Situationen mit Freunden und Familie.
Was löst bei Ihnen Frust aus oder macht Sie sogar wütend?
Wut ist kein guter Ratgeber. Was mich wütend macht und so auch gleichzeitig Antrieb gibt, sind Ungerechtigkeiten.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal lesen?
Kinderarmut endgültig besiegt
Was betrachten Sie als Ihre größte Fehleinschätzung bezogen auf Ihre eigene politische Arbeit und/oder Partei?
Die finanziellen Zwänge in der Kommunalpolitik sind noch enger, als ich das damals erwartet hatte. Deswegen braucht es endlich eine Altschuldenregelung für Kommunen.
Deshalb sollten die Wähler mir Ihre Stimme geben:
Ich bin überzeugt, dass es einen neuen Stil und neue Perspektiven in der Politik braucht und werde mich mit Entschlossenheit, Ehrlichkeit und dem Grundsatz „Miteinander statt übereinander reden“ für unsere Region einsetzen.
Martin Diedenhofen im Profil
Wohnort: Erpel
Geburtsdatum: 05.02.1995
Familienstand: ledig
Beruflicher Lebenslauf/ Ausbildung:
Sankt Johannes Grundschule Erpel; Abitur am Martinus Gymnasium Linz; Lehramtsstudent an der Universität zu Köln für die Fächer Französisch und Geschichte an Gymnasien und Gesamtschulen; Nebenjobs neben dem Studium in der Gastronomie und in der Paketbranche
Politischer Werdegang:
2014 Eintritt in die SPD; seit 2015 stellv. Vorsitzender SPD-Ortsverein Erpel; 2016-2020 Vorsitzender Juso-Kreisverband Neuwied; seit 2018 Vorstandsmitglied SPD Kreisverband Neuwied; seit 2018 Landesvorstandsmitglied SPD Rheinland-Pfalz; seit 2019 Mitglied und stellv. Fraktionsvorsitzender im Kreistag Neuwied; seit 2019 Mitglied und Fraktionsvorsitzender im Ortsgemeinderat Erpel
Gesellschaftliches Engagement und Vereinsaktivitäten:
Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW); Mitglied der Arbeiterwohlfahrt (AWO); Mitglied der Falken Rheinland-Pfalz; Mitglied im FV Rot-Weiß Erpel 1919 e.V. und ehemals Jugendtrainer; Mitglied im Großen Erpeler Karnevalsverein
Hobbys:
Fußball, Karneval, die Politik und meine Freunde
Drei Lieblingsorte im Wahlkreis:
Erpeler Ley, Druidenstein bei Herkersdorf, Zoo Neuwied
Vorbilder:
Willy Brandt, Geschwister Scholl
Mehr dazu:
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Bundestagswahl 2021
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