Jugendabteilung des FV Engers: Der Neustart ist geglückt
Glückliche Kinder, zufriedene Eltern: Diese Gleichung stimmt fast immer. Und so sah man am Wochenende unweit des Wasserturms bei Alt wie Jung nur freudige Gesichter. Mit dem „Tag der Jugend“ wagte der FV Engers nach langer Pause erstmals wieder eine Aktion, die mehr ist als „nur“ der normale Spiel- und Trainingsbetrieb.
Engers. Eine Aktion, die die „Familie FVE“ stärkt. Das Fazit nach rund sieben Stunden Sport, Spiel, leiblichem Genuss und sehr erfolgreicher Verlosung - natürlich für die Ahr-Hilfe - war am Ende einhellig: Re-Start gelungen.
Und es war ein Neustart im doppelten Sinn. Einer, na klar, nach der zwangsläufigen Pandemiepause. Aber auch einer im größeren Rahmen: Einer, der den bereits eingeleiteten Wiederaufbau der Jugendarbeit aufnahm und ihm weiteren Schwung verleihen soll.
Rolf Berger war es, der vor knapp eineinhalb Jahren als neuer Jugendleiter gemeinsam mit einem Trainer- und Betreuerteam und vor allem mit viel Herzblut und persönlichem Einsatz frischen Wind in die Nachwuchsabteilung des Vereins gebracht hatte. Doch dann der Schock: Viel zu früh und unerwartet verstarb Rolf im Frühjahr. Sein Tod versetzte die ganze Fußball-Familie in der Region in Trauer.
Weil ein „Kopf in den Sand stecken“ jedoch im Sinn der Kinder keine Option war, sprang Christian Berthold in die Bresche. Gemeinsam mit Berger hatte er als Jugendtrainer beim FVE begonnen, im Mai übernahm er kurzerhand die anspruchsvolle Aufgabe des Abteilungsleiters. Er wohnt zwar selbst in Bendorf, aber immerhin hatte mal sein Bruder Daniel für den FV in der Oberliga gekickt. Der „Tag der Jugend“ war nun die erste Gemeinschaftsaktion, die er auf die Beine stellte.
„Es hat wirklich Spaß gemacht. Die Fußballbegeisterung ist auf wirklich jeden übergesprungen“, freute er sich am Ende, vergaß dabei aber nicht zu betonen, dass dies nur dank der vielen Helfer aus Verein und Elternschaft möglich war. Namentlich nannte er die Trainer Johannes Bruchof, Christian Woldt und Alexander Ploch sowie Anna Herschbach und vor allem Stephanie Schäfer, die sich stark in die Organisation des Tages eingebracht hatte - und deren Sohn Ben sich dann später auch im E-Jugend-Derby gegen Heimbach-Weis mehrfach in die Torschützenliste eintragen sollte. Aber das nur am Rande.
Neben sportlichen Duellen der E- und D-Jugendteams des FV mit den Nachbarn vom Kieselborn, die unter dem Strich knapp 2:1 für die Gastgeber ausgingen, stand beim „Tag der Jugend“ vor allem eine Tombola im Mittelpunkt. Die hatte so attraktive Preise – unter anderem mehrere FVE-Trikots mit dem Emblem des DFB-Pokals auf dem Ärmel – dass die 800 Lose schnell ausverkauft und die Kinder mit ihren Gewinnen äußerst zufrieden waren. Aufgestockt aus der Vereinskasse gehen daher jetzt rund 1.000 Euro nach Dernau, wo sie helfen werden, den Betrieb einer Not-Kita aufrechtzuerhalten.
Und wie geht es für die Jugend des Vereins sonst weiter?
Christian Berthold, den Vereinschef Martin Hahn als „unglaublich engagierten Teamplayer“ beschreibt, hat ambitionierte Ziele, wie er selbst sagt. So möchte er eine Spielphilosophie installieren, die sich dann durch alle Mannschaften des Clubs zieht. 3-5-2, 4-3-3 und 4-5-1? Berthold sagt, dass er wohl schon ein System im Kopf hat, das aber noch nicht verraten will. Er ist schließlich Teamplayer und will das nicht festsetzen.
Außerdem sucht er noch weitere Trainer, die sich beim FVE engagieren und das dann ab der D-Jugend auch umsetzen und vermitteln wollen. „Die Trainer sollen natürlich auch ihre Ideen mit einbringen. Es geht nicht nur um ein Spielsystem, sondern auch um gewisse Grundtugenden des Fußballs. Klar ist aber, dass wir in Zukunft gewisse Dinge etwas anders als andere Vereine machen wollen. Und das Ziel ist dabei natürlich, dass wir uns peu à peu steigern“, sagt er.
Klar ist, dass dazu auch zählt, dass der FVE auf Sicht wieder jede Altersklasse mit mindestens einer Mannschaft besetzen will. Der Verein möchte „Talentschmiede“ sein und auch Nachwuchsspieler aus der Region gewinnen. Mit dem neuen Kunstrasenplatz am Wasserturm sind dafür immerhin schon einmal keine schlechten äußeren Bedingungen gegeben. Hinzu kommt, dass sich der Verein auch auf zahlreiche finanzielle Unterstützer verlassen kann – natürlich vor allem für das auch viele Kinder begeisternde Zugpferd der ersten Mannschaft in der Oberliga, aber auch für den Unterbau. Und so überreichten am „Tag der Jugend“ die Firmen „WINTEC-Autoglas“, „Car&Repair Center“, „Lotto Rheinland-Pfalz“ und die VR-Bank Rhein-Mosel Schecks beziehungsweise neue Trikotsätze – die natürlich gleich von begeisterten Kindern eingeweiht wurden.
Lokales: Neuwied & Umgebung
Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!
Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder): |