Torben Schmidt koordiniert die Digitalisierung der Kreisverwaltung
Landrat Achim Hallerbach: „Genau der richtige Mann für diese Aufgabe.“ Eine dreiköpfige Stelle kümmert sich um Onlinezugangsgesetz und E-Akten bei der Kreisverwaltung Neuwied.
Kreis Neuwied. Die moderne Verwaltung soll leicht zugänglich sein: Anträge für Führerschein, Bafög oder Bauvorhaben sollen am besten rund um die Uhr vom heimischen Rechner oder von unterwegs per Smartphone gestellt werden können. Und genauso sollen die Unterlagen dann zügig und ohne Reibungsverluste weiterverarbeitet werden. Kurzum: Die moderne Verwaltung soll digital sein.
Bei rund 600 Mitarbeitern und der Zuständigkeit für fast 185.000 Bürger ist diese Umstellung für die Neuwieder Kreisverwaltung allerdings eine echte Mammutaufgabe. Denn künftig sollen nicht nur alle Verwaltungsleistungen den Menschen digital zur Verfügung gestellt werden – Stichwort: Onlinezugangsgesetz (OZG) – auch Vorgänge, deren Papier aus Jahrzehnten noch in dicken Akten lagert, müssen in die Systeme eingepflegt werden. Und natürlich müssen diese E-Akten dann 100-prozentig sicher sein vor Datendieben.
Der Kreis Neuwied hat sich bereits vor einiger Zeit auf den Weg gemacht. Viel ist geschehen, zum Beispiel beim Rechnungs-Workflow. Aber gerade die Corona-Pandemie hat den dringenden Handlungsbedarf noch einmal deutlich vor Augen geführt. Deshalb wird jetzt in der Verwaltung eine gesonderte dreiköpfige „Koordinierungsstelle digitale Verwaltung“ eingerichtet, die die Umstellung weniger technisch denn organisatorisch voranbringen soll. „Wir wollen künftig noch schneller und effektiver auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren und gleichzeitig für einen nachhaltigen Erfolg der Digitalisierung permanente Strukturen schaffen“, sagt Landrat Achim Hallerbach, der gemeinsam mit Büroleiterin Diana Wonka für diese Aufgabe Torben Schmidt ausgewählt hat.
Der 31-jährige Politikwissenschaftler ist bereits seit einem Jahr bei der Neuwieder Kreisverwaltung beschäftigt, kennt sich im Organisations- und Projektmanagement aus und hat eine achtmonatige Qualifizierungsreihe zum Digitalbeauftragten an der Kommunalakademie Rheinland-Pfalz erfolgreich abgeschlossen. Die Verwaltungsdigitalisierung gehörte schon vorher zu seinem Arbeitsbereich, nun wird sie ausschließliche Aufgabe. „Mit ihm haben wir genau den richtigen Mann“, ist Landrat Achim Hallerbach von der Wahl überzeugt. „Er ist jung und damit ein sogenannter Digital Native. Er ist darüber hinaus gut organisiert und ausgebildet und besitzt auch das nötige Fingerspitzengefühl“, lobt er und macht deutlich, dass gerade Letzteres eine wichtige Eigenschaft ist. Denn die Digitalisierung betrifft sämtliche Fachbereiche der Verwaltung und erfordert von den einzelnen Mitarbeitern eine – mal mehr, mal weniger stark ausgeprägte – Anpassung der Arbeitsweise.
Die neue Koordinierungsstelle soll eben das organisieren und gleichzeitig Schnittstelle zwischen den verschiedenen Bereichen und der Kreisspitze zu sein. Die beiden weiteren Stellen dafür sind aktuell ausgeschrieben und werden in Kürze besetzt.
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