Deichstadtvolleys testen in Aachen
Einen Monat vor Ligastart war Bundesliganeuling Neuwied am Samstag wieder auf Ausbildungsfahrt. Diesmal traf man unter Ausschluss der Öffentlichkeit in der Kaiserstadt auf die gastgebenden "Ladies in Black" Aachen und den VfB Suhl LOTTO Thüringen.
Neuwied. Dirk Groß testete viele Aufstellungsvarianten durch, alle Spielerinnen kamen zum Einsatz. Gegen Aachen gab es ein 18:25, 17:25, 19:25, (16:25), wobei Neuwied mitspielte, phasenweise mit schönen Kombinationen, wobei sich vor allem Lauren Bevan-Mathis auszeichnen konnte. Gleichzeitig traten aber auch noch deutliche Abstimmungsfehler auf. Beim VC Neuwied fehlte Maike Henning, die Gegnerinnen waren ebenfalls nicht ganz komplett. Bei den Deichstadtvolleys wechselten sich Licht und Schatten ab.
Ähnlich war die Kräfteverteilung gegen das LOTTO-Team aus Thüringen. Die Suhlerinnen zeigten sich deutlich stärker, eingespielter und konsequenter in der Chancenverwertung, was sich besonders im 1. Satz zeigte, als der Neuling mit 14:25 unter die Räder geriet.
Doch schon im 2. Satz rief Neuwied sein Potenzial ab, als man sich nach klarem Rückstand mit verbesserter Ballannahme, was zum Kreieren klarerer Angriffschancen in der Netzmitte und auf den Außenpositionen führte, auf 21:22 und 23:24 herankämpfte. Dann aber unterlag man den abgeklärteren Thüringerinnen, die in der Crunchtime des Satzes keine Fehler mehr machten, doch noch mit 23:25. Ähnlich Satz 3: Nach schwachem Start kämpften sich die Neuwiederinnen über ein zwischenzeitliches 16:13 bis auf 22:23 heran, um dann doch noch mit 22:25 den Kürzeren zu ziehen.
Headcoach Dirk Groß zeigte sich trotz der klaren Ergebnisse keinesfalls enttäuscht: Seine Mannschaft habe gegenüber der Vorwoche wieder hinzugelernt, sei aber den bundesligaerfahreneren Gegnerinnen gegenüber noch deutlich im Hintertreffen. „Wir sind immer noch zu sehr mit unserem eigenen Spiel beschäftigt als mit dem der Gegnerinnen, zum Beispiel deren Spiel zu lesen. Damit müssen wir zunächst noch umgehen.
Insgesamt haben die Mädels ihre Sache gut gemacht, nie aufgegeben und eine gute kämpferische Einstellung gezeigt. Alle haben heute gespielt. Was uns noch fehlt, ist der Angriffsdruck, die Abstimmung zwischen Zuspielerin und Angreiferin ist noch zu ungenau. So fehlt es oft an Sprunghöhe und der Abrufbarkeit der maximalen Schlagkraft. Da waren die Gegnerinnen aus Aachen mit den vielen aktuellen und ehemaligen Nationalspielerinnen oder Suhl mit jahrelanger Erstligaerfahrung viel abgezockter. Wir werden dieses Jahr versuchen, als Team aufzutreten und die Erfahrungsdefizite zu kompensieren“.
Sein Kollege aus Suhl, Laszlo Hollosy, hat längerfristige Ziele im Visier: „In einer Saisonvorbereitung geht es immer Schritt für Schritt, für jedes Team und somit auch für Neuwied und Suhl. Wenn die Meisterschaft losgeht, kann es gegen jedes Team schwer werden, auch gegen einen Aufsteiger. Im Pokal müssen wir im November in Neuwied antreten, das wird nicht leicht für uns. In der Liga ist unser Saisonziel, die Play-off-Runde zu erreichen.“ Davon kann beim „Azubi der Liga“ noch nicht die Rede sein.
(hw)
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