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Nachricht vom 17.09.2021    

Spahn-Besuch vor Kirchener Krankenhaus wurde zum Demokratie-Happening

Von Daniel-David Pirker

Irgendwann verstummten auch die Pfeifkonzerte und das Brüllen. Gesundheitsminister Jens Spahn hielt am Freitagmittag (17. September) vor dem Kirchener Krankenhaus eine Rede, die immer wieder von Teilen der zahlreichen Besucher unterbrochen wurde. Zumindest so lange, bis der CDU-Politiker offensiv auf Kritiker zuging.

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Austausch mit Kritikern während seines Besuchs vor dem Kirchener Krankenhaus. (Fotos: ddp)

Kirchen. „Lüge, Lüge!“ oder „Lassen Sie die Kinder in Ruhe!“ – dazu Pfeifkonzerte und teilweise Geschrei, das in der Menge unterging. Gesundheitsminister Jens Spahns Besuch vor dem Kirchener Krankenhaus war alles andere als ein Wohlfühltermin. Doch der Christdemokrat scheint solchen öffentlichen Gegenwind gewohnt. Als er seine Rede im abgegrenzten Bereich (ungefähr das Areal des Biergartens des Restaurant Casa) hielt, versuchten sich einzelne, aber lautstarke, Besucher außerhalb der Abgrenzung Gehör zu verschaffen. Der Vortrag des heimischen Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel, in dem er für die Pandemiepolitik der Regierung warb, war zuvor größtenteils in Buhrufen und Pfiffen untergegangen.

Die teilweise aggressiven Zwischenrufe sollen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Großteil der zahlreichen Teilnehmer, gekommen war, um zuzuhören – oder wie im Falle der Verdi-Mitglieder beziehungsweise medizinischen Angestellten ihren ernsten Anliegen Gehör zu verschaffen. In seiner relativ kurzen Rede machte Spahn wenig überraschend Werbung für seine eigene Politik – betonte allerdings auch: „Ich bin hier, um zu diskutieren.“ Gesagt, getan.



Denn später ging der Minister sowohl auf die Gewerkschaftskritiker ein wie auch auf Impfgegner, die T-Shirts mit der Aufschrift „Impfen kannst du dir Spahn“ trugen. So wurde ihnen wie auch Pflege-Azubis, einem Journalisten, einem Gewerkschaftsverantwortlichen oder Hebammen-Vertreterinnen das Mikrofon gereicht. Dadurch wohnten die Besucher keiner typischen Wahlkampfveranstaltung bei, sondern eher einem niedrigschwelligen Dialog auf offener Bühne zwischen Politik und Betroffenen. (ddp)



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