Heinrich Haus Neuwied hat nun eine eigene Pflegeschule
Von Wolfgang Tischler
Am 1. September hat das Heinrich-Haus eine eigene Pflegeschule eröffnet. 17 Auszubildende haben an dem Tag ihre generalistische Ausbildung gestartet. Bei der offiziellen Eröffnung am 24. September gab es viel Lob aus der Politik.
Neuwied. Dem Mangel an Fachkräften entgegenwirken, neue Ausbildungsangebote für junge Erwachsene schaffen und gleichzeitig einen Beitrag zur pflegerischen Versorgung in der Region leisten: Diesem Ziel ist das Heinrich-Haus mit der Eröffnung der ersten eigenen Pflegeschule in Heimbach-Weis einen erheblichen Schritt nähergekommen. Seit dem 1. September werden hier 17 junge Menschen zu Pflegefachkräften ausgebildet, perspektivisch werden es 60 Auszubildende sein. Gemeinsam mit Vertretern der Josefs-Gesellschaft (JG) als Träger, Vertretern der Pflegekammer Rheinland-Pfalz und zahlreichen weiteren Gästen aus der Politik und Wirtschaft eröffnete die Heinrich-Haus gGmbH die Pflegeschule jetzt auch offiziell.
„Der Ausbildungsstart am 1. September hat nicht nur für die Jugendlichen, die einen weiteren Lebensabschnitt starten, eine besondere Bedeutung. Mit dem neuen Angebot begegnen wir als Heinrich-Haus den dringenden Herausforderungen im Bereich der Pflege“, machte der Geschäftsführer des Heinrich-Hauses, Frank Zenzen, in seinen Begrüßungsworten klar. Angesichts des akuten Fachkräftemangels sei es naheliegend, dass das Heinrich-Haus seine Expertise ausweitet und die bereits vorhandenen Ressourcen und Möglichkeiten nutzt, um neue Angebote zu schaffen.
Landtagsabgeordnete Lana Horstmann dankte allen Beteiligten für ihre Ausdauer und den Einsatz zur Schaffung dieser Angebote. Denn über die Notwendigkeit von Pflegenachwuchs waren sich alle Teilnehmenden der kleinen Eröffnungsfeier einig. „Kaum ein Thema bewegt die Menschen so sehr wie eine gute medizinische und pflegerische Versorgung. Eine gute Versorgung im Krankheitsfall oder wenn Pflege nötig ist, ist also eine der grundlegenden und zentralen Aufgaben der Daseinsvorsorge“, betonte Landrat Achim Hallerbach in seinem Grußwort. Er dankte dem Heinrich-Haus für den „bedeutender Baustein zur Sicherung des Fachkräftebedarfs im Kreis und darüber hinaus“.
Die Auszubildenden werden im Rahmen der neuen generalistischen Pflegeausbildung, die Einsätze in der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege ermöglicht, insgesamt drei Jahre lang umfassend unterrichtet. Die Klassen- und Arbeitsräume befinden sich in unmittelbarer Nähe der Berufsschule Heinrich-Haus in Heimbach-Weis und bieten so die bestmögliche Infrastruktur - nicht nur im theoretischen Unterricht, sondern auch in der praktischen Ausbildung: Im Heinrich-Haus sind die Auszubildenden mittendrin. Sie unterstützen schon während ihrer Ausbildung die Entwicklung der Menschen, die in den verschiedenen Einrichtungen des Heinrich-Hauses leben, wohnen, lernen und arbeiten.
Praktische Einsätze in der ambulanten, stationären, pädiatrischen und psychiatrischen Pflege stehen ebenso auf dem Programm wie in der stationären Akutpflege. „Mit der neuen generalistischen Pflegeausbildung wählen die Jugendlichen einen zukunftssicheren Beruf - nach dem Abschluss ist eine Übernahme sicher, egal in welchem Bereich der Pflege sie später arbeiten möchten“, sagte Anke Hahn. Der Leiterin der Pflegeschule ist neben der modernen Ausstattung mit iPads und interaktiver Tafel eine Atmosphäre von Professionalität und Gemeinschaft gleichermaßen wichtig. „Wir haben bewusst kleine Klassen geplant, damit wir auf die Bedürfnisse der verschiedenen Auszubildenden eingehen können“, erklärte Hahn.
Um die neue Pflegeschule zu eröffnen, hat das Heinrich-Haus in den vergangenen Jahren rund 100.000 Euro investiert. Die Schule befindet sich aktuell in einem erweiterten Genehmigungsverfahren seitens der ADD. Dieses Verfahren wird erst nach den ersten geschriebenen Examina, also im August 2024, abgeschlossen. Mit der Pflegeschule implementiert das Heinrich-Haus nunmehr seine vierte Schule, neben der Christiane-Herzog-Schule in Engers mit dem Förderschwerpunkt motorische Entwicklung, der Wilhelm-Albrecht-Schule in Höhn mit den Förderschwerpunkten ganzheitliche und motorische Entwicklung sowie der Berufsschule Heinrich-Haus in Heimbach-Weis. (woti)
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