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Nachricht vom 30.09.2021    

Bad Honnef zieht positives Resümee nach dem Festival "Lieder.Freude.Miteinander."

Es war mehr als ein Festival. Es war ein Fest. Und was für eins. Bunt, abwechslungsreich, emotional, anspruchsvoll und unterhaltsam waren die Veranstaltungen, die die Stadt Bad Honnef und die ortsansässigen Vereine anlässlich Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag auf die Beine gestellt hatten.

Beethoven vor dem Kurhaus. Foto: Stadt Bad Honnef

Bad Honnef. Beim Höhepunkt der Feierlichkeiten, dem Festival „BD HNNF - Lieder.Freude.Miteinander.“ - Mitte September, gaben sich international gefeierte Musikgrößen die Klinke in die Hand und begeisterten die Zuschauenden sowie -hörenden.

Höhepunkt des Festivals war das ausverkaufte Konzert mit Konstantin Wecker und seinem Programm „TRIO“ im Kurhaus. Hochemotional endete ebenfalls im Kursaal der zweite Abend der Brüderlichkeit, an dem die gebürtige New Yorkerin Jocelyn B. Smith stimmgewaltig ihre „Songs of Substance“ präsentierte. Stimmgewaltige Unterstützung hatte die Opern- und Jazzsängerin vom Bad Honnefer Gospelchor ´n Joy und dessen Nachwuchs erhalten. Aber auch die kleinen, nicht weniger feinen Veranstaltungen – ein gutes Dutzend in 14 Tagen – hinterließen Eindruck bei den zahlreichen Besuchern.

„Unser Programm war so vielfältig wie unsere Gesellschaft“, freute sich Bürgermeister Otto Neuhoff. Bad Honnef hatte sich aus dem Logo der Beethovengesellschaft BTHVN2020 das H für Humanismus und das N für Natur als Schwerpunkte herausgepickt, aber auch alle anderen Buchstaben, also das T für Tonkünstler und das V für Visionär fanden Anwendung. Lebendiger Humanismus und die Würdigung der Natur zogen sich dann auch wie ein roter Faden durch die Veranstaltungen, die trotz - oder gerade wegen - der zweifachen Verschiebung dankbar vom Publikum angenommen wurden.

„Es war für mich das Aufstoßen einer Tür in eine andere Dimension der klassischen Musik: bewegend, emotional und einfach schön“, äußerte sich eine Besucherin nach dem Auftritt des Duos Thomas Bonni (Bassbariton) und Peter Bortfeld (Klavier) mit Werken von Schubert, Beethoven und Brahms. Auch die Sängerin Juliane Banse und der Pianist Marcelo Amaral ernteten an ihrem Liederabend tosenden Beifall im Bad Honnefer Kurhaus und erfreuten mit mehreren Zugaben. Exquisit und fein ging es dort zu während der durchgängig gut besuchten Vorstellungen der öffentlichen Meisterklassen von Banse und Amaral, der seinen ehemaligen Lehrer Helmut Deutsch vertrat.

Auch die kleinen Konzerte im Gartensaal von Schloss Hagerhof hatten ihre Fans: Ulrich Schütte und Trung Sam bescherten den Besuchern einen tollen Liederabend just an dem Ort, an dem Johannes Brahms seine Vier Ernsten Gesänge einst uraufgeführt hatte. Sheila Arnolds entführte mit ihrem professionellen Spiel auf einem flämischen Hammerklavier in die Zeit des Schöpfers der „Ode an die Freude“.

Gestartet waren die Feiern zu Ehren Beethovens bereits am 14. August 2021 mit einer Wanderung durch die Bad Honnefer Weinberge. Der Kabarettist Konrad Beikircher machte den Ausflug mit Anekdötchen über den berühmten Bonner Sohn und andere großen Klassiker zu einem Vergnügen. Hans-Peter Lindlar, Vorsitzender vom Verschönerungsverein für das Siebgengebirge (VVS), ergänzte mit Wissenswertem über die einzigartige Natur der rheinischen Landschaft, an der ja schon der berühmte Bonner Komponist seine Freude gehabt hatte. Eine zweite sonnenbeschienene Wanderung mit Enno Kalisch regte zur Reflexion über sich selbst, den Umgang miteinander und die Zeit, in der wir leben, an. Untermalt wurde der Ausflug durch gemeinsamen Gesang mit Enno Kalisch und naturkundliche Ausführungen durch Gerhard Müller vom VVS.

Wie gelungen die Mischung aus Humanismus und Natur, einer Form des Wohlwollens allem gegenüber, was lebt, gelingen kann, zeigte das Theaterstück „Die Rheingräfin lädt ein“, in dem Autorin Sabine Fringes das ungewöhnliche Leben der Sybille Mertens-Schaaffhausen beleuchtete und das an zwei Abenden im ausverkauften Hof der Villa Schaaffhausen aufgeführt wurde.

Ganz andere Spannungsfelder wurden beim Symposium „Musik und Politik im Dialog“ der Stiftung Konrad-Adenauer-Haus beleuchtet: Christoph Scheibling etwa faszinierte die Gäste mit seiner Schilderung von Musikunterricht in Afghanistan. Ebenso diskutiert wurde die herausfordernde Situation der Kultur und ihrer Förderung.

Glücklich und zufrieden äußerte sich auch Torsten Schreiber, künstlerischer Leiter des Festivals: „Es ist uns gelungen, mit dem Festival „Lieder.Freude.Miteinander.“ die hochkulturellen Alleinstellungsmerkmale Bad Honnefs mit dem bürgerlichen Engagement zu verbinden und ein wundervolles Wir-Gefühl zu erzeugen.“

Dieses gute Gefühl soll nicht verloren gehen: Von Seiten der Stadt ist durchaus vorstellbar, dass es in Zukunft häufiger solche Veranstaltungsreihen geben könne. Bürgermeister Otto Neuhoff: „Möglicherweise ist der Umgang einmalig gewesen, passend zu dem großen Jubiläum, das die Region feiern durfte. Die Gelegenheit, reichhaltig Kultur zu feiern, wollen wir unbedingt wiederholen. Ich freue mich also auf eine baldige Fortsetzung.“





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