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Nachricht vom 30.09.2021    

Heimat-Jahrbuch 2022 des Landkreises Neuwied ist im Verkauf

Von Helmi Tischler-Venter

Das Umschlagbild des aktuellen Jahrbuchs ziert eine Aufnahme der Rheinfront Leutesdorfs mit dem 1683 neben dem Zolltor errichteten „Leyscher Hof“ und dem von hohen Platanen gesäumten Rheingarten. Da lag es nahe, auch die Präsentation des Jahrbuchs in dem Traditionshaus vorzunehmen.

Landrat Achim Hallerbach stellt das neue Jahrbuch des Kreises Neuwied vor. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Leutesdorf. Diesem Gasthaus und seiner Betreiberin Carla Maur-Tencic wurden 2010 bei einem Wettbewerb als eines von bundesweit nur 40 Gasthäusern als „Historisches Wirtshaus in Deutschland“ ausgezeichnet, wie Landrat Achim Hallerbach hervorhob. Für ihn war klar: „Wir gehen zur nettesten Wirtin am Mittelrhein.“

Das Jahrbuch nimmt ganz bewusst die durch Corona besonders geschädigte Gastronomie in den Fokus, denn die Gastronomie prägt unsere Region, bringt Tradition mit und bewahrt sie. Viele denkmalgeschützte Gasthäuser des Landkreises bildet das Kalendarium ab. Deren Betreiber bereichern oftmals über Generationen das Gemein- und Vereinswohl unserer Region, weil sie Sitzungen ermöglichen, im Gegensatz zur modernen Trend-Gastronomie. „Was wir haben, wollen wir erhalten!“

In diesem Zusammenhang erwähnte der Landrat die Regionalvermarktungsinitiative „Naturgenuss-Gastgeber“, die regionale Produkte in der heimischen Gastronomie propagiert. Im Rahmen der Regionalinitiative „Wir Westerwälder“ ist bereits ein großes Netzwerk entstanden.

Hallerbach freute sich, dass es gelungen ist, mittlerweile 95 Jahrgänge des Jahrbuchs zu erhalten, trotz schwieriger Zeiten, aber dank zuverlässiger Autoren, die mit ihren spannenden und aufschlussreichen Artikeln eine wichtige Dokumentation von Heimatgeschichte gestalten. „Das Heimatjahrbuch bewahrt vieles, was sonst verloren geht.“

Eine besondere Ehrung wurde Rudolf Vollmer aus Unkel zuteil, der als exzellenter Kenner der Geschichte Unkels und Autor des Standardwerks „Unkel am Rhein / Chronik einer Stadt“, in 25 Jahren 30 Artikel im Heimatjahrbuch verfasste. Der völlig überraschte Historiker erhielt zum Dank neben einer Flasche Wein ein Buch über Biedermeier in Neuwied.



Die heimatkundlichen Aufsätze führen nach Isenburg mit seinen historischen Anfängen und nach Schöneberg zu einem Lagerbuch, das belegt, dass der rheinische Westerwald nach dem dreißigjährigen Krieg sehr dünn besiedelt war. Zu der Zeit startete im Amt Altenwied für das Ausbleiben der Pest eine Dank-Wallfahrt nach Sankt Mathias in Trier. Und der erste Vorfahre der Familie Muscheid trat als Pfarrer seinen Dienst im sittlich verfallenen Rengsdorf an.

Dr. Reinhard Lahr von der Unteren Denkmalschutzbehörde und Cheforganisator des Heimatjahrbuchs schwärmte von den „tollen Beiträgen“, die wieder einen Kraftakt bei der Auswahl und Zusammenstellung erforderten. 33 Beiträge wurden recherchiert und bebildert. Lahr bedauerte, dass der Verkauf von Jahr zu Jahr weniger wird, weil die ältere Generation, die noch mit dem Heimatjahrbuch verbunden sind, wegbricht. Dem Buch mit seinem gelungenen Layout und konkurrenzlos niedrigen Preis (7 Euro) wünschte er reiche Leserschaft.

Mit einer Auflagenhöhe von knapp 3.000 Exemplaren ist das Heimat-Jahrbuch eine ganz besondere Lektüre seiner Art in Rheinland-Pfalz. Das gebundene Buch mit 367 Seiten voller Geschichte(n) ist bei den Buch- und Zeitschriftenläden im Kreis Neuwied erhältlich, kann aber auch in den Bürgerbüros der Stadt- und Verbandsgemeindeverwaltungen oder direkt im Bürgerbüro des Kreishauses sowie im Roentgen-Museum erworben werden. Größere Mengen können unter der Telefonnummer 02631/803-379 bestellt werden (bei als zehn Exemplaren für je 6,50 Euro). (htv)


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