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Nachricht vom 17.10.2021    

VC Neuwied zahlt in Straubing Lehrgeld

Mit 3:0 Sätzen (25:10, 25:16 und 25: 23) gerieten die Neuwieder Deichstadtvolleys bei NawaRo Straubing in 76 Spielminuten unter die Räder und ließen dabei erkennen, dass der Weg zur Bundesligareife noch lang ist.

Kapitänin Sarah Kamarah, hier mit Marie Hänle, war eine der wenigen Neuwieder Spielerinnen, die in Straubing überzeugen konnte. Foto: VBL/Nawaro Straubing

Neuwied. Vorbereitung und Anreise zum Spieltag in Niederbayern waren professionell, doch wer heimlich gehofft hatte, die Neuwiederinnen könnten beim bislang punktelosen Tabellennachbarn schon ein Wörtchen mitreden, sah sich enttäuscht.

So sind auch zumindest die ersten beiden Sätze rasch erzählt. Neuwied erzielte den ersten Punkt der Partie, das aber war es zunächst. Als Dirk Groß schon beim 1:4 die erste taktische Auszeit zu nehmen genötigt war und spätestens zur ersten Wischpause (4:8) lagen die Karten offen: Die Zuspielerinnen, zunächst Madelyn Halteman, später Isabelle Marciniak hatten weite Wege zu gehen, zu schwach war die Ballannahme, um darauf einen zwingenden Spielaufbau oder gar Kombinationen oder ein erstes Tempo gründen zu können.

Straubing hatte seine festen Ziele für die Aufschläge, auch wenn Dirk Groß es mit einigen Spielerwechseln probierte. Was auch immer an Bällen die Angreifer zu verwerten hatten, erreichte meist nur zu wenig zwingend die Straubinger Spielhälfte und konnte von den Mädchen aus Niederbayern dankend weiterverwertet werden. Trotzdem blieb Neuwied noch bis zum 9:7 dank Einzelaktionen, meist über Sarah Kamarah oder Maike Henning, auf Tuchfühlung, bis sich Straubing dann binnen weniger Minuten über 19:9 bis zum finalen 25:10 uneinholbar verabschiedete.

Satz zwei war nicht wesentlich anders. Neuwied zeigte einige Ansätze, etwa, als Lauren Matias druckvollere Aufschläge ins Ziel brachte, als Sarah Kamarah und Rachel Anderson im Block zu Erfolgen kamen, als Neuwied einen langen Ballwechsel für sich entscheiden konnte. Phasenweise deutete sich die Möglichkeit eines ebenbürtigen Spiels an, doch wurden in der Summe kaum Chancen herausgespielt, wenn, dann nicht zufriedenstellend verwertet, eine Abstimmung zwischen Zuspielerinnen und Angreiferinnen war zu selten ersichtlich.

Auch Dirk Groß nahm nach dem Spiel kein Blatt vor den Mund: “Wir hatten heute keine Chance und sind froh, wenigstens im 3. Satz etwas mitgehalten zu haben.“

Diesen begann Neuwied zwar standesgemäß mit einem Annahmefehler, doch kamen nacheinander Sarah Kamarah und Rachel Anderson im Zusammenhang mit Blockaktionen zu Erfolgen, Anderson zeigte mit guten Aufschlägen, was möglich sein könnte, Lauren Matias konnte sich im Angriff durchsetzen. – Neuwied deutete Möglichkeiten an, hielt das Side-out und erarbeitete sich sogar einen kleinen Vorsprung, der bis zum 9:7 gehalten werden konnte, dann aber abschmolz.



Dank eines verschlagenen Aufschlags, einer verkorksten Annahme, die Straubing als „Elfmeter“ dargereicht wurde, und einem Straubinger Punkterfolg dank eines weit gepritschten Balles war die Hackordnung auf dem Feld wiederhergestellt. Straubing verwaltete nun seinerseits den Zwei-Punkte-Vorsprung, zog auf 22:18 fort, bevor sich Neuwied in der Schlussphase noch einmal zur Stelle meldete. Rachel Anderson zweimal mit schnellen Bällen und Maike Henning mit überlegten Angriffen gegen den Straubinger Block konnten noch einmal den Einstand mit 23:23 herstellen. Ein zu schwacher Aufschlag Neuwieds und ein Aufschlag-As Straubings setzen der über weite Strecken ungleichen Partie ein Ende.

Dirk Groß zeigte sich nach Spielschluss sichtlich enttäuscht: „Straubing hat fehlerfrei gespielt, und wir haben so ziemlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Wir wurden von Beginn an mit den Aufschlägen so unter Druck gesetzt, dass wir nicht zum Angriff kamen und Punkte machen konnten. Dazu kamen Abstimmungsprobleme. Nach drei Spielen ist das für die Spielerinnen und uns Trainer ernüchternd. Wir müssen analysieren, welche von den vielen Baustellen wir jetzt angehen. Auf jeden Fall fehlt uns noch die Qualität für die erste Liga“.

„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, sagt eine Handwerkerweisheit, das gilt auch für die Azubis der Liga auf der so beschriebenen Großbaustelle.

Nächsten Samstag, 23. Oktober um 19 Uhr gastiert mit Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart ein Schwergewicht der Liga im Rhein-Wied-Gymnasium.
(hw)

NawaRo Straubing: Herpich, Hoogers, Mebus, Krause, Fuchs, Jordan, de Tante, Brown, Hänle, Cash; Trainer van der Mark

Deichstadtvolleys: Church, Pollard, Marciniak, Henning, Conaway, Anderson, Halteman, Watson, Bevan-Matias, Kamarah, Simic, Trainer Dirk Groß




Mehr dazu:   Deichstadtvolleys Neuwied  
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