Deichstadtvolleys liefern Stuttgart begeisternden Kampf
Allianz MTV Stuttgart kam beim Neuling VC Neuwied 77 zu einem 3:0-Erfolg (25:19, 25:21, 25:21) und festigte damit seine Tabellenführung. Der Sieg war allerdings umkämpfter als dies im Vorfeld der Partie erwartet wurde.
Neuwied. Dirk Groß gab zunächst Isabelle Marciniak im Zuspiel, Lexi Pollard auf der Diagonalposition, Alexis Conaway und Lauren Matis als Außen- und Annahmespielerinnen den Vorzug. Rachel Anderson und Haile Watson waren im Mittelblock gesetzt. Neuwied erzielte den ersten Punkt des Spiels durch eine Blockaktion Andersons, lag aber zur ersten technischen Auszeit nur mit 6:8 im Hintertreffen.
Mehrere Dinge fielen auf: Groß hatte für die Auseinandersetzung mit dem gefürchteten großgewachsenen Block der Schwäbinnen seinen größeren Spielerinnen den Vorzug gegeben. Die sollten sein Vertrauen im Laufe der Partie rechtfertigen. Neuwied hatte offensichtlich nicht vor, sich mit der Opferrolle abzufinden und zeigte sich in Annahme und Abwehr gegenüber dem Debakel in Straubing deutlich verbessert.
In dieser Spielphase kam zwar auf Neuwieder Seite kurz Hektik auf, Stuttgart konnte seinen Vorsprung ausbauen, so dass Dirk Groß seine beiden taktischen Auszeiten bei 6:10 und 7:13 nehmen musste. Neuwied aber resignierte nicht und kam oft mit Hinterfeldangriffen über Lauren Matis und überlegte Angriffe gegen den Block von Alexis Conaway zu Erfolgen. Als gegen Satzende ein Doppelwechsel (Halteman für Pollard, Kamarah für Marciniak) erfolgte, kam Neuwied noch einmal auf, Kamarah konnte sich noch auszeichnen, doch ging der Satz mit 25:19 nach Stuttgart. Fazit nach der ersten Runde: Stuttgart ist zwingender, Neuwied aber hält mit.
Bislang war man in Neuwied gewohnt, dass die Einheimischen nach einem guten Satz den nächsten unkonzentriert angehen, auch diesmal schien es wieder so zu kommen, zog doch Stuttgart zunächst über 3:8, 9:16 davon, doch konnte von einem Neuwieder Kollaps keine Rede sein: Es entwickelte sich ein Spiel auf einem Niveau, wie man es in Neuwied wohl selten gesehen hat und die Zuschauer aus Stuttgart wie der Deichstadt begeistert mitgehen ließ. Stuttgart kombinierte, oft über Lara Berger und Hester Jasper, Neuwied hielt dagegen und kam durch Kombinationen über Rachel Anderson und Lauren Matis zu Erfolgen. In der Crunchtime des Satzes kam die Deichstadtvolleys bis auf zwei Punkte heran. Jetzt keine Fehler zu machen, das hatte Stuttgart den unerfahreneren Neuwiederinnen auf jeden Fall voraus und gewannen schließlich mit 21:25.
Zu einem klaren Vorsprung der einen oder anderen Mannschaft sollte es im dritten Durchgang nicht mehr kommen: Lauren Matis zirkelte zu Satzbeginn einen Angriff zwischen Stuttgarts Block und der Netzantenne spektakulär auf die Seitenlinie, Sarah Kamarah fand den freien Platz im Stuttgarter Feld, erstmals in dieser Saison sah man wieder Rachel Anderson mit Angriffen über Kopf, eine Spezialität aus dem Aufstiegsjahr. Zweimal blockte sie im Laufe eines Ballwechsels den Stuttgarter Angriff, beim dritten Mal landete der Block knapp im Aus.
Aufsteiger und Klassenprimus lieferten sich einen offenen Schlagabtausch, der die Halle mitriss. Dann wieder zeigte sich die größere Klasse und Erfahrung der Gäste: Bis zum 20:20 konnte sich keiner einen entscheidenden Vorsprung verschaffen, dann unterlief Stuttgart kein Fehler mehr, ein Block gegen Rachel Anderson und ein Lob in die Feldmitte beendeten die Partie. Stuttgart gewann standesgemäß verdient, Neuwied hat auf seinem Weg in die erste Liga ein Wegstück zurückgelegt, das Hoffnung auf mehr als derartige Achtungserfolge macht.
Zur Spielerin des Tages wählte Dirk Groß die Stuttgarter Außenangreiferin Hester Jasper, Auf Neuwieder Seite wurde Zuspielerin Isabelle Marciniak geehrt, die auch aus schwierigen Situationen Pässe kreierte, die ihre Angreiferinnen gut verwerten konnten.
Zufrieden äußerte sich Dirk Groß: „Wir haben heute unser bisher bestes Spiel gezeigt und die Zuschauer für unser neues Team begeistert. Alle können mit dem Fortschritt zufrieden sein!“ (hw)
Die Deichstadtvolleys: Church, Pollard, Marciniak, Henning, Conaway, Anderson, Halteman, Watson, Bevan-Matias, Kamarah, Simic, Trainer. Dirk Groß
Allianz MTV Stuttgart: Koskelo, Nowicka, Segura Palleres, Lohuis, Jasper, Timmerman, Lee, Todorova, Kohn, Dornheim, Berger, Trainer: Tore Aleksandersen
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