Hubig gratuliert Gutenberg-Schule in Dierdorf zu EU-Preis
Über hundert Grundschulen aus dem ganzen EU-Gebiet hatten sich um den Europäischen Preis für innovative Lehre („European Innovation Teaching Award") beworben. And the winner is: Die Gutenberg-Grundschule aus Dierdorf in Rheinland-Pfalz.
Dierdorf. Für ihr Projekt eines digitalen Stadtführers, das sie im Rahmen des Erasmus-plus-Programmes zusammen mit ihrer polnischen Partnerschule entwickelte, bekam die Grundschule in Dierdorf nun den ersten Preis zugesprochen.
„Ich freue mich sehr und es erfüllt mich mit Stolz, dass eine rheinland-pfälzische Grundschule unter europaweit 104 Schulen ausgewählt und ausgezeichnet wurde", gratulierte Bildungsministerin Stefanie Hubig Schulleiterin Andrea Theisen-Welsch, dem Kollegium und den Schülerinnen und Schülern. „Sie können stolz sein und haben den Preis in zweifacher Hinsicht verdient", betonte Hubig. „Es ist wichtig, neue Wege zu beschreiten, seinen Blick zu öffnen und seinen Horizont zu erweitern.
Bei dem Projekt „Komm, ich zeig Dir meine Stadt" hatten Lehrkräfte, Schülerinnen und Schüler der Gutenberg-Schule zusammen mit Kindern der polnischen Partnerschule (Henryk-Jordan-Schule in Krotoszyn) einen digitalen Stadtführer für Kinder gestaltet. Aus dem Projekt entstanden vielfältige kindgerechte Ideen, wie man über zeitliche, räumliche und sprachliche Distanz miteinander lernen kann. Die Kinder betrachteten dabei ihre Stadt aus den Augen der Partnerkinder und versuchten, sie über verschiedene mediale Wege vorzustellen. Sie lernten dabei, wie man sich neue Räume im wahrsten Sinne des Wortes erobert – sprachlich, räumlich, medial –, und wie man auftretende Schwierigkeiten überwindet und Herausforderungen mutig annimmt.
„Der Schüleraustausch und das gemeinsame Darstellen der Schulen in digitaler Form trägt zum selbstständigen und nachhaltigen Lernen der Schülerinnen und Schüler bei und ist ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung und Fortführung der Unterrichtsqualität", würdigte Ministerin Hubig die preisgekrönte Arbeit. „Zudem hat das erfolgreiche Projekt während der Corona-Pandemie dazu beigetragen, Ihre Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Kompetent haben Sie vorbildliche Lehr- und Lernmethoden (Videokonferenzen, Lernapps und andere) eingesetzt. Sie haben moderne, interaktive Medien genutzt und es ist Ihnen trotz Krise und Lockdown gelungen, den Schülerinnen und Schüler einen Unterrichtsalltag zu gestalten, an dem sie sich bilden und weiterentwickeln können, ohne allein gelassen zu werden."
Ohnehin ist die Gutenberg-Grundschule in Sachen Innovation und Digitalisierung schon lange ganz vorne dabei: Seit 2004 ist sie Ganztagsschule, seit 2011 Schwerpunktschule, nahm früh am landesweiten Programm „Medienkompetenz macht Schule" teil und verfügt in allen Klassenräumen über Whiteboards. Aktuell sind an der Schule 26 Lehrkräfte und zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie 288 Schülerinnen und Schüler in 14 Klassen.
Hintergrund europäischer Preis für innovativen Unterricht:
Der Preis wurde am 16. September 2021 durch EU-Kommissarin Marija Gabriel eingeführt. Ziel des Preises ist es, die Arbeit von Lehrerinnen und Lehrern und Schulen in ganz Europa zu würdigen. Unterstützt durch das Programm Erasmus plus, hebt der Preis innovative Praktiken und die europäische Zusammenarbeit im Bildungsbereich durch transnationale Aktivitäten hervor.
Der EU-Preis soll in Zukunft jährlich in den vier Kategorien „vorschulische Bildung", „Grundschule", „Sekundarschule" und „berufliche Schule" verliehen werden und steht jedes Jahr unter einem von der Kommission vorgegebenen Thema. In diesem Jahr lautete das Thema „Distance/blended/hybrid learning" (Fernunterricht und gemischte Lernformate). Dieses wurde im Hinblick auf die besonderen Unterrichtsbedingungen während der Corona-Pandemie ausgewählt und bezieht sich ebenfalls auf den europäischen Aktionsplan zur digitalen Bildung.
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